Kapitel 21: Die Ruhe nach.. oder vor dem Sturm?

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--- Edwards P.O.V. ---

Mit einem schmerzerfüllten Stöhnen öffnete ich die Augen und sah mich ein wenig desorientiert um. Wohin ich auch blickte, war alles weiß. Kurz glaubte ich, am Tor der Wahrheit zu sein, doch nach ein wenig blinzeln erkannte ich ein Krankenhauszimmer.

„Bruder, du bist aufgewacht!", erklang dann auch eine erleichterte Stimme von rechts. Murrend drehte ich den Kopf in die Richtung und erblickte Alphonse, welcher sich besorgt sogleich näher zu mir beugte, was seinen Stuhl gefährlich knarzen ließ.

„Al... Hey..." Ich brachte ein kleines Lächeln auf meine Lippen, ehe ich schniefen musste. Meine Nase war verstopft, wie ich feststellen musste. Eine Erkältung wohl. Erkältung... Kälte...

Meine Gedanken drifteten benommen wieder ein wenig ab. Kalt war mir gewesen, daran erinnerte ich mich noch genau. Kalt und nass. Der Regen hatte unbarmherzig auf mich niedergeprasselt und meine Kleidung durchweicht, während ein frischer, kühler Wind durch East Citys Straßen gefegt war. Doch das kälteste, an das ich mich erinnerte, war der hasserfüllte, eisige Blick des Staatsalchemistenmörders, welchem ich gegenübergestanden hatte.

Die Erinnerung ließ mich zittern. Ich war mir bewusst, dass ich mich schnell mit Leuten anlegte und mir Feinde machte, doch der Hass, die Mordlust, die von diesem Mann ausgegangen war, war stärker und schlimmer als alles, was ich jemals erlebt hatte. Er hätte mich wirklich fast getötet. Doch... warum nur fast?

„Bruderherz? Ist-Ist alles okay, fühlst du dich nicht wohl?", fragte Al besorgt und nahm einen Lappen vom Nachttisch, mit welchem er mir die fiebrige Stirn tupfte.

„Es... Es geht... Aber sag Al.... Was ist passiert...?"

Als Mimik konnte sich zwar nicht ändern, doch ich sah an seiner Körperhaltung und der Art wie er seinen Kopf neigte und wegdrehte, dass ihn das Thema bedrückte. „Naja...", begann er zögerlich „Es... ist kompliziert... Ich hab auf dich gewartet und... du kamst nicht... Und dann kamen Frau Hawkeye und (V/N) und... wir haben dich gesucht, wegen-wegen Scar...! Und...... Frau Hawkeye hat dich dann gerettet... ja..."

„F-Frau Hawkeye...? Nicht...... Air?...", nuschelte ich leise und fuhr mir mit einer Hand durchs Gesicht. Ich war nicht mehr ganz sicher, was passiert war, nachdem Scar seine Hand auf meinen Kopf gelegt hatte. Doch ich meinte mich undeutlich dran zu erinnern, wie Air meinen Namen gerufen und mich im Arm gehalten hatte.

Al jedoch schüttelte sofort den Kopf. „Nein, Frau Hawkeye. (V/N) ist-ist bei uns geblieben und hat uns von Scar erzählt. Frau Hawkeye hat dich allein gerettet."

Ich konnte anhand von Als Stimme nicht ausmachen, ob er log oder nicht. Daher glaubte ich seinen Worten vorerst, auch wenn ich ein seltsames Gefühl in der Brust dabeihatte. „Verstehe... Dann sollte ich mich schnell bei ihr bedanken..."

„Erstmal musst du dich schonen, Bruderherz.", warf Al sofort ein, diesmal mit deutlich besorgtem Unterton in der Stimme. „Deine Arm-Automail ist komplett kaputt und du hast viele Kratzer, einen besonders schlimmen auf der Stirn... Du musst erstmal hier im Bett bleiben, bis das alles verheilt ist."

Genervt seufzte ich. „Krankenhaus-Aufenthalt... Man, was gibt es besseres..." Murrend zog ich die Decke etwas zurecht, ehe ich den Kopf wieder zu Al drehte. „Tut mir leid."

Al sah mich einige Momente man ruhig an, ehe er den Helm leicht schief legte. „W-Wofür?"

„Dass ich zu spät gekommen bin... Du hast dir sicher Sorgen gemacht, als ich nicht gekommen bin..." Ich lächelte matt, ein betrübter Ausdruck in meinen Augen. „Ich wollte wirklich zu dir zurück... Aber dann ist Scar aufgetaucht... Und ich wollte nicht, dass er dich auch angreift, wenn ich zu dir renne... Ich wollte ihn schnell besiegen und dann zu dir, wirklich..."

Wenn Knirpse sich verlieben und nebenbei versuchen die Welt zu retten(EDxREADER)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt