Neue Freunde

67 3 1
                                    

Ich hörte Stimmen als ich aufwachte. Mittlerweile waren meine Astartigen Hörner kahl, alle Blätter waren abgefallen und dienten nun als Schlafunterlage für mein Junges. Ich sog die kalte Luft ein und stand auf. Mein Junges schlief noch weshalb ich es nicht weckte. Ich erhob mich auf zwei Beine und ging zu einer Wasserstelle. Nachdem ich getrunken hatte tauchte ich ab. Das kalte Wasser kühlen die empfindlichen Brandwunden und gab mir ein Gefühl von Sicherheit.

"Ich wusste dass Sturmpfeil sich oft putzt aber du?" Ich schaute zu Ohnezahn der am Wasser saß und mich beobachtete.

"Und? Was ist so schlimm daran?" Fragte ich ihn.

"Nichts! Ich wollte dich holen. Die meisten kennen dich noch gar nicht"
"Wer sind die meisten?" Fragte ich skeptisch doch der Nachtschatten war schon losgelaufen. Ich legte ein paar Blätter über mein schlafendes Junges und setzte Ohnezahn nach. Jedoch lief ich nicht, nein. Ich hangelte mich mit meinem Greifschwanz durchs Geäst und holte mit Leichtigkeit zu dem schwarzen Drachen auf.

"Was machst du da!" Rief er zu mir hoch.
"Mich durch den Wald fortbewegen"
Ohnezahn konnte gerade noch einem Baum ausweichen und blieb den Rest des Weges still. Als vor uns eine Klippe auftauchte schnappte ich mir mit den Vorderarmen Ohnezahn, breitete meine Flügel aus und gleitete über den Rand der Klippe hinweg. Ich ließ Ohnezahn los als wir kurz über dem Boden waren und landete ein paar Kopflängen weiter weg. Vier Drachen, die alle kleiner waren als ich sahen sich zu mir um.

Da waren die Nadderdame Sturmpfeil die sich um mein Junges gekümmert hatte. Der Zipper dessen Name ich vergessen hatte und der mich schuldbewusst ansah. Die anderen beiden kannte ich nicht.

Die Drachen stellten sich vor.
Der Zipper hieß Kotz und Würg und wurde von zwei Reitern geritten, Raffnuss und Taffnuss.
Die Reiterin der Nadderdame war Astrid, und der des Albtraums Hakenzahn war scheinbar nicht sein bester Freund, denn als er seinen Namen, Rotzkacke oder so, nannte verzog er angewidert das Maul.
Die kleine Gronckeldame hieß Fleischklops. Ihr Reiter Fischbein wusste alles über Drachen, behauptete sie.

"Ach wirklich?" War meine Antwort dazu. Ohnezahn und seine Freunde sahen mich erwartungsvoll an.

"Was ist?" Fragte ich sie kühl.
"Wie heißt du? Ohnezahn ist einziger der Namen weiß" krächzte Sturmpfeil auf der Grundsprache der Drachen.
"Achso, natürlich. Ich heiße Nala."
"Welche Drachenart bist du?" fragte der Gronckel, sie konnte Fehlerfreies Grunddrachisch.
"Unsere Oberart sind die Baumflügler, ich selber bin ein Ahornflügler" schon an dem Blick der Gronckeldame konnte ich erkennen dass sie mich am liebsten direkt ausfragen würde, sich zurück hielt um mich nicht zu bedrängen. 

Was solls! Ich kann ihre Fragen bestimmt beantworten und wenn sie mich nerven betäube ich sie einfach. 

"Dürfte ich dich mitnehmen? Also zu meinem Reiter dass er dich dort studieren kann?" fragte sie schüchtern. Ich nickte und sie führte mich zu einer kleinen Höhle.

Hübsch hier.

Ein etwas dicklicher Mensch kam heraus und machte einen kleinen Hüpfer als er mich sah. Ich war viel zu groß als dass ich in die Höhle gepasst hätte. Ich legte mich in das weiche Gras und wartete auf ... Fischbein war sein Name oder?
Wenige Momente später war er wieder da und legte ein Seil an meine Schnauze an die er bis zu meinem Nacken führte. Dann schrieb er etwas in ein viereckiges kleines Ding. Diese Prozedur wiederholte er. Danach verschwand er wieder in der Höhle.

"Fischbein wird wahrscheinlich gleich mit mir zu Hicks gehen und das Drachenauge holen" mutmaßte der Gronckel. 

"Was ist Drachenauge?" fragte ich sie doch sie hörte mir gar nicht zu da Fischbein wiederkam und mit Fleischklops wegflog. Ich blieb liegen und nickte langsam weg. 

Ich spürte ein nervendes ziehen an meinen Hörnern und öffnete die Augen. Fischbein fuchtelte mit einem länglichen Teil vor meinem Kopf rum. 

"Nala, könntest du uns Feuer von dir leihen? Vorausgesetzt du hast welches" fragte mich Fleischklops. 

"Ich habe zwar kein Feuer aber dafür das hier" Ich öffnete die Knospe an meinem Greifschwanz und offenbarte die biolumineszierenden Härchen die aussahen wie die Pollenträger von Blumen.

"Geht das auch?" fragte ich. Das Drachenauge lag auf einer Plattform und ich legte den Greifschwanz davor ab. Das rosafarbene Licht ging durch das Auge und ergab eine Art Karte auf der Wand der Höhle. Eine Abbildung von mir war darauf zu sehen. Ich suchte schnell die Karte nach einer Abbildung ab die meine Heimatinsel sein könnte, doch zum Glück fand ich nichts der Gleichen. Fischbein murmelte etwas doch wir hörten nicht zu. Stattdessen erzählte ich Fleischklops von meiner Heimat, den Smaragdinseln. Und von den Federmähnen. Schmetterlingsartige Drachen die ungefähr so groß wie Ohnezahn wurden. Sie hatten um ihre zwei Köpfe Mähnen aus Federn die ihnen ihren Namen einbrachten. 

"Sie sind Botschafter auf den Inseln. Und für ihre Hilfe bekommen sie Früchte die sie für ihr Leben gern fressen, es jedoch nicht tun können weil sie nicht an die Bäume kommen. Wir kommen an diese Bäume denn wir sind die Könige im Urwald. Wir kommen überall dran."
Ich beendete unser Gespräch und flog zurück zu meiner Tochter die mich zur Begrüßung angähnte. 

"Lass uns was zu fressen holen" flüsterte ich ihr zu und wir verschwanden im Wald.

How To Train Your Dragon: Giftig und verdammt gut darinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt