Jüri
Max hatte ihn ins Gebäude geführt, als wäre nichts passiert gewesen, als wären sie beide hier absolut erwünscht.
Das dies zumindest auf ihn nicht zutraf war schnell klar.
„Mister Vips hat hier keine Zutrittsberechtigung mehr", erklärte Ben, der heute am Empfang saß und ihn schon unzählige Male ins Gebäude gelassen hatte.
„Mister Vips", setzte Max sofort donnernd an, „Ist mit mir hier und wird mit mir auch hier reingehen."
„Ähm...", machte Ben sichtlich überfordert.
„Setz ihn halt auf die Besucherliste", zischte sein Holländer, „Wenn du dich damit besser fühlst, aber lass uns durch."
„Max", flüsterte er, „Ben kann nichts dafür."
„Stimmt", seufzte dieser, „Komm einfach."
„Ich bin hier nicht mehr erwünscht. Wir brauchen gar nicht... Es ist doch schon entschieden und vorbei."
Mutlosigkeit strömte durch ihn hindurch. Ließ ihn kraftlos zusammensacken und raubte ihm den Atem.
„Jüri komm", wiederholte Max, griff nach seiner Hand und zog ihn, ohne auf Bens Protest einzugehen hinter sich her ins Gebäude, „Atmen nicht vergessen."
„Ich kann... keine..."
„Wir sind fast da, nur noch hier um die Kurve. Moment... So rein mit dir, hinsetzen."
Er wurde auf die Couch gedrückt, die im Zimmer stand und auf der er, wenn er so darüber nachdachte erst ein oder zweimal gesessen hatte und dann auch immer mit einer Gruppe von Leuten. War er überhaupt schon mal alleine mit Max in dessen Räumen hier gewesen?
Der Ältere hatte es bislang meisterlich verstanden Grenzen zu ziehen. Arbeit und Privates zu trennen, war mit die größte.
„Atme Jü", griff Max erneut zu seiner Hand und legte sich diese auf die Brust, „Wie ich. Ein und Aus. Ein und Aus."
Mit der Luft, kamen aber auch wieder die Tränen.
„Das ist alles zwecklos."
„Schat", murmelte Max, „Vertrau mir, ich habe einen Plan und jetzt wasch dir kurz das Gesicht."
Er sah zum Fürchten aus. Rote, geschwollene Augen unterlegt mit tiefen dunklen Augenringen, die jeden Panda neidisch gemacht hätten. Am liebsten wäre er im Bad geblieben. Für immer.
Aber das konnte er Max nicht antun.
Max, der alles für ihn tat und tun würde.
Dessen Löwenherz geweckt worden war und nun bereit dazu zu kämpfen.
Er selbst fühlte sich hingegen jetzt schon am Ende von allem.
Sah den Abgrund vor sich.
Fiel eigentlich schon.
Und dann kam der Knall.
* * * 💗 * * *
Max
Er gab dem Jüngeren den Moment für sich, auch wenn er am liebsten nicht von seiner Seite gewichen wäre.
War wahrscheinlich auch besser, denn kaum war Jüri im angrenzenden Bad verschwunden, tauchte sein Teamchef auf.
„Max, schön dich zu sehen. Ich wusste gar nicht, dass du schon so früh herkommen würdest. Ben hat..."
„Ben hat seinen Job gemacht", grätschte er Christian ins Wort, „Wir müssen reden."
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All Over
FanfictionEs hatte aufgehört zu klopfen und zu klingeln. Endlich. Doch die Stille machte es nicht besser. Da half es auch nichts, sich die Ohren zu zuhalten. Es gab absolut nichts, was ihm noch helfen konnte. Er war verloren. Alleine. Verstoßen. Und bald auc...