Entscheidungen und ein Bienenstich

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~~Entscheidungen und ein Bienenstich~~

Die fünf Jungwölfe machten sich auf den Weg zur Leitwölfin Marika. Ihr Heulen, dass durch die Nacht drang, klang dringlich und fordernd. Die Wölfe sollten umgehend zum Rudel zurückkehren.

Trotz der Eile blieben die Wölfe gelassen und sprangen freudig umher. Soeben hatten sie ihre Freundschaft besiegelt. Eine Freundschaft, dass wussten sie, die ein starkes Band besahs. Jeder der fünf Wölfen würde diesen Abend nie vergessen, insbesondere Yen nicht.

Nyrona führte die kleine Gruppe an und leitete sie durch den dunklen Wald. Bald kamen sie bei der Felsnische an, wo die anderen Wölfe bereits auf sie warteten.

Die Wölfe hatten sich vor der Höhle der Leitwölfin versammelt und keiner sprach ein Wort oder bewegte sich. Alle blieben gespannt auf ihren Plätzen und blickten erwartungsvoll die Jungwölfe an.

Die fünf Jungwölfe gingen durch die Wolfsreihe, bis sie vor dem Höhleneingang stehen blieben. Daraufhin trat Yen vor und wollte in die Höhle gehen, doch der schwarze Wolf zögerte.

Er konnte die Lage schlecht einschätzen. Würde ihn Marika ihm endlich die Informationen geben, die er für seinen Weg, den Wölfen zu Helfen bräuchte, oder hat sie sich entschieden, ihn aus ihrem Rudel zu vertreiben?

Diese und noch viele weitere Fragen schossen Yen durch den Kopf, während er in die dunkle Höhle blickte. Dort konnte er leise das Schnaufen einer älteren Wölfin hören. Das Schnaufen von Marika. Ein Schauer lief durch seinen Körper.

Die letzten Tage hatte er kaum an sein eigentliches Vorhaben gedacht. In wenigen Augenblicken würde sich entscheiden, wohin sein Weg ihn als nächstes führte.

Yen hoffte, seinen Weg endlich fortsetzen zu können und blickte ein letztes Mal zurück zu seinen neuen Freunden.

Sikona, Esaila, Nyrona und Nurik gaben ihm mit einem Nicken zu verstehen, dass sie direkt hinter ihm standen.

Dies gab Yen den Mut, endlich in die Höhle zu treten.

Das Schnaufen wurde immer lauter, je weiter Yen in die Höhle schritt, bis schließlich Marika vor ihm auftauchte und ihn ruhig anblickte.

Yen starrte ehrfurchtvoll zurück. Nach diesem kurzen Zögern drehte sich Marika um und führte Yen in einen Teil der Höhle, wo die Wände weit auseinander gingen, sodass sie in einen großen Raum traten.

Yen hatte nicht geahnt, dass sich ein so großer Raum hinter all den Felsen befand. Er konnte kaum die Decke erkennen.

Trotz der Größe war es in der Höhle nicht dunkel, da an einer Wand durch einen kleinen Riss Licht hereinfiel. Dennoch wirkten diese Dunkelheit und diese Größe der Höhle bedrückend auf Yen. Er fühlte sich verloren und sogar ein klein wenig einsam.

Doch als er die Gegendwart seiner Freunde hinter sich spürte, waren diese Gedanken wie weggeblasen. Was zählte, war das Hier und Jetzt und somit das Wohl seiner Freunde.

Vorsichtig trat Yen noch ein paar Schritte nach vorne, sodass auch die vier Wölfe hinter ihm Platz hatten.

Als nun endlich alle in dem Raum angekommen waren, setzten sie sich hin und warteten.

Die Leitwölfin tat es ihnen gleich und blickte Yen und ihre Kinder an.

„Nun, ich glaube, ihr wisst, wieso ich euch zu mir gerufen habe?", begann Marika zu sprechen. Alle fünf Jungwölfe nickten.

„Yen, ich habe eine Entscheidung getroffen. Die Entscheidung, auf die du so lange gewartet hast. Ich weiß, dass dir die Zeit wie eine Ewigkeit vorgekommen ist, da du ein Wolf bist, den es in die Weiten der Welt hinauszieht."

Call of the shadows - Ruf der SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt