-Kapitel 1 🪐 -

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Ich wich aus, drehte mich umher und versuchte meinen Angreifer abzuwehren. Er schlug zu, ich warf mich schnell nach vorne und entkam dem Schlag um Haaresbreite.

Komm schon, du kannst das. 

Ich ging in Position und gab einen energischen Stoß auf einer ungeschützten Stelle. Rashim brach zu Boden. 

Er sah zu mir hoch und lächelte. "Weißt du, du bist wirklich stärker als du denkst." Er brachte mich einfach immer wieder zu Weissglut.

Rashim war, nachdem was ich in dem letzten Monat gelernt hatte, der absolute elite-Soldat Merkurs. Er gallt der T-Klasse, er ist ein Titan und außergewöhnlich stark. 

Ich war selbst überracht wie ich es geschafft hatte über mich hinaus zu wachsen. Meine Arme waren doppelt so dick durch die hervorblickenden Muskeln, ich konnte viel schärfer sehen, viel besser vorahnen. Mein Arkasch wie sie es nannten, hatte sich immer deutlicher gezeigt. In meinem linken Handgelenk war diese pochende Wärme. Dieser Kampf heute war meine erste Prüfung. Und sie ging weiter.

Mein Gegner schellte hinauf und sah mich kampflustig an. Ich blieb konzentriert und mein Blick ernst auf ihn gerichtet. 

Der schwarze Marmorstab den ich hielt fühlte sich heiß an, er vibrierte in meinen Händen. Wie der Schlüssel der zu meinem Zimmer führte, war dieser Stab aus Novatom, einem Stoff den nur Leute wie wir benutzten konnten. Auch wenn ich noch immer nicht so gut verstehen konnte was das heißen soll. Da mein Arkasch am Tag meiner Ankunft noch nicht aktiviert war, hatte sich das Material kalt angefühlt.

Rashim kam angerannt, ich machte eine Drehung und wollte seinen Rücken von hinten treffen doch er wirbelte rechtzeitig um und stoppte den Stab mit seiner Hand. Mein Atem stockte. Wie sollte ich diesen Kampf gewinnen? 

Ich ließ den Stab los. Daraufhin schlug ich fest mit dem Fuß gegen ihn und entriss den langen Schlagstock so der Hand des Sohn des Vernichters. Er flug hoch in die Lüfte. Ich rannte hinterher und fangte ihn knapp über meinen Kopf auf. Ash kam mir nach, wir umkreisten uns. Ich parierte einen Schlag und Rashim knallte mit seinem Fuß direkt in meine Kniescheibe. Ich fiel entsetzt zu Boden. Er ließ nicht nach und wollte schon zum nächsten Faustschlag ausholen, doch ich hievte einen kräftigen Stoß in seine Magengänge. Auch er fiel auf die sandige Oberfläche und spuckte Blut. 

Ich hatte viel Kraft verbraucht. Ein stechender Schmerz durchzog mein Bein bis zur Fußspitze.

Seit bald einer halben Stunden kämpften wir so, der riesigen Sanduhr nach zu urteilen die an den Wand hing. Meine gesammten Glieder schmerzten und mein Ellbogen hatte einen seltsamen Winkel angenommen. 

Die Willenskraft hatte ich mir alerdings nicht anlernen müssen, ich war schon immer stur gewesen, und ich würde bis zur allerletzten Kraft kämpfen. An einer Stelle meines seidenartigen beigen Coverall klebte Blut. Ich ließ meinen Stab fallen. 

Der Raum in dem wir uns befanden, der eher einer Art Arena glich, schien trotz des vielen Platzes immer erdrückender zu werden. Das kahle weiß der Wände blendete mich und die riesige Holztür durch die wir eingetreten waren, war fest verschlossen. An einer der Wände waren Tribünen aufgestellt und oberhalb dieser war eine schwarze Tür.

Ob diese auch verschlossen war?, fragte ich mich. Doch dass war nicht von Bedeutung, denn auf keinen Fall würde ich fliehen.

Ich wollte das endlich beenden. Ich hatte so hart dafür gearbeiten. Ich hatte trainiert. 

Jeden Tag. 

Jeden Tag eines ganzen Monats durchzog ich jede doch so harte Übung die mir zugewiesen wurde, immer mit dem Versprechen ich durfte ihn dafür töten. Dies war der Kampf den ich für meine Bemühungen bekam. Dieses Versprechen ließ meine Ausdauer laufen. Ich konnte ihn heute töten, oder sterben wenn ich versargen würde. Es war mir auch egal das nicht er sondern sein Vater meine Mutter ermordete, er hatte meine Schwester beschossen und bis heute wusste ich nicht wie es ihr ging. 

Die Legende der AuserwähltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt