Kapitel 22

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Rewi's Sicht:

"Felix, wach doch bitte endlich auf.", flüsterte ich leise. Ein paar meiner Tränen fielen auf seine Hand. Ich legte meinen Kopf auf seinem Bauch ab und schlief dort schließlich ein...

Felix' Sicht:

Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, dass Rewi bei mir ist. Wieso konnte ich mich nicht bewegen? Sterbe ich?

Warte, was war das? Ich spürte, wie irgendwas auf meine Hand tropfte. Es war ein warmer Tropfen. Waren das Tränen? Von wem? Von Rewi?

Nach ein paar Sekunden spürte ich, wie sich irgendwas auf meinem Bauch ablegte. Es fühlte sich irgendwie total warm an. Es war irgendwie angenehm. Trotzdem wollte ich nichts lieber, als mich bewegen zu können. Ich versuchte mit aller Kraft meine Augen zu öffnen. Nach mehreren Versuchen gelang es mir endlich.

Das erste, was ich wahr nahm, war ein total grelles Licht. Ich musste die Augen also nochmal kurz schließen. Nach kurzer Zeit öffnete ich sie dann erneut und gewöhnte mich langsam an das helle Licht. Was ich dann jedoch sah, verstörte mich etwas. Rewis Kopf lag auf meinem Bauch.

Ich war noch total schwach, jedoch schaffte ich es noch, Rewi wach zu rütteln. Er schaute mich erstaunt und gleichzeitig erleichtert an.

"Felix!", schrie er mich quasi an. Im nächsten Moment rannte er jedoch aus dem Zimmer. Wenige Sekunden später kam er dann mit einem Mann im weißen Kittel an. Ah, ich war also im Krankenhaus..

"Hallo Herr Hardy. Haben Sie gut geschlafen?", lachte der Mann mir entgegen. Geschlafen? Wie lange habe ich denn bitte geschlafen?

"Hä?", antwortete ich stumpf.

"Sie lagen im Koma. Fast 3 Wochen lang. Wie geht es Ihnen?"

"Eigentlich ganz gut. Aber wieso lag ich denn im Koma?"

"Sie haben eine Überdosis an Schlaftabletten geschluckt. Haben Sie Kopfschmerzen oder irgendwelche anderen Beschwerden?", meinte der Arzt. Ich hatte eine Überdosis Schlaftabletten geschluckt? Ah, da war ja was.

"Nein."

"Okay, Sie bleiben noch eine Nacht zur Beobachtung hier. Dann können Sie morgen hier abgeholt werden. Gute Besserung.", meinte der Arzt und ging aus dem Zimmer. 

Rewi kam an mein Krankenbett heran. Er schaute mich echt komisch an. Kein Wunder, er hatte den Brief ja höchstwahrscheinlich gelesen. Ich sah, wie eine Träne seine Wange runter kullerte. Ich hatte ihn noch nie so traurig gesehen. Nichtmal nach der Trennung von Lena.

"Es tut mir Leid, Rewi.."

"Nein, es tut mir Leid! Ich habe dir nicht genug Halt gegeben!"

"Das stimmt nicht, Rewi. Es war nur in letzter Zeit so schlimm für mich. Meine Mutter war einfach weg..."

"Bitte, versuch' nie wieder, dich umzubringen. Ich kann nicht ohne dich, Felix.", sagte Rewi. In diesem Satz steckte so viel Frust. Ich konnte es hören. Versprechen konnte ich es ihm leider nicht.. Auch wenn ich es gewollt hätte.

"Ich versprech's dir", meinte ich. Ich wusste, dass das gelogen war. Aber was hätte ich antworten sollen?

The pain of love - RewilzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt