#2 - On my way

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Es ist endlich Samstag. Früh morgens - ein bisschen zu früh für meinen Geschmack. Mit On-Ear-Kopfhörern auf den Ohren laufe ich gut gelaunt in Richtung Halle. Durch meine schicke Sonnenbrille erkenne ich, dass schon ein paar Eltern mit ihren Kindern auf dem Parkplatz warten. Die Sonne hat sich perfekt zum großen Turnier gemeldet und in der Halle ist es sowieso immer sehr warm. Das hab ich natürlich bedacht, als ich mir mein Outfit für heute überlegt habe. Eventuell ist mir auch das ein oder andere Mal ein kurzer Gedanke an Milas Papas durch den Kopf geschossen, als ich mich zwischen zwei Kleidungsstücken entscheiden musste...oder Moritz' Papa oder der von Lilly. Ich kann ja schließlich nicht meine Gedanken kontrollieren, rede ich mir ein und freu mich insgeheim schon etwas auf die Reaktionen. Heute werden aber auch viele Mamas dabei sein, wie bei so einem Turnier üblich.

Im Endeffekt habe ich mich für eine sportliche sexy Variante entschieden. Meine straff trainierten Beine kann man fast komplett betrachten. Nur meine kleinen rosa Sportschuhe, aus denen weiße Füßlinge rausblitzen und am anderen Ende eine enge schwarze Sporthotpants bedecken einen kleinen Teil meines Unterkörpers. Mir ist durchaus bewusst, dass die Hotpants etwas fies ist. Als ich vor dem Spiegel posiert habe - ja, sowas ist völlig normal. Das macht jeder, okay? :) - dachte ich kurz daran, ob es vielleicht etwas too much ist. Aber beim Volleyball zum Beispiel tragen sie auch solche Shorts. Daher war mein negativer Gedanke gleich wie weggeblasen. Dafür habe ich mich obenrum ganz anständig für ein sportliches Longsleeve entschieden mit der Nummer 9 am Rücken beflockt. Natürlich liegt es ziemlich eng an, aber zumindest ist mein B-Körbchen bedeckt, grinse ich in mich rein und weis genau, dass die Kombination aus brav und frech elektrisierend für viele Männer ist. Meine Haare sind fest zu einem schicken Pferdeschwanz gebunden.

Ich drehe mich um, als ich dumpf meinen Namen höre.

"Hallo Mila", lache ich als sie aus dem Auto herauswinkt, dass nur knapp hinter mir wartet, bis ich Platz mache.

Ich gehe einen Schritt zur Seite und sehe dann auch ihren Papa, der nebendran lenkt und mich mit einem lässigen Kopfnicken grüßt. Ich frage mich, wie lange er wohl schon so langsam hinter mir hergefahren ist und warte, bis er eingeparkt hat. Mila öffnet wild die Tür und rennt zu mir, umarmt mich auf Bauchhöhe. Ihr Hände streifen dabei den glatten Stoff der engen Hotpants an meinem Hintern. Die falschen Hände. Meine Gedanken sprudeln und ich versuche mein Kopfkino etwas zu drosseln. Ich widme mich aufmerksam Mila und drücke sie fest, gehe in die Hocke und hebe sie mir auf die Schultern. Ihr Vater ist mittlerweile auch rausgekommen und begrüßt mich freundlich:

"Hallo ...äh... Milas Papa", grinse ich fragend.

"Thomas gerne."

"Dann Thomas gerne", antworte ich subtil flirtend und gehe vor zu den anderen Eltern mit Mila auf meinen Schultern.

"Hallo zusammen" begrüße ich die restlichen Eltern und die Kinder stürmen teilweise auf mich zu und drücken mich jubelnd.

Ich drücke sie zurück und mein Herz wird ganz warm von so viel Liebe. Ich erkläre kurz den Ablauf und gebe allen die Adresse. Während ich erzähle, blicken die Manner der Runde immer mal wieder musternd an mir entlang, was ich still genieße. Manche der Frauen hören aufmerksam zu, bei anderen kann ich etwas Neid oder besser gesagt Empörung in den Blicken lesen. Es ist nicht unbedingt so, dass mir das komplett missfällt. Ich schlage bei allen Kindern ein und sie verteilen sich auf ihre Autos, als ich den Startschuss gebe. Mila und ich laufen zusammen zu ihrem Auto und ich setze mich vorne auf den Beifahrersitz und schnalle mich an. Der Gurt verläuft zwischen meinen Brüsten und hebt sie noch etwas deutlicher hervor, als es das enge Oberteil sowieso schon tut. Das Auto ist wirklich groß und beeindruckend sauber.

"Ein wirklich schönes Auto", sage ich anerkennend als Thomas auf der Fahrerseite einsteigt.

"Ja, Papa hat es extra heute Morgen aufgeräumt", platzt Mila ganz offen heraus.

Etwas Röte entsteht in seinem Gesicht, woraufhin ich ein bisschen zu sehr in mich reingrinse. Er startet das Auto, legt den Gang ein und fährt los. 30 Minuten sind wir etwa unterwegs. Genug Zeit sich ein bisschen zu unterhalten, geht mir mit einem flirtbereiten Grinsen durch den Kopf.

"Ich freue mich so auf das Turnier", strahlt Mila über beide Ohren.

Ich drehe mich nach hinten zu ihr und habe das Gefühl, dass Thomas diese Chance nutzt, um mein Outfit aus nächster Nähe genauer zu überprüfen, ohne dass ich es mitbekomme.

"Das wird mega cool. Ihr habt bestimmt super viel Spaß", sage ich euphorisch.

"Papa ist extra heute gekommen, um mich spielen zu sehen. Sonst bin ich samstags immer bei Mama."

Ich schaue ihn fragend an. "Wir leben getrennt." sagt er und ich reagiere tröstend: "Oh, Entschuldigung. Das wusste ich nicht." Ob es mir tatsächlich leid tut, kann oder will ich nicht ehrlich beantworten. Mein Kopfkino jedenfalls wird diese Info nicht gerade ausschalten. Mein Blick wandert immer wieder zu ihm rüber und ich kann garnicht anders, als ihn zu mustern. Mitte oder Ende 30, 3 Tage Bart, sportlich muskulöser Oberkörper und ein wirklich charmantes Lächeln. Außerdem ist er groß und ich mag es gerne groß. Unser Gespräch schweift etwas von dem Turnier ab und ich mag seine Art. Er ist witzig, selbstbewusst und nicht auf den Kopf gefallen. Einfach anziehend. Ich erwische mich dabei, wie ich mir unbewusst auf die Lippe beisse und mir vorstelle, wie er mich...

"Vivi" sagt er etwas lauter...

Die neue Trainerin (abgeschlossen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt