~~Abschiedsgeheul und ein neues Band~~
Immer schneller rannte das Rentier um sein Leben. Die Atmung des Renntieres wurde immer hektischer und lauter, sodass es für die Wölfe, die ihm hinterher jagten, leichter wurde, der Beute zu folgen.
Immer näher kamen die Jäger dem Rentier. Eine Gruppe von vier mageren Wölfen.
„Kora und Yen. Ihr beide greift von der Seite an! Kora, vergiss die Erdwand nicht!", rief die Wölfin Sanja zwei Wölfen zu, die sich daraufhin von der Gruppe trennten und in den Wald tauchten.
Yen rannte schräg nach rechts. Er hatte vor, auf das Tier zu springen, falls dieses, von der Erdwand erschrocken, in seine Richtung lief.
Langsam stieg der Boden unter ihm an. Sein Weg führte ihn einen kleinen Berg hinauf, wo er anschließend an einem steilen Abgrund entlanglief.
Unter sich konnte er Sanja, Manain und das Rentier laufen hören. Ihren angestrengten Atem hörte er selbst hier oben.
Yen rannte an Bäumen vorbei und musste über einige Wurzeln springen.
Im Land Daromi gab es viele Wälder mit großen Bäumen, vor allem, wenn man sich im Bereich der Erdwölfe aufhielt. Die vier Wölfe befanden sich im Gebiet eines Erdrudels.
Nach ein paar Metern musste Yen über einen Bach springen, der in einem kleinen Wasserfall den Abgrund links neben ihm herunter floss.
Yen bemerkte von dem allem nichts. Er hatte nur sein Ziel vor Augen. Das Ziel war, dass Rentier zu töten, um ihren Hunger, denn die Wölfe seid Tagen hatten, zu stillen.
Es waren schon mehrere Tage vergangen, seit sie ihre letzte große Mahlzeit eingenommen hatte. Einmal fand Kora einen kleinen toten Vogel, der aber ihre Bäuche nicht füllen konnte.
Immer mehr hatte sich Yen in die Gruppe eingewöhnt und sich damit abgefunden, dass er sein Gedächtnis durch den Sturz verloren hatte. Sanja, Manain und Kora nahmen ihn auf und behandelten ihn als einen von ihnen. Dafür war Yen ihnen sehr dankbar.
Immer weiter führte Yens Weg den Abgrund entlang. Er hielt einen großen Abstand zu dem Abhang, da er Angst hatte, aufgrund eines Fehltritts hinunterzustürzen.
Seit er aufgewacht war, verspürte Yen immer diese Angst, wenn er sich Abgründen näherte.
Yen ließ sich nicht beirren, erdrückte seine aufkommende Angst und verfolgte hartnäckig das Rentier.
Yen schüttelte seinen Kopf und rannte weiter. Sein Weg begann nun wieder abzufallen und das brachte ihn somit näher an sein Ziel. Die anderen Wölfe warteten auf sein Zeichen, das er geben musste, wenn er eine günstige Stelle zum Springen gefunden hatte.
>Noch ein kleines Stückchen und dann kann ich das Signal geben!<, dachte sich Yen und ihm lief schon das Wasser im Maul zusammen, als er das Rentier vor sich sah.
Als die richtige Stelle gekommen war, heulte er kurz auf. Dies war das Signal und seine neuen Freunde wussten sofort, was sie zu tun hatten.
Vor dem Rentier erhob sich plötzlich ein Erdwall und es wich nach rechts, genau in seine Richtung, aus.
Als das gejagte Tier auf seiner Höhe war, sprang Yen vom Abhang herunter und stürzte sich auf dessen Rücken. Der große Wolf verbiss sich in den Hals und konnte dessen Blut auf seiner Zunge spüren. Der Blutgeschmack auf seiner Zunge machte Yen noch wilder und er verfestigte seinen Biss.
Das Rentier wollte ihn unterdessen abwerfen, doch der Versuch scheiterte und es rannte weiter. Da bemerkte Yen, dass er nicht die richtige Stelle erwischt hatte. Das Rentier verlor zu wenig Blut. >So ein Mist!<, dachte er sich und versuchte, das Rentier zum Stürzen zu bringen. Hinter sich hörte er schon die anderen Wölfe. Neben dem Rentier wuchs der Erdwall weiter, damit das Rentier nicht ausbrach.
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Call of the shadows - Ruf der Schatten
Fantasía[pausiert] In der Welt Daromi bekamen die Wölfe von den Elementgöttern ihre Kräfte geschenkt, um das Gleichgewicht der Welt zu bewahren. Doch dieses Gleichgewicht währte nicht lange. Eine finstere Macht breitet sich in einem Rudel aus und es scheint...