Ich bemerke, dass Thomas sich erneut umdrehen will um etwas zu entgegnen und lege ihm beruhigend sanft eine Hand auf den Arm.
"Hilfst du mir mit der Tafel?"
Mein süßes Lächeln lässt seinen bösen Blick zu einem Schmunzeln erweichen. Eigentlich benötige ich keine Hilfe, aber solche Menschen, wie Pauls Mutter, sollte man einfach ignorieren. Thomas nimmt die Tafel. Ich zeichne etwas darauf ein und als der Schiedsrichter zur Halbzeit pfeift, kommen alle zu mir und ich erkläre eine Taktik. Am Ende lege ich meine Hand in die Mitte und alle Kinder machen mir nach.
"Auch der neue Co-Trainer natürlich", grinse ich zu Thomas, der sofort zufrieden lächelt und seine Hand mit dazu legt.
Mila strahlt vor Stolz und wir rufen zusammen unseren Schlachtruf.
"Danke für die Beruhigung", murmelt er mir anschließend auf der Bank zu, als das Spiel wieder angepfiffen wird.
"Ich weiß nicht, was du meinst", stelle ich mich absichtlich unwissend, doch mein liebevolles Lächeln spricht Bände.
Ein kurzer Blick nach hinten zeigt eine finstere Grimasse und innerlich jubel ich, dass ich dieses Spielchen so souverän gemeistert habe.
Abfiff. 5-3 gewonnen. Die Kinder stürmen jubelnd zu mir und tacklen mich fast komplett um. Mehrere Kinder liegend lachend auf mir drauf und ich kämpfe spielerisch mit ihnen.
"Super toll. Ihr habt es voll gerockt."
Der Tag geht schnell vorbei und das Turnier war ein voller Erfolg. Wir haben zwar nicht den ersten Platz, aber sind hervorragender Dritter geworden. Bei der Siegerehrung stehen die Kinder in einer Reihe, damit sich jeder seine Bronzemedaille abholen kann. Die Eltern blicken stolz zu ihren Kindern. Manche halten den Moment mit dem Smartphone fest. Milas Papa steht in Sichtweite und ich kann den Stolz in seinen Augen deutlich erkennen. Es bringt mich zum Schmunzeln. Das ist irgendwie so süß. Heute war ein wirklich schöner Tag. Nachdem er mich so heldenhaft verteidigt hatte, haben wir uns sehr viel unterhalten auf eine wirklich angenehme Art und Weise. Wir sind definitiv auf einer Wellenlänge und es war auch der ein oder andere flirtende Spaß mit dabei. Ein bisschen veträumt schaue ich anhimmelnd zu ihm. Ein wirklich toller Papa. Das imponiert mir sehr.
Mit den Medaillen preschen die Kids zu mir und zeigen sie voller Stolz in meine Richtung. Wir posieren noch für ein gemeinsames Mannschaftsfoto. Nach einigen Schnappschüssen winke ich Thomas her.
"Natürlich mit Co-Trainer", fordere ich ihn auf.
Er stellt sich genau neben mich und ich atme bewusst durch die Nase um seinen Duft einzusaugen. Schade, dass das Turnier vorbei ist. Der Tag hätte ruhig noch länger andauern können. Ich verabschiede mich von allen Kindern mit einer Umarmung und kontrolliere, ob sie mit ihren Eltern die Halle verlassen. Mila nimmt die Hand von ihrem Papa.
"Ich sage noch kurz Tschüss", rufe ich ihm zu, während ich schon auf ein paar Leute zulaufe, die ich kenne.
Als ich wieder komme hat Thomas Mila kopfüber über seine Schultern geworfen und tobt ein wenig mit ihr rum. Es erweicht mein Herz. Das ist so schön, denke ich innerlich und merke, wie ich mich immer mehr zu ihm hingezogen fühle. Vivi, dir ist doch klar, wie alt der ist? Der hat sicher kein Interesse. Ein wenig Selbstzweifel kommen in mir hoch. Andererseits - mein Selbstbewusstsein spricht zu mir - will ich ihn ja nicht heiraten und heiß genug für eine kleine Affäre bin ich auf jeden Fall. War das jetzt Selbstbewusstsein oder Arroganz? Es ist schwer zu unterscheiden. Mila greift meine Hand, als ich in Reichweite bin und die ihres Papas mit der anderen. Wir laufen zu dritt - Mila in der Mitte - aus der Halle heraus zum Auto. Ich werfe meine Tasche in den Kofferraum und steige wieder vorne ein. Er schaut auf die Uhr.
