Kapitel 12

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Hand in Hand laufen wir in Richtung Stadtinneres. Wann wir den Punkt mit dem Händchen halten erreicht haben weiß ich auch nicht, aber irgendwie fühlt es sich richtig an. Dean verliert kein Wort über unser Ziel, anstelle dessen unterhalten wir uns über alltägliche Sachen und finde auch endlich heraus was er beruflich macht. Ich finde es interessant über die Arbeit eines IT-Supporter im Kommunikationsbereich zu erfahren. Klar auf meiner Arbeit haben wir diese auch, aber mit denen haben wir nur direkten Kontakt. Er erzählt lustige Geschichten von Arbeit, vor allem muss ich da oft auch an mein Verhalten denken, wenn ich die Kollegen aus der Abteilung anrufen muss.

Die gemeinsame Zeit ist wirklich super angenehm und irgendwann sind wir am Kingspark ankommen.

»Wir sind angekommen, ich dachte hier können wir etwas dem Alltag und Sorgen entfliehen um einfach mal ein wenig Ruhe zu bekommen. Zusätzlich hoffe ich, dass du Hunger hast, denn am Pier vom Park gibt es ein tolles kleines Restaurant mit leckeren Spezialitäten.«

Sein Blick wirkt recht skeptisch und zeigt mir, dass er auf eine Antwort meinerseits wartet. Wie könnte ich aber auch so eine tolle Idee ausschlagen?

»Wie sollte ich dies denn nicht mögen? Nach dem ganzen Stress in den letzten Wochen ist diese kleine Auszeit wahrscheinlich das Beste was mir passieren kann, zumal ich diese auch noch in netter Begleitung erleben darf. Also was machen wir als erstes?«

Glücklich nimmt er meine Hand wieder und wir laufen quer durch den Park und da es bereits leicht dämmert, gehen im Park bereits die Laternen an.

Dies scheint wirklich ein beliebter Ort zu sein, denn es sitzen auf den Wiesen viele Grüppchen rum, andere joggen oder gehen einfach nur spazieren. Warum bin ich nicht schon früher hergekommen. Die Mädels würden es lieben, es ist eine grüne Oase inmitten von Perth.

Dean führt uns an ein Dock am Swan River und breitet uns seine Jacke zum Sitzen aus auf welche wir uns setzen. Die Atmosphäre lässt mich entspannen und ich kann förmlich wieder einmal komplett durchatmen nach dem ganzen Mist in der letzten Zeit.

»Danke.«

Das musste ich ihm jetzt einfach mal sagen.

»Wofür denn? Eher müsste ich danke sagen das du mir Zicke, nach allen was so vorgefallen ist die Chance gibst dir zu beweisen das ich auch anders kann.«

OHHHHJAAAAAA. Das er eine Zicke sein kann ist definitiv kein Geheimnis.

Ob ich das will? Durch vergangene Zeiten ist es mir schwer anderen Menschen dauerhaft zu vertrauen, doch man sollte sich nicht immer verschließen und vom schlimmsten ausgehen.

Immerhin war er da, als es mir wegen den Nachrichten schlecht ging.

»Erde an Pfirsichbäckchen. Ich würde gerade alles für deine Gedanken geben.«

»Oh äh ja. Sorry. Was hast du nochmal gesagt? Mein Hirn ist heute ein Sieb mich richtig großen Löchern.«

Natürlich habe ich alles gehört, aber es kann ja nicht schaden, dass er diese Worte nochmal sagt.

»Als ob du nicht mitbekommen hättest was ich dich gefragt habe.«

Dabei lacht er und pickst mich in meine Seite. Na warte das kann ich auch. Wie zwei Kinder stehen wir da und necken uns.

»Ich geb es auf. Du darfst deine Chance gern nutzen, unter der Bedingung das du bitte kein Arschloch sein wirst, denn darin bist du oftmals sehr gut. Ich kann sowas nicht gebrauchen, zu viele Menschen haben mich mit so einem Verhalten verletzt und dieser Schmerz sitzt tief in mir drin fest. So stark wie ich aussehe bin ich leider nicht.«

Hold my HandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt