Wiedersehen

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Wir waren nun schon seit Wochen unterwegs, als wir eine Insel fanden die uns fürs erste genug Nahrung gab. Sie musste einst von Wikingern bewohnt worden sein, denn überall standen Steinstatuen in der Gegend. Sie zeigten Drachen, Menschen und andere Waldtiere.

"Ich gehe Früchte sammeln. Kommst du mit?", fragte ich Admiral der freudig nickte. Als wir in den dichten Urwald eintraten, verspürte ich eine lang ersehnte Ruhe in mir. Doch diese wurde von Admirals Worten zunichte gemacht.

"Uns beobachtet etwas...", flüsterte der kleine Drache und sah sich um. Plötzlich begannen seine Flügel zu ergrauen und der bunte Drache versteinerte.

"Steinauge!", krächzten beide Köpfe, dann versteinerten auch ihre Schnauzen. Die Steinaugen - jeder kannte sie - jeder fürchtete sie. Der Stamm war einst von ihnen angegriffen worden. Das waren schwarze Zeiten gewesen... 
Meine Reflexe ließen meinen Kopf suchend herumschnellen, doch ich konnte meine Augen gerade noch schließen, als ich die gelben Augen des Steinauges sah. Ich sprang in die Luft und flog so schnell ich konnte zum Stamm zurück. Hinter mir hörte ich das Knacken und Krachen der Bäume, die unter den Klauen der Steinaugen zermalmt wurden.

"Wir müssen weg! Hier gibt es Steinaugen!", brüllte ich und sah wie die Drachen hektisch in die Luft stiegen. Doch die Steinaugen waren schon da. Sie brachen aus dem Unterholz und manche Drachen sahen ihnen versehentlich in die Augen. Sofort versteinerten sie zu erhabenen Statuen und blickten starr ins Leere. Ich sprang einem der Steinaugen auf den Rücken und hielt ihn davon ab Morgentau zu versteinern. Ich holte mit meinem Giftstachel aus und traf den Steindrachen am Hals. Als ich die Augen einen spalt weit öffnete sah ich einen Kreis aus Steinaugen um mich herum stehen. Als sie sich in Bewegung setzten sprang ich in die Luft und flog zu meinem Stamm der bereits das weite suchte. Die Steinaugen ließ ich hinter mir.

Die Drachen flogen von der Insel und wieder ziellos über das Meer. Ich erkundigte mich, wen wir alles verloren hatten - es waren außer Admiral noch zwei weitere. Als ich einen kurzen Moment für mich hatte spürte ich, dass meine Klauen sich seltsam taub anfühlten. Ich sah auf meine Krallen und sah erschrocken, dass sie grau verfärbt waren. Die kurze Begegnung mit den Augen des Steinauges hatte doch Spuren hinterlassen. Und das bedeutete meinen sicheren Tod... Ich schaute mich um. Keine Insel, kein Wasser-

"Da ist ein Loch im Meer!", rief eine Federmähne und deutete auf einen helle Fleck im Meer.

"Die Heimat", hauchte ich, und schlug schneller mit den Flügeln. Als wir über dem Wasserfall waren ließ ich mich fallen. Als ich hoch sah, sah ich, dass mein Stamm es mir gleich tat und mir folgte. Ich breitete die Flügel aus und trat in die Heimat ein. Als wir in eine biolumineszierende Höhle gelangten, begannen wir zu leuchten. Die Blattflügler nahmen alle möglichen Nuancen von Grün an. Die Federmähnen begannen in allen Farben des Regenbogens zu leuchten. Wir flogen weiter in eine neue Höhle, wo das Leuchten aufhörte, und sahen dort eine Schar an Drachen. Es waren alle vertreten, Holzklaue, Nadder, Skille und sogar der schwarze Überwilde. Und sie alle flogen auf einen weißen Kristall zu. Knapp vor ihm stiegen sie in die Höhe und ließen sich nach ein paar Metern wieder fallen. Mein Stamm ließ sich auf einem Plateau nieder, von dem man einen phänomenalen Blick auf den Kristall hatte. Ich folgte den anderen Drachen und schloss mich ihnen an. Als ich wieder beim Boden war gesellte ich mich zu meinem Stamm und wartete wie alle anderen. Plötzlich wurden zwei Drachen von einer kleinen Eskorte zu dem Kristall geleitet. Als die Drachen verschwanden sah ich wer diese zwei besonderen Drachen waren. Der eine war weiß - ein Tagschatten. Der andere war Ohnezahn. Ich konnte mich kaum zurückhalten. Mein Körper wollte aufspringen. Doch Hasel hielt mich zurück. Plötzlich begannen alle Drachen zu brüllen und sich dann zu verbeugen. Instinktiv tat ich es ihnen nach. Ohnezahn und der Tagschatten landeten auf dem Kristall und Ohnezahn sah zu den Drachen. 

How To Train Your Dragon: Giftig und verdammt gut darinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt