Kapitel 13

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Ich wischte mir mit meinem Ärmel über das Gesicht, dann schaute ich hoch. Es war Eddie Munson. Ich stand sofort auf und er sah mich besorgt an.

"Ja. Klar," gab ich von mir, drehte mich um und ging ins Schulgebäude.

Ich lief den Flur entlang in Richtung des Sekretariates, als ich Nance und Barb begegnete.

"Hey Thes. Wie war der Test?"

"Gut," sagte ich und ging weiter.

"Wo gehst du hin?"

"Ich melde mich im Sekretariat an," rief ich ihnen zu und bog in den nächsten Flur ein. Kurz bevor der Chemieunterricht begonnen hatte, kam eine Durchsage, dass Freiwillige gesucht werden, die heute Abend ab 20 Uhr im Wald nach Will suchen.

-

Nachdem die Schule vorbei war, begab ich mich direkt auf den Heimweg. nach etwa 15 Minuten warf ich die Haustür auf und rannte den Flur entlang.

"Dustin!", ich klopfte an seiner Tür.

Keine Antwort

"Dustin!", ich betrat sein Zimmer. Es war leer.

"Er ist nicht da," kam es von meiner Mum.

"Weißt du wo er ist?"

"Karen hatte vorhin angerufen und meinte, dass Dustin bei ihnen ist." Im nächsten Moment hörte ich, wie sie die Terrassentür ins Schloss fallen ließ.

Verdammt. Ich kann Dustin nicht vor den anderen zur Rede stellen, oder doch? Das Telefon unterbrach meinen Gedankengang.

"Hallo."

"Thes. Hier ist Nance."

Ich atmete durch.

"Hey Nance."

"War alles gut? Du bist so schnell nach Hause gegangen..."

"Ja...entschuldige...die Sache mit Will...ich bin einfach gerade etwas durch den Wind."

"Das verstehe ich," dann schwieg sie kurz, "Hey, dass ist vielleicht jetzt unpassend, aber gehst du heute Abend mit zu Steve?"

"Ich kann nicht."

"Warum?"

"Ich helfe heute Abend bei der Suche nach Will."

"Stimmt. Das hattest du erwähnt."

"Gehst du auf die Party?"

"Ich wollte. Aber ich will nicht alleine gehen."

"Frag doch Barb."

"Die wollte nicht. Ich versuche es einfach nochmal. Ein Nein akzeptiere ich nicht," lachte sie, dann wurde sie wieder ernst, "Hey. Wenn irgendwas ist. Du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst, ja?"

"Klar," sagte ich, "Meine Mum hat mich gerade gerufen. Ich muss los. Du kannst dich ja nochmal bei mir melden, ja?"

"Okay, bis dann."

Ich legte auf. Meine Mum hatte mich gar nicht gerufen. Sie war draußen mit ihren Pflanzen beschäftigt. Ich wollte einfach das Gespräch beenden. Ich atmete kurz durch, setzte mich auf das Sofa und versuchte meine Gedanken zu sortieren.

-

Ein lauter Knall ließ mich aufschrecken. Ich blinzelte kurz und blickte mit verwirrt um, als ich realisierte, dass meine Mum neben mir auf dem Sofa saß und der Fernseher an war. Draußen war es schon dunkel und ich schaute auf die Uhr. Es war zwanzig vor Acht."

"Verdammt," ich sprang vom Sofa auf und rannte in mein Zimmer. Dort warf ich mir schnell einen schwarzen Pullover über und rannte an meiner Mum vorbei in Richtung Haustür.

"Mum, ich helfe bei der Suche nach Will. Es könnte spät werden."

"Okay, aber versuch um 10 Uhr wieder da zu sein."

"Mache ich," mit diesen Worten rannte ich aus dem Haus und lief zur Schule.

Völlig außer Atem kam ich um kurz vor Acht am Sportplatz an, wo sich schon einige versammelt hatten. Nachdem ich mich angemeldet hatte, erhielt ich eine Taschenlampe und wurde einer Gruppe zugewiesen.Kurz danach machten wir uns auf den Weg, einen gewissen Abschnitt des Waldes abzusuchen. Dabei kamen wir an Benny's Lokal vorbei. Ich blieb kurz stehen und sah, dass das Licht im inneren des Gebäudes