Es war 8.28 am.
Sie war zu spät. Sie hätte früher schlafen gehen sollen, sie wusste es, aber was hätte es für einen Unterschied gemacht? So musste sie wenigstens weniger Zeit mit den anderen verbringen.
Dafür aber leider mehr mit ihrer Mutter.
»Unglaublich, wirklich, Magin. Du kannst froh sein, dass ich dich bei diesem Wetter hinbringe! Normalerweise könntest du schön laufen! Wenn das morgen wieder so läuft, kassiere ich dein Handy ein.«
Mrs. Keen schüttelte empört den Kopf, linste aus den Augenwinkeln hinüber zu ihrer Tochter. Diese hatte die Kopfhörer in die Ohren gesteckt und schaute aus dem Fenster, den Kopf gegen die Tür gelehnt.
»Magin, hör mir zu. Ich meine das ernst.«
Sei still.
»Aus dir wird nie was, wenn du Leute immer nur ignorierst. Irgendwann bist du ganz allein, ohne Freunde oder sonstige Leute und stirbst, ohne dass andere es erfahren.«
Sei bitte still.
»Ich möchte, dass es dir gut geht. Ich möchte, dass du mit Freunden rausgehst, mehr redest, dich anderen öffnest — Gott, es wäre auch okay, wenn du dich betrinken würdest, hauptsache du tust IRGENDETWAS, anstatt dich nur in deinem Zimmer einzuschließen!«
Sei still verdammt.
Du verstehst nicht.
Du würdest es nie verstehen.
Schweigend starrte Magin auf die vorbeiziehende Landschaft, verzerrt durch den Regenschleier auf der Scheibe, ihr Blick abwesend, die Musik das einzige, das sie hörte.
»Magin?« Ihre Mutter drehte den Kopf, während sie auf den Parkplatz der Schule fuhr. Das Mädchen ignorierte sie, zuckte nicht einmal mit der Wimper.
Den Rest der Fahrt verbrachten sie schweigend.

DU LIEST GERADE
Wi-Fi
Cerita PendekSchweigend saß sie vor dem Bildschirm, eine Hand in den Saum ihres Pullis gekrallt, die Fingerspitzen der anderen auf der Tastatur. Das Nachrichtenfenster blieb leer. Kein ›schreibt...‹. Kein Smiley. Nichts. Nur sie. Ganz allein in ihrem dunklen Zim...