Jüri
„Oh Max", versuchte er bestürzt nach dessen Händen zu greifen und wurde tatsächlich mit fast schon einem Knurren ferngehalten.
„Was ist überhaupt passiert?", wandte er sich daraufhin erst einmal an den persönlichen Assistenten seines Freundes, der ihn vor wenigen Minuten aus dem Formel 2 Paddock geholt hatte mit der Bitte um Hilfe.
„Er hat den Post der Formel 2 gesehen, in dem es heißt, dass sie die Entscheidung von Hitech dich weiterfahren zu lassen nicht verstehen und so nicht gehandelt hätten."
Auch er hatte besagte Mitteilung kurz zu Augen bekommen, als Marcus sie gelesen hatte und darüber ebenfalls nur verständnislos mit dem Kopf geschüttelt hatte.
„Dann hat er angefangen wild zu fluchen und seine Fäuste in der nächsten Betonwand versenkt", ging die Berichterstattung weiter, „Ich habe ihn nur mit Mühe und Not hierher bekommen."
Hier war Max' Fahrerraum, in welchem er auch noch nie gewesen war.
„Ich dachte, wenn jemand zu ihm durchdringen kann, dann du."
„Lässt du uns kurz alleine?"
„Sicher. Ruf einfach, wenn du was brauchst", schien der andere erleichtert die Verantwortung an ihn abtreten zu können und schlüpfte demzufolge auch ziemlich schnell aus dem Raum.
„Max", versuchte er es erneut und ging vor diesem in die Hocke, „Max Emilian Verstappen guck mich an verdammt nochmal."
Er war erleichtert, dass sich Max' Kopf nun wirklich hob.
„Was hast du dir nur dabei gedacht?", schaffte er es nun endlich nach dessen Händen zu greifen und guckte auf aufgeplatzte, blutige Fingerknöchel.
„Ich hab's verkackt, Jü."
„Denke ich auch, wie willst du mit den Händen fahren und ihr habt keinen Ersatzfahrer mehr, also zumindest keinen der vor Ort ist..."
„Scheiß doch aufs Fahren", wimmerte Max, denn er hatte den weichen Waschlappen gegriffen, den dessen Assistent schon bereit gelegt hatte und reinigte nun sanft seine Hände.
„Das war echt dumm. Du hättest dir was brechen können."
„Ich würde gerne wem was brechen. Was denken die, wer sie sind? Von Horner und Marko habe ich ja nichts anderes erwartet, aber dass die Verantwortlichen einer kompletten Rennserie sich so dermaßen abfällig äußern."
Je aufgebrachter Max war, desto ruhiger wurde er.
„Sie sind halt parteiisch, weil sie der Formel 1 unterstellt sind. Ihr habt letzte Saison regelmäßig einen Kniefall gegen Rassismus gemacht, da ist es doch kein Wunder, dass..."
„Das ein Kopf rollen musste. Dein Kopf, Jü. Das ist nicht fair."
„Es geht nicht immer um Fairness im Leben", stellte er leise fest, legte den Lappen beiseite und nahm stattdessen die antiseptische Salbe zur Hand, „Ich habe dich, ich werde überleben und ich komme deshalb auch klar."
* * * 💗 * * *
Max
„Was macht der denn hier?", stolperte Christian ohne anzuklopfen in den Raum, „Legt ihr es eigentlich drauf an aufzufliegen? Wie kann man nur so verantwortungslos sein, Max? Erst dieser zweite Chance Schwachsinn, den Norris jetzt auch noch in die Welt posaunt und dann flippst du komplett aus und verprügelst eine Wand. Was stimmt nicht mit dir?"
„Was stimmt nicht mit dir Christian ist wohl die bessere Frage", mischte sich eine ihm nur allzu gut bekannte Stimme ein, von deren Besitzer er nicht gewusst hatte, dass er hier wäre, „Was hat mein Sohn dir getan, dass du ihn neuerdings drangsalierst? Hat er dir nicht erst einen Weltmeistertitel beschert?"
