Seitdem Jay so überraschend vor meiner Tür aufgetaucht war, war gerade mal eine Woche vergangen. Und trotzdem hatte sich mein Leben in dieser Zeit einmal Kopf gestellt. Aber nicht im negativen Sinn, nein, das Lächeln war kaum mehr von meinen Lippen weg zu bekommen.
Obwohl wirklich erst so wenig Zeit vergangen war, fühlte ich mich schon wieder so vertraut gegenüber Jayden und hatte das Gefühl, als würden wir uns schon viel länger kennen. Ich denke das lag daran, dass wir in Australien drei Wochen lang Tag und Nacht miteinander verbracht hatten und gewissermaßen aufeinander angewiesen gewesen waren. Und im Endeffekt war das ja genau das, wie es in einer festen Beziehung auch war.
Jayden hatte mich nie richtig danach gefragt und das würde wahrscheinlich auch nicht kommen, ich fand er hatte auch so schon riesige Fortschritte gemacht. Anfangs war er ja der festen Überzeugung gewesen, Beziehungen seien nichts für ihn und jetzt saß ich hier in seinen Armen auf dem Sofa und sah mir einen schnulzigen Film an. Natürlich ließ Jay keine Möglichkeit aus, dumme Kommentare abzugeben. Aber so war er nun mal.
Ich schweife ab, er hatte mich jedenfalls nie gefragt ob wir denn jetzt zusammen waren, aber ich ging davon aus, dass wir es waren. Immerhin verbrachten wir wirklich viel Zeit miteinander und Freundschaft wäre doch etwas anderes, wenn man die etlichen Male bedacht hatte, in denen wir uns näher gekommen waren. Es war einfach so ein unglaubliches Gefühl zu wissen, dass jemand für einen da war, wenn man ihn brauchte. Mal abgesehen davon, war es wie eine Droge Jayden berühren zu können, geschweige denn ihn zu küssen. Sogar sein Geruch bescherte mir ein glückliches Lächeln. Endlich schien einmal alles richtig zu laufen in meinem Leben.
"Endlich!" seufzte Jayden erleichtert auf, als der Abspann des Films eingeblendet wurde. "Wenn du öfter solche Filme mit mir schaust, entwickle ich mich auch noch zu so einem Weichei und das willst du doch nicht, oder?" Er grinste frech und warf sich so auf mich, sodass ich jetzt auf der Couch lag und er über mir.
"Hmm, ich denke es ist schon zu spät, mein Süßer." zog ich ihn auf und vergrub meine Hände in seinen weichen Haaren.
"Oh nein, das hast du jetzt nicht gesagt!" Jay schob beleidigt seine Unterlippe nach vorne und entfernte sich so gut es ging etwas von mir, ohne dabei aufzustehen.
Mit meinen Händen, die immer noch an seinem Hinterkopf waren, zog ich ihn wieder zu mir herunter und zögerte keine Sekunde, bevor ich meine Lippen sachte auf seine legte.
Mit diesen Gefühlen, die mich überrannten, wenn wir uns küssten, würde ich nie klar kommen.
Wir vertieften den Kuss und hörten erst auf, als wir beide nach Luft schnappen mussten.
"Ich bin kein Weichei." betonte Jay danach extra nochmal. Ich schüttelte nur grinsend den Kopf.
"Und wenn schon, du musst niemanden mehr beeindrucken, du hast ja schon mich."
Er nickte nur und starrte dann etwas abwesend an mir vorbei.
Nach ein paar verstrichenen Minuten, drückte ich ihm grinsend kurz einen Kuss auf den Mund, wodurch er wieder in die Realität zurück gelangte.
"Sorry, war in Gedanken versunken." murmelte er. Ich sah ihn auffordernd an. "Ich habe nur daran gedacht, wie sehr eine Person dein Leben verändern kann. Seit ich dich habe, verspüre ich echt nicht mehr das Bedürfnis nach anderen Frauen. Ich will nicht lügen, wenn ich andere Frauen sehe, denke ich mir schon manchmal, dass sie heiß sind. Aber dann denke ich wieder an dich und sie sind mir egal. Eigentlich ist das sogar schon so, seit ich dich kenne, auch wenn mir das nie so richtig aufgefallen ist."
"Oh Gott, du bist echt süß, meinetwegen auch trotzdem kein Weichei." Mir wurde ganz warm ums Herz, als er das sagte. "Du kannst mir nicht erzählen, dass du nicht für Beziehungen geeignet bist, ich könnte mir mein Leben gerade nicht besser vorstellen."
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Fake Relationship
RomanceWie jedes Jahr steht dem jungen Student Jayden ein 3-wöchiger Besuch seiner Eltern in Australien bevor. Doch um diesmal gleich die ständigen Verkupplungsversuche von ihnen zu umgehen, behauptet er eine Freundin zu haben. Nur leider gibt es diese nic...