12. Alles gut, hm?

38 4 0
                                    

"A-arian?!" rief ich geschockt und musterte ihn. Über sein Gesicht zog sich eine lange, tiefe Narbe und er... war noch am Leben.
"Was?! Wie? D-das..." murmelte ich und begann, zu schluchzen. "Hey, Silas. Schon gut, alles ok." flüsterte Arian und ich musterte mit Tränen in den Augen die Blume. "Kleiner?" fragte er und ich reagierte, ohne nachzudenken. Ich holte aus und knallte ihm eine ins Gesicht, mit voller Wucht.
Sein Kopf flog zur Seite und um mich herum hörte ich Klickgeräusche. Ich sah mich um und sah alle anwesenden mit Pistolen auf mich zielen. "Wenn ihr ihm etwas tut, reiß ich euch die Zunge raus!" fauchte Arian auf einmal und stand auf. Die herumstehenden steckten ihre Waffen murmelnd weg und der Große rieb sich über die Wange.
"I-ich dachte, du wärst tot!" schrie ich ihn an und strich über die schwarzen Blütenblätter. "I-ich hab zusehen m-müssen, wie sie d-dich zusammengeschlagen h-haben! Du warst am verbluten!" "Kleiner, ich..." seufzend stand er vor mir und sah sich um. "Hey. Bitte. Ich hab es nie so gemeint, Silas. Ich hab immer auf dich aufgepasst. Weißt du noch, vor einem Jahr, als du überfallen wurdest? Oder als du fast überfahren wurdest? Ich war immer da, Kleiner. Ich war der, der den Räuber niedergeschossen hat. Ich war der, der das Auto angefahren hat, damit es dich nicht trifft." flüsterte er bedacht und ich erinnerte mich. Er hatte recht, es war, als hätte ich einen Schutzengel.
"W-wieso hast du das gemacht?" fragte ich zitternd und stand ebenfalls auf. "Komm mit, ich will mit dir alleine sein." meinte er sanft und ich folgte ihm nach draußen. Es regnete, was beruhigend und kühl zu spüren war. "Mein Vater bat mich damals, die Schule abzubrechen und etwas verfrüht Mafiaboss zu werden. Er hatte das Leben satt, aber konnte seinen Posten nicht einfach so verlassen. Ich musste meinen Tod vortäuschen und... jetzt bin ich der Boss. Meinen Vater habe ich damals umgebracht." ich sah ihn nur wortlos und schluchzend an. "Hör zu, ich wollte dir mit dem plötzlichen Auftritt nicht wehtun. Es wäre warscheinlich besser, wenn du gehen würdest..." meinte er sichtlich traurig und ging in Richtung Gebäude zurück.
"Lass mich nicht im Regen stehen!" rief ich ihm schluchzend hinterher und Arian drehte sich um. Ich ließ die Orchidee fallen, rannte auf ihn zu und zog ihn am Kragen zu mir runter, bevor ich ihn einfach küsste.
Ich schloss die Augen und er erwiederte, ohne lange zu zögern. Er packte mich sanft an der Hüfte und strich mir über die Wange.
Als wir uns wieder lösten, plapperte ich zitternd "I-ich hatte damals so Angst! Ich habe m-mich in dich verliebt. U-und das ist jetzt kein S-stück anders! E-es ist mir egal, d-dass du in der Mafia bist... o-oder ein Mörder und ein Psychopath..." "Silas... hey, beruhig dich. Es ist ok." ich krallte mich schluchzend an ihn und ließ ihn einfach nicht los. Arian hob mich mit einem Ruck hoch und sah zu mir runter. "Verlässt du m-mich jetzt wieder?" murmelte ich und lehnte mich an ihn. "Nein, Kleiner. Nie wieder, versprochen."

Zwei Stunden später lag ich neben ihm in einem riesigen Bett, in einem dunklen Raum. Er hatte die Arme um mich geschlungen und ich kuschelte mich an ihn. Niemals hätte ich mir erträumen können, dass er noch lebte. Oder ebenfalls Gefühle für mich hatte. Auch wenn er ein Psychopath/Mörder war. Ich liebte ihn einfach. Aber ich würde schon gerne wissen, wie die Narbe in seinem Gesicht entstanden ist.
"Hey, Arian? Bist du noch wach?" fragte ich leise und stupste ihn an. "Hm?" "Wie ist das mit deiner Narbe im Gesicht passiert?" Arian richtete sich etwas auf und sah mich sanft an. "Weißt du noch? Der Geschichtslehrer, der dich damals belästigt hat?" ich nickte nur. "Ich habe ihn getötet und da... hat er mir vorher noch eine Vase vom Krankenhaus übergezogen." seufzte er und strich über die Narbe. "Ne schöne Erinnerung an der Arsch." meinte ich und kuschelte mich wieder an ihn.
"Was willst du jetzt eigentlich machen?" fragte Arian nach einer Zeit und ich sah ihn fragend an. "Du hast ein Leben, Silas. Willst du zurückgehen oder bei mir bleiben? Von der Bildfläche verschwinden..." "Ich... bleibe bei dir. Meine Eltern verkraften es schon, wenn ich mal länger nicht besuchen komme. Der Rest ist mir ziemlich egal." murmelte ich. "Find ich perfekt." lächelte Arian zurück und beugte sich zu mir, um mich zu küssen. Ich öffnete den Mund und Arian drang mit seiner Zunge ein. Wir fochten einen kleinen Dominanzkampf, den er, was ein Wunder, natürlich gewann. Langsam stützte er sich über mich und fing an, mit meinen Haaren zu spielen.

"Hey, Kleiner." flüsterte er, als wir uns voneinander lösten. "Hm?" "Ich bin gerade der glücklichste Mafiaboss der Welt."

𝑳𝒂𝒔𝒔 𝒎𝒊𝒄𝒉 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕 𝒊𝒎 𝑹𝒆𝒈𝒆𝒏 𝒔𝒕𝒆𝒉𝒆𝒏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt