☘︎ six ☘︎

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Am nächsten Morgen wache ich alleine auf. Ich nehme mir, wie heute Nacht schon, meine Krücken und gehe nach unten. Unten angekommen gehe ich in die Küche und sehe eine Schüssel mit Jogurt und Obst. Daneben liegt ein kleiner Zettel.

Viel mehr haben wir nicht, und wir wussten nicht was du isst.
Sind gegen Mittag wieder da.
Stray Kids <3.

Schon irgendwie süß von ihnen, aber statt es zu essen, stelle ich es in den Kühlschrank. Ich kann einfach nichts essen.

Den Regen beobachtend sitze ich auf der Couch im Wohnzimmer. Ich betrachte die Regentropfen die an der Fensterscheibe herunterrinnen. Es regnet bestimmt schon eine Stunde, die ganze Zeit schon beobachte ich den Regen. Eine Tür wird geöffnet und das Haus ist wieder mit Leben gefüllt. Die Jungs sind wieder da. Ich sehe zum Flur, die Jungs ziehen ihre Schuhe und ihre nassen Jacken aus und kommen ins Wohnzimmer. Ich begrüßte sie kurz und sehe wieder aus dem Fenster.

„Puma? Hast du nicht gegessen?“ Han, welcher im Türrahmen zur Küche steht sieht zu mir. „Ich hab keinen Hunger.“ Die besorgten Blicke der Jungs ignorierte ich und sehe weiter aus dem Fenster. Eine Weile ist es Still, bis Felix sich zu mir setzt. „Puma. You have to eat something. You didn't eat much last night. I can't imagine what it's like to have lost your family, then to come to a family member you don't know, and then to stay with people you don't connect with. but you really need to eat.“ Ich sehe zu ihm. „i can't eat. just looking at it makes me sick.“ Er nickt. „If you want to talk, we all have an open ear for you.“ Ich nicke und sehe wieder aus dem Fenster. Felix geht zu den anderen zum Essen und lässt mich damit wieder alleine. Solange die Jungs essen, kann ich alleine sein und nachdenken.

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Onkel Jinyoung hat mich gestern bei Stray Kids abgeholt. Wir sind dann erstmal in das Entertainment gefahren, weil er noch was abgeben musste, aber das war nicht schlimm. Ich habe ihn anderes in Erinnerung gehabt, aber er ist immer noch mein Onkel, auch wenn ich nicht viel über ihn weiß. „Puma“ ich sehe zu meinem Onkel „Soll ich uns was Kochen oder wollen wir essen gehen?“ „Onkel, ich hab keinen Hunger. Mianhae“ „Hast du überhaupt was gegessen seit dem Unfall?“ ich schüttle den Kopf. „Ein Apfel maximal“ „Puma. Du musst essen“ ich schüttel erneut den Kopf. „ich kann nicht“ „Aber-“  „Nichts aber. Mir wird schlecht, wenn ich essen sehe.“ Mein Onkel scheint es aufgegeben zu haben, denn er sagt nichts mehr. Bei ihm zuhause angekommen, zeigt er mir mein Zimmer und wo ich das wichtigste finde, wenn er nicht da ist. „Ich bin nochmal einkaufen. Möchtest du was?“ „Ich hab keine Wünsche“ Schon ist er aus der Haustür verschwunden und ich begebe mich auf mein Zimmer.

Links an der Wand steht ein großes weiches Bett, es ist bunt bezogen, wie ich es hasse, wenn etwas so knallig ist. Ich brauche einen anderen Bettbezug. Neben dem Bett steht eine kleine Kommode mit einem Bild von meinem Onkel und meinem Vater, als sie noch Kinder waren. Gegenüber vom Bett befindet sich ein großer Kleiderschrank. Der ist viel zu groß. Vor dem großen Fenster steht ein großer Schreibtisch. Die Aussicht ist toll. Ich hole meinen Koffer und öffne ihn vor dem viel zu großen Kleiderschrank. Schnell räume ich meine Sachen ein und nehme mir ein Buch aus dem Bücheregal meines Onkels. Wie zu erwarten ist es auf Koreanisch. Nachdem ich die ersten zwei Sätze versucht habe zu lesen, packe ich das Buch wieder weg. Ich konnte noch nie Koreanisch lesen oder schreiben. Meine Eltern haben immer mit mir das Sprechen und Verstehen geübt.

