AN: Ich versuche mich zum ersten Mal an einem Prolog. Also bittet habt Erbarmen, wenn es etwas holprig ist.
Berlin, 10. August 2019
„Arne?" Der angesprochene löste sich aus seinem Smalltalk Gespräch und richtete seine Aufmerksamkeit auf Vincent Stein. „Hast Du Dag gesehen?" Er musste sich anstrengen ruhig zu klingen, wollte niemanden beunruhigen. Der Fotograf nickte seinem Gegenüber zu und deutete an einer Gruppe Techniker vorbei. Der Musiker folgte der Handbewegung mit seinen Augen. Erleichtert atmete er auf. Mit einer Dankbarkeit im Blick, legte er die Hand auf Arnes Schulter ab und drückte diese leicht. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ließ er den Fotografen stehen und näherte sich seinem Bandkollegen. Mittig saß dieser am Rand der Bühne und ließ seine Beine hinabbaumeln. „Ganz schön waghalsig", scherzte Vincent und hockte sich im Schneidersitz neben ihn. Dag war in seiner eigenen Gedankenwelt gefangen, dass er die Gesellschaft seines Kumpels nicht bemerke. Er nahm einen Zug von seiner Zigarette und blies den Rauch in die Luft. Vorsichtig schob der Sänger seinen Ellenbogen nach außen und stieß den älteren an. Ein Zucken ging durch dessen Körper, sein Kopf ruckte in die Höhe und die Kippe ließ er in die Tiefe plumpsen. „Whynee!", klagte er. „Tut mir leid. Ich wollte Dich nicht erschrecken, aber Du hast nicht auf mich reagiert." Während er sich entschuldigte, platzierte er seine Hand zwischen Dag seine Schulterblätter. „Alles okay?" Eine Frage, die Dag in den letzten Monaten so oft gehört hatte. Nachdenklich ließ er den Blick durch die leeren Ränge schweifen. „Diggie. Wir müssen das nicht machen." Ohne ihn anzublicken oder auf die Worte einzugehen, hielt er ihm die aufgeklappte Zigarettenschachtel entgegen. „Nein danke.", lehnte der Produzent das Angebot ab und schob die Schachtel von sich. „Heute kein Rebell?" Mit dieser Frage zog er sich einen Glimmstängel aus der Packung und zündete diesen an. „Heute nicht."
Die Hand von Vincent rutschte Dags Wirbelsäule hinab, als dieser mit den Achseln zuckte. Mittlerweile hing die Kippe zwischen seinen Lippen und er inhalierte einen Zug. „Kannst Du glauben, dass die Parkbühne ausverkauft ist?", fragte er Gedankenverloren nach. „Ich glaube, dass ein ‚SDP-Hater-Millionär' restlos alle Tickets gekauft hat. Und er wird dann ganz vorne an der Bühne stehen und uns hinterhältig auslachen." Zum ersten Mal suchte der Raucher den Augenkontakt. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem kleinen Grinsen. „Dickerchen. Hast Du bereits ein paar illegale Substanzen zu Dir genommen?" Vincent versuchte sich an einem Pokerface. „Warum? Findest Du den Gedanken so absurd?", hakte er nach. Lachend schüttelte Dag den Kopf. Vince konnte nur Grinsen. Es tat gut seinen besten Freund Lachen zu hören. Das letzte Mal, war schon ein Weilchen her. „Wir müssen dieses Konzert wirklich nicht spielen, Dicker. Fühlst Du Dich wirklich bereit?" Schlagartig ebbte das Lachen ab. Der unbeschwerte Moment war zerstört. Wortlos drückte der Kleinere die Kippe aus, nutzte dafür die Oberfläche der Bühne. Achtlos schnipste er den Stummel weg und sprang von der Bühne. „Verdammt", fluchte Vincent und sah seinem Freund hinterher. Dieser sprintete über den Platz und steuerte die Treppen an. Die Reaktion verfolgte er lediglich mit den Blicken. Wie festgefroren blieb er sitzen. Das konnte doch nicht wahr sein. Er hatte sich vorgenommen, seinen besten Freund nicht mehr zu drängen. „Bravo, Stein. Das ging nach hinten los," ärgerte er sich lautstark über sich selbst. Erst als Stefan, der Tour Manager, sich zu Vincent gesellte, sah dieser auf. „Hast Du mit Dag gesprochen?" Schweres Seufzen war die einzige Antwort. „Vincent. Ich weiß, dass das ein Kampf für Dag ist, aber langsam muss ich wirklich wi---" Der Sänger sprang auf und fuhr Stefan harsch an. „Du weißt gar nichts. Wir wissen nicht, wie es ihm geht. Du musst auch nicht wissen, ob er es schafft. Es ist seine Entscheidung! Selbst wenn er sich in der letzten Sekunde dagegen entscheiden sollte, werden wir das hinnehmen und ihm keine Vorwürfe machen."
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Du bist wie ich, dich gibt's nur einmal ... oder? | A SDP Fanfiction
Fanfiction► Denn Leben passiert, während wir Pläne schmieden. | Sie halten sich für 'unbesiegbar' - bis sie mit der brutalen Realität konfrontiert werden. Dags Gesundheitszustand verschlechtert sich rapide. Er quält sich durch die langen Stunden des Tages und...