Er hatte wohl ein "P" in den Augen, denn auch in Jüris konnte er dieses erkennen.
„Dein Dad ist hier?", wisperte der Este tonlos, verarztete aber weiter seine Hände, als wären sie beide gerade nicht vor Angst erstarrt und immer noch alleine.
„Dein Sohn hat uns mit einer unechten Kündigung zum Narren gehalten um seinen Freund zu schützen, der sich als Rassist geoutet hat, verzeih mir also, wenn mich das alles ganz und gar nicht amüsiert momentan", tobte Horner.
„Nun dann bin ich wohl erleichtert, dass Max auch ohne mich klarkommt. Wen er trifft geht dich absolut nichts an und wenn wir jetzt anfangen wollen schmutzige Wäsche zu waschen und mit dem Finger auf jeden zu zeigen, der schon jemals ein böses Wort gesagt hat, dann müssten wir jetzt wohl alle gefeuert nach Hause gehen", lächelte sein Dad sein unheimliches Haifischlächeln und schob sich an seinem Teamchef vorbei in den Raum, „Brauchst du dafür einen Arzt? Übrigens eine Frage, die ich von dir lieber Christian an deinen Topfahrer erwartet hätte."
Horner schnappte nach Luft und Jos Verstappen schob ihn einfach aus dem Raum und schloss die Tür hinter ihm mit einem, „Wir reden später noch, verlass dich drauf."
Sein Blick zuckte zu seinem Dad, der mit einem undefinierbaren Ausdruck auf dem Gesicht an der Tür lehnte.
„Dad es... Also... Ich meine...", fing er prompt an zu stottern und stoppte genauso schnell wieder, als dieser einfach nur eine Hand hob um Ruhe zu erbeten.
„Es tut mir leid, dass sie es so erfahren mussten", zitterte nun Jüri absolut die Stimme, „Aber ich liebe ihren Sohn und er liebt mich und..."
Weiter kam auch sein Este nicht.
„Das weiß ich", seufzte Jos, „Es tut mir leid. Lasst es mich bitte erklären. Mir ist bewusst, dass ich dir gegenüber oft Angst und Schrecken verbreitet habe. Ich wollte dich damit nur stärker machen. Du bist mein Erstgeborener und doch hat es meine Jüngste und meine beiden Enkel gebraucht, damit ich begreife, dass Familie mehr wert ist, als alles andere. Dass du und Jüri zusammen seid, weiß ich schon seit Anfang an. Ich hätte mir so sehr gewünscht, dass du mir vertraust, aber ich weiß auch, welche Fehler ich gemacht habe, die dazu geführt haben, dass ich dieses Vertrauen verloren habe. Fehler passieren. Fehler sind menschlich. Das rechtfertigt nicht alles, aber ich hoffe, dass du, dass ihr mir die Chance gebt euch zu beweisen, dass ich mich geändert habe. Du, deine Geschwister, Luka und Lio ihr habt mich zu einem besseren Menschen gemacht. Ich liebe dich Max, du bist mein Sohn und egal wen du liebst, er wird ebenfalls mein Sohn werden, genauso wie ich mit Tom schon einen weiteren dazu gewonnen habe."
„Dad", wisperte er erstickt, während Jüri seine Hände freigab und ihm Platz zum Aufstehen machte.
Er flog regelrecht in die Arme seines Vaters.
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Ich hoffe es hat euch gefallen, denn dies ist erneut ein wichtiger Schritt in Richtung einer glücklichen Zukunft für die beiden. 🙆♀️
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Liebe Grüße 🤗
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All Over
FanfictionEs hatte aufgehört zu klopfen und zu klingeln. Endlich. Doch die Stille machte es nicht besser. Da half es auch nichts, sich die Ohren zu zuhalten. Es gab absolut nichts, was ihm noch helfen konnte. Er war verloren. Alleine. Verstoßen. Und bald auc...