Ich beschließe mir ein  wenig das Haus anzusehen. Es ist sehr groß und sehr modisch gestaltet. Er hat mindestens sieben Gästezimmer, nach dem fünften hab ich aufgehört zu zählen. Er selber hat ein riesiges Zimmer, was man eher als Wohnung ansehen kann, denn sein Zimmer ist noch in Arbeits- und Schlafzimmer unterteilt, dazu noch Bad und begehbaren Kleiderschrank. Im Keller hat er ein Fitnessraum, ein Tanzsaal mit einer riesigen Spiegelwand und noch ein Raum, aber dieser ist Abgeschlossen, was mich aber nicht stört. Fertig im Haus, gehe ich nach draußen in den Garten. Onkel hat einen Überdachten Whirlpool und einen Swimming-Pool. Auch besitzt er ein kleines Gewächshaus mit Erdbeeren und weiteren Früchten. Da ich fertig mit der Hausbesichtigung bin gehe ich wieder rein und hole mir was zu trinken aus der Küche.

Nach dem ich fast zwei Stunden nur in meinem Zimmer gesessen habe und es etwas umgeplant habe, begebe ich mich nach unten in die Küche, denn vor einer halben Stunde ist mein Onkel wiedergekommen und hat sich was zu essen gekocht.

„Onkel?“ ich gehe zögernd in die Küche auf ihn zu. „Doch Hunger?“ ich schüttel mit dem Kopf. „Ich wollte dich fragen, ob ich mein Zimmer umstellen kann, und ob du mir vielleicht dabei hilft?“ „Klar, du bist verletzt.“ Er zeigt auf den Zettel in meiner Hand. „Der Plan, wie es sein soll?“ Ich nicke leicht und lege es ihm hin. Einige Minuten ist es still. Ich denke schon, dass er das gar nicht will. „Ich frag morgen jemand, ob er dir Bücher bestellen kann. Also englische. Und wegen dem umstellen, ist kein Problem, aber warum steht denn in der Ecke unten, anderes Bettzeug? Gefällt es dir nicht?“ Fuck. Das hab ich ganz vergessen. „Doch schon. Aber ich mag so bunte Sachen nicht. Mianhae“ „Schon gut. Schwarz, weiß und grau sind okay?“ Ich nicke auf seine Frage hin.

„Wollen wir einen Film schauen?“ Ich nicke leicht und gehe mit meinem Onkel ins Wohnzimmer, er holt noch was zu Trinken und Snacks, während ich einen Film aussuchen soll. Ich entscheide mich für ein K-Drama. Ich muss ja irgendwie auch Koreanisch lernen. „Stört es dich, wenn wir mit Untertitel schauen?“ frage ich meinen Onkel, der sich mit etwas abstand neben mich setzt. „Mach nur. Du sollst es ja verstehen.“ Ich nicke und starte die erste Folge.

Nach der ersten Folge bin ich schon richtig müde, weshalb ich mich von meinem Onkel verabschiede und in mein Zimmer verschwinde. Dort ziehe ich mich schnell um und lege mich ins Bett. Onkel ist echt nett. Aber ich vermisse Australien. Und Bene. Mit dem Gedanken schlafe ich auch ein.

Schweißgebadet und einem angstschrei werde ich wach. Ich sitze aufrecht im Bett und versuche meine Atmung zu Kontrollieren. „Puma?“ mein Onkel kommt besorgt in mein Zimmer und setzt sich zu mir. Ich sehe zu ihm. „hey alles ist Ordnung. Du bist in Sicherheit.“ Er streicht mir sanft über den Kopf und nimmt mich dann in den Arm. Langsam beruhige ich mich und kuschle mich an ihn. „kannst du bleiben?“ ich flüstere fast so leise, dass ich angst habe, er hat mich nicht gehört. „Rutsch etwas Kleine“ ich gehe seiner Bitte nach und rutsche etwas, damit er sich mit hinlegen kann. Er nimmt mich in den Arm und streicht mir durch meine Haare. „Alles wird gut. Ich verspreche es.“ Flüstert er und macht weiter. So langsam schlafe ich wieder ein. Diesmal träume ich nichts.

ɪ'ᴍ ʜᴇʀᴇ ғᴏʀ ʏᴏᴜ ☘︎ // ʙᴀɴɢ ᴄʜᴀɴ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt