☘︎ two ☘︎

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Am nächsten Morgen wache ich gegen zehn Uhr auf. Schnell gehe ich ins Bad, mache frisch, heißt Gesicht waschen und Zähne putzen, dann suche ich mir meine Klamotten, die ich für unseren heutigen Tagesausflug anziehen werde raus. Diese ziehe ich dann schnell an und begutachte mich im Spiegel. Ein weißen kurzen Faltenrock mit einem schwarzen Streifen und ein weißes Crop Top, dazu eine weiße Crop Jacke und weiße Sneaker. Meine Haare stecke ich mir zu deinem einfachen Dutt zusammen. Fertig mit allem, mache ich mich auf den Weg runter ins Esszimmer, wo mich meine Eltern freudig begrüßen. Während ich mir Müsli und Obst nehme, gießt mir meine Mutter einen Orangensaft ein. Ich bedanke mich mit einem kurzen nicken.

Das Frühstück verläuft wie immer ohne Gespräche, auch als mein Bruder sich zu uns gesellt. Er nimmt sich ebenfalls Müsli und Obst, aber mit einem Kaffee, statt Orangensaft. Als wir alle das Frühstück beendet haben, räumen mein Bruder und ich alles weg und waschen auch gleich ab. Unsere Eltern haben das Auto startklar gemacht, während Bene und ich uns Sandwiches für unterwegs gemacht haben. Meiner Mutter und mir machte ich noch einen kalten Tee und den Jungs einen kalten Kaffee. Fertig damit packen wir alles in den Korb, den Bene schonmal ins Auto bringt. Ich hingegen gehe nochmal hoch in mein Zimmer, um mein Handy und meinen Rucksack zu holen. Schnell gehe ich zum Auto, steige ein und schnalle mich an. Mein Vater fährt los, sobald ich angeschnallt bin und er schaltet das Radio an. Da Radiomusik nicht so mein Geschmack trifft, hole ich meine Kopfhörer raus und mache sie mir in die Ohren. Sobald ich die Playlist abspiele, befinde ich mich in meiner eigenen Welt.

Interessiert blicke ich aus dem Fenster und beobachte die Landschaft die an uns vorbeizieht. Ich gähnte kurz. Es war keine gute Idee gewesen so lange auszubleiben. Ich schließe die Augen, lehne mich gegen den Fensterrahmen, genieße die Sonne und schlafe erneut ein. Viele Songs später wache ich wieder auf und sehe mich erstmal um. Mom schläft und Dad fährt konzentriert weiter. Bene ist am Handy und schreibt wahrscheinlich mit seinen Freunden. Da wir immer noch nicht da zu sein zu scheinen, blicke ich wie zuvor auch schon aus dem Fenster. Wieder einmal bläst der Wind mir durch die Haare und übers Gesicht. Lange Zeit passiert nichts, aber dann passiert was, was wir alle nicht erwartet haben.

Ein plötzliches lautes, langes Hupen reißt mich aus meiner Traumwelt und lässt mich zusammenzucken. Gerade wollte ich nachsehen, wo das Geräusch herkam, da spüre ich schon den Aufprall des von rechts kommenden Autos bei mir. Ich werde hart nach links gedrückt, genau wie mein Bruder und meine Eltern. Unser Auto überschlägt sich einmal seitlich und ich pralle gegen die demolierte Tür, wodurch ich mir eine Platzwunde einfange. Durch den plötzlichen Aufprall und dem Überschlag wir mir ganz schlecht. Dazu kommt noch der Geruch von ausgelaufenen Benzin. Panisch versuche ich meine Eltern und meinen Bruder wachzurütteln, aber vergeblich. Aus dem Auto steigen kann ich aber auch nicht, da durch den Aufprall mit dem anderen Auto mein Bein eingeklemmt ist.

Der Fahrer vom anderen Auto kommt zu mir, versucht mir zu helfen aus dem Auto zu kommen, aber das macht die Schmerzen nur noch schlimmer. „Holen Sie meine Eltern und meinen Bruder aus dem Auto! Sie sind Bewusstlos. Bitte" flehe ich meinen vermeidlichen Retter an, dieser nickt und holt als erstes meine Mutter aus dem Auto. Er trägt sie alle nach und nach etwas weiter weg von mir. Er hat sie alle in die Stabile Seitenlage gebracht. In der Zeit sind auch die Feuerwehr und die Rettungswagen eingetroffen. Die Feuerwehr befreit mich mit Mühen und einer der Sanitäter untersucht mich gerade. „Hallo erstmal." Ich nicke leicht benommen. „Wie heißen sie?" fragt er und ich antworte ihm. Er stellt mir weitere Fragen, die ich nur benommen beantworte, da ich höllische Kopfschmerzen habe. Der Sanitäter verarztet meine Platzwunde am Kopf. „Geht es meinen Eltern und meinem Bruder gut?" frage ich ihn und sehe dabei zu den anderen Sanitätern, die sich anscheinend Mühe geben, meine Eltern am Leben zu erhalten. „Weißt du, ich darf dich doch duzen oder?" er unterbrach sich selber um sich zu vergewissern, dass es in Ordnung ist, wenn er mich duzt. „Du hast echt glück gehabt. Bis auf eine Platzwunde und dein Knie bist du bisher unversehrt. Dein Bruder hat es ganzschön erwischt, genau wie deine Eltern. Meine Kollegen versuchen ihr bestes." Abwesend nicke ich und sah weiter zu den Szenario. Sie müssen es schaffen. Ich kann doch nirgends hin, wenn die tot sind.

Im Krankenhaus wurde ich nochmal untersucht und zur Sicherheit muss ich eine Nacht im Krankenhaus bleiben. Am späten Abend kommen zwei Polizisten in mein Zimmer und reden mit mir über den Unfall. Ich erzähle ihnen alles was ich weiß. „Wissen Sie was mit meinen Eltern und meinem Bruder ist? Die Ärzte hier wollen es mir nicht sagen." Ich haben den Mut gefasst die Polizisten darauf anzusprechen, weil diese verdammten Ärzte die ganze Zeit irgendwas von Arztgeheimnis sagen. Die Polizisten veränderten ihren Blick von Ernst zu Mitleidig. „Nein. Bitte nicht. Sagen Sie nicht, sie nicht tot." Tränen sammeln sich in meinen Augen und sobald einer der beiden die Worte aussprach, die ich nicht hören wollte, fließen die Tränen auch schon über meine Wangen. Nach dem ich mich beruhigt habe, informieren die Polizisten mich, dass ich morgen früh mit jemand vom Jugendamt reden werde, da ich ja Minderjährig bin. Dies nicke ich ab und dann verschwinden die Uniformierten auch schon. Da ich von dem Unfall noch sehr angeschlagen bin, entscheide ich mich schlafen zu legen. Schlafen tue ich zwar, aber nicht so ruhig wie sonst immer.

Am nächsten Morgen wurde ich durch einer der Krankenschwestern geweckt. Sie bring mir mein Frühstück und kontrolliert meine Werte. Zudem erklärt sie mir, wie ich mit den Krücken umgehen muss, wenn ich aufstehen und laufen möchte. Ich bedanke mich bei ihr und fange an zu essen, sobald sie aus dem Raum ist, lege ich das Essen bei Seite. Ich nehme mir meine Krücken und setzte mich richtig auf. Ein Versuch kann ja nicht schaden. Meine Beine schwinge ich über die Bettkante und fasse die Krücken nun richtig an.

Nach einem tiefen Atemzug stelle ich mich auf mein linkes Bein und stütze mich mit den Krücken ab. Hat doch schonmal geklappt. Nun drehe ich mich zur Tür und versuche ein paar Schritte zu laufen. Die ersten zwei Schritte klappen auch super, aber der dritte Schritt nicht. Ich habe nicht genug Kraft, um mich abzudrücken und zu halten, weshalb ich auch auf den Boden falle. Aua! Vielleicht war es dich keine so gute Idee. Im nächsten Moment ging die Tür auf und der Arzt, der mich untersucht hat, kommt durch die Tür spaziert. Erst bemerkt er nicht, dass ich gefallen bin, denn er sieht nur auf deinen Arztbericht.

Als ich mich kurz räuspere und ihn um Hilfe bitte, bemerkt er meine Situation. Er nimmt mich kurzerhand auf den Arm und setzt mich wieder auf mein Bett. Die Krücken lehnt er gegen das Bett. „Hoffen wir mal, dass der Sturz nicht alles noch verschlimmert hat." Er schaut sich nochmal mein rechtes Knie an, genauso wie meine Platzwunde. „Es sieht alles soweit gut aus. Dein Knie musst du mindestens zwei bis drei Monate schonen. Kein Sport, keine Belastung. Gar nichts." Er sieht zu mir. „Kein Sport?" frage ich nach und er nickt. „Okay. Wann werde ich entlassen?" ich sehe ihn erwartungsvoll an. „Heute Mittag kannst du gehen." Er sieht zu meinem Tablett mit Essen. „Kein Hunger?" ich nicke. Er zeigt mir noch wie ich am besten mit den Krücken Laufe und dann ist er auch schon weg. Eine dreiviertel Stunde später unterhalte ich mich mit der Frau von Jugendamt. Sie erklärt mir, dass ich zu meinem Onkel, den ich nicht wirklich gut kenne nach Süd-Korea muss. Mein Flug wird in zwei Tagen gehen, damit ich noch Zeit habe meine notwendigen Sachen zu packen, so wie es mir die von Jugendamt mitteilt. Sie wird mich auch zum Flughafen begleiten.

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Hi... das ist das zweite Kapitel....

ɪ'ᴍ ʜᴇʀᴇ ғᴏʀ ʏᴏᴜ ☘︎ // ʙᴀɴɢ ᴄʜᴀɴ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt