Sunny wurde von dem Engel mehrere Gänge entlang gelotst, die alle gleich aussahen. Der Innenarchitekt gehört an die Wand genagelt, dann wäre zumindest ein bisschen Charakter in diesem Etwas von Haus. Vor ihnen erschienen zwei große Türen, die sich wie von Zauberhand öffneten.
Bisschen viel Drama, oder? Kommt jetzt der Oberboss?
Ein Stoß gegen die Schulter ließ ihn knurren, doch er lief weiter. Es war ein großer Raum mit vielen Glasfenstern, die ihn etwas an eine Kirche erinnerten. Ein großer Thron stand am Ende des Raumes, der jedoch leer war. Die Wände waren weiß und hoch, der Boden in einem hellen Grau. Statuen von verschiedenen Engeln waren an den Wänden, damit diese nicht kahl aussahen. Ein paar Blumen würden nicht schaden, dann würde hier nicht so ein Friedhofsfeeling herrschen.
Sie hielten vor dem thronähnlichen Etwas, was wie ein riesiger Steinklotz aussah, der zu einem Thron gehauen worden war. Immerhin kann ihn keiner klauen.
„Kommt jetzt der dramatische Auftritt deines Bosses?", fragte Sunny, doch Aeshma antworte nicht. Sie senkte ihr Haupt und in diesem Moment spürte Sunny eine Aura, die ihm eine Gänsehaut verursachte. Ein lautes Flügelschlagen erklang und vor ihnen landete ein Engel mit langen weißen Schwingen, die grün schimmerten. Er hatte hellbraune Haare und grüne Augen, doch es war ein tiefes Grün – so satt und dunkel, dennoch glänzend. Der Engel trug eine weiße Hose und ein weißes Hemd, darüber einen langen Mantel. Seine Züge zeigten keine Emotion.
Sollte er klatschten? Der Auftritt war nicht schlecht, offensichtlich liebten Engel solche Auftritte. Die Aura erinnerte ihn an einen gewissen Jemand.
„Fürst Gabriel", sagte Aeshma mit Ehrfurcht und ging auf die Knie.
Ah. Wenn das nicht ein Erzengel ist. Sunny kam wirklich herum.
„Aeshma", erklang seine Stimme, in der Macht mitschwang. Das beeindruckte Sunny jedoch kein Stück. Er schaute den Engel einfach nur schweigend an.
„Mein Fürst, ich habe Euch wie befohlen Chìa khoá mitgebracht", sagte Aeshma, wagte aber nicht, sich zu erheben oder auch nur aufzuschauen.
Da wird jemand aber wirklich klein. Wie es aussieht, bin ich der heißeste Shit on earth, in hell und in heaven. „Gut, habt ihr genug Theater gemacht?", unterbrach Sunny sie.
Gabriel schaute den Dämon vor sich an. „Niemand hat dir erlaubt zu sprechen", sagte er mit kalter Stimme.
Ein leises Lachen erklang. „Niemand hat mir verboten zu sprechen", erwiderte dieser, schaute ihn mit den silbernen Augen an, in denen nicht ein Funke Furcht oder Ehrfurcht standen. „Warum auch immer ihr mich entführt habt, bringt mich zurück."
Gabriel erhob seine Hand und seine Aura schwoll an, sodass Aeshma sich versteifte. Der Dämon vor ihm zuckte jedoch nicht einmal. Seine Haltung war nach wie vor unverändert. Was ist er?
„Ist das eure Art Hallo zu sagen oder machen das nur Erzengel?", fragte Sunny. Lucifer hatte dasselbe Spielchen mit ihm getrieben, nur, dass ihm Gabriels Aura nicht viel ausmachte.
Der Erzengel schaute schweigend zu dem Mann vor sich. „Wenn du nach Hause möchtest, wirst du uns zu vô hạn führen. Dann kannst du gehen."
Bahnhof. Mehr verstand er nicht. Allerdings hatte er eine Ahnung, was der Erzengel meinen könnte. „Gutes Thema. Leider geht das nicht, dafür müsst ihr mich wieder in die Hölle bringen." Das Artefakt war immer noch bei Lucifer und würde nicht einfach hier aufploppen, weil ein Erzengel es sagte.
„Du wirst uns zu vô hạn führen, etwas anders steht nicht zur Diskussion", erwiderte dieser.
Sunny seufzte. „Gut, Gabriel, Oberboss, Fürst von und zu, oder wie du auch genannt werden willst. Ich möchte nun nach Hause. Mich hier festzuhalten, ist die dümmste Alternative, die ihr wählen könnt, glaubt mir. Wenn ihr mich nicht in die Hölle zurück lasst, wird die Hölle nämlich schneller hierherkommen, als euch lieb ist."
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The Devil's Queen (BAND 2) ✅️
FantasyVerhalte dich wie eine Königin. Immer dran denken. Vor seinen Augen erschienen drei Optionen. A: Nicke nur hochmütig. B: Lache und klopfe ihnen freundlich auf die Schulter. C: Gib eine freundliche Antwort. Puh, schwierig. Der Countdown lief. Er wähl...