"Shit", entfährt es ihm und ich schaue ihn verwundert an.
"Ich sollte um 18 Uhr bei Milas Mutter sein", fügt er erklärend hinzu.
Ich schaue auf die Uhr. Das könnte knapp werden.
"Du kannst Mila auch einfach zuerst absetzen. Dann sag ich einfach, dass es meine Schuld war. Ich schulde dir noch eine Rettung für vorhin", schlage ich vor.
Er schaut dankbar zu mir, ändert dann aber seinen Gesichtsausdruck.
"Das ist nett, aber das wird wohl eher Stress geben", kommentiert er mit einem erschöpften Blick.
"Wieso?", frage ich.
"Sie ist sehr eifersüchtig."
Ich schaue ihn fragend an.
"Aber ihr seid doch...", beginne ich und schaue kurz zu Mia nach hinten, die gerade mit ihrer Medaille beschäftigt ist, "...getrennt", flüstere ich leise weiter.
Er seufzt etwas.
"Das stimmt, aber wenn ich jetzt die Kleine mit einer hübschen jungen Frau abliefere, wird das trotzdem Theater geben. Sie ist nicht ganz...einfach."
Er wählt seine Worte vorsichtig. Meine Reaktion - ein stilles Nicken - ist so verständnisvoll wie möglich, aber innerlich hüpft mein Herz vor Freude über sein Kompliment. Er hat es zwar nicht direkt gesagt und nicht einmal besonders flirtend. Es war einfach eine Feststellung. Trotzdem freue ich mich sehr darüber, dass er bestätigt, was ich mir sowieso schon gedacht habe. Zumindest hab ich es mir erhofft. Fast das Gleiche.
"Dann bleib ich einfach im Auto sitzen und verstecke mich, wenn dir das lieber ist", lache ich.
"Außerdem könntest du mein Vater sein, da wird sie ja wohl nicht eifersüchtig werden."
Gespannt schaue ich, ob meine provozierende Unterstellung Wirkung zeigt. Wir stehen an einer Ampel und er schaut mich mit hochgezogener Augenbraue an.
"Also ich bin keine 20 mehr, aber so alt nun auch wieder nicht", verteidigt er sich.
"Wie alt bist du denn dann?", frage ich direkt nach.
"37 und die junge Dame?" lächelt er charmant.
37 also...Interessant. Ich versuche mein angeregtes Lächeln zu verstecken, aber meine Gedanken kann ich unmöglich verhindern.
"Na siehst du. Wenn du mit 19 ein Kind bekommen hättest, hätte ich das sein können", stelle ich fest.
"Also bist du 18?", hakt er nach und ich nicke. Er kann sich ein zufriedenes Lächeln nicht verkneifen. Moment Mal. War das beabsichtigt von ihm, um herauszufinden, ob ich über 18 bin? Oder interpretiere ich da jetzt zu viel rein?
"Das wäre cool", meldet sich plötzlich Mila.
Ich drehe mich fragend um.
"Na, wenn wir Schwestern wären", ergänzt sie.
Jetzt muss ich lachen.
"Obercool wäre das", stimme ich ihr fröhlich zu und gebe ihr ein High FIve.
Nach einigen Minuten Fahrt sind wir angekommen. 17:58 Uhr. Zwei Minuten vor der vereinbarten Zeit. Na also. Ich steige aus um Mila noch zu verabschieden und werde euphorisch von ihr umarmt.
"Du hast großartig gespielt", lobe ich sie überschwänglich und sie strahlt stolz über meine Bemerkung als auf einmal eine strenge Stimme hinter mir zu hören ist...
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Die neue Trainerin (abgeschlossen)
FanficVivienne ist die neue, junge und hübsche Handballtrainerin und alle Papas sind in ihrem Bann. Da gibt es durchaus einige Gelegenheiten für einen frechen Flirt. Auch bei dem bevorstehenden Turnier... Triggerwarnung: erotischer Inhalt Über Feedback od...