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Hoseoks damaliges selbst hatte auf eine schmerzhafte Art erfahren müssen das 26ig Euro nicht ausreichen, von daheim auszubrechen und in die Stadt auf die eigene Faust zu ziehen. Das Donnerwetter der Eltern hatte Hoseok noch mehr als gut in Erinnerung. Immerhin war es das erste mal, dass sie die Wünsche ihres Sohnes ernst nahmen.

Der Berg war gar nicht so anstrengend, wie er ausgesehen hatte. Dafür erhob sich dahinter ein weiterer, weitaus steilerer. Sie konnten sogar schon jetzt erkennen, dass sie über den Berg mussten, weil die Schienen darin zu verschwinden schienen. Hoseok hatte nicht die Hoffnung wie Taehyung, dass der Tunnel noch in Takt war.

Eine Nacht verbrachten sie auf dem Berg, als es begann in Strömen zu gießen. Den ganzen nächsten Tag verbrachten sie damit unter der Plane zu hocken und sie so festzuhalten, dass möglichst viel trocken blieb.

„Was für ein Sauwetter", beschwerte sich Hoseok und schob sich eine nasse Strähne aus dem Auge. Auch Taehyungs Haare hingen ihm nass ins Gesicht. Sie hatten zwar nur 5 Minuten gebraucht, bis sie es geschafft hatten ihr provisorisches Zelt zu errichten, doch nass waren sie trotzdem fast bis auf die Knochen.

Nickend zog Taehyung seine Jacke enger um sich.

Was für ein Sauwetter. Das hatte natürlich doch noch sein müssen. So stark war der Regen bisher noch nie gefallen. Sie konnten jeden einzelnen Tropfen auf die Plane hämmern spüren.

Als die Sonne am Abend durchbrach waren sie beide mehr als erleichtert.

„Wurde aber auch Zeit", murrten sie und atmeten erleichtert durch. Der Himmel sah auch nicht danach aus, als würde er bald wieder anfangen.

„Als ich damals von daheim abgehauen bin hats auch so geschüttet...", erzählte Hoseok und grinste. „Meinen Eltern war das eine ganz schöne Lehre gewesen, mir aber auch!"

Ein wenig musste Taehyung lachen, als Hoseok weiter erzählte, wie er sich raus geschlichen hatte nach einem Streit, um endlich in die Stadt zu ziehen.

„Danach durfte ich zu meinem Großvater ziehen, vorher hatten sie sogar diese Idee abgelehnt..."

Taehyung musste an seine Eltern denken, als Hoseok ihm einem offenem Blick zu warf, doch er fühlte sich noch nicht bereit.

„Weißt du Taehyung, ich glaube so langsam verstehe ich, warum wir den Schienen folgen. Ich habe es am Anfang nicht gewusst und bin mir noch immer nicht sicher, aber..."

Für einen Moment stockte Hoseok. Es war kein Satz, der in der Luft hängen blieb, sondern einer, der mit Bedacht zu Ende gesprochen werden wollte.

Ein wichtiger Satz.

„...ich bin froh, dass du dabei bist. Ohne dich, wäre ich wohl nie so weit gegangen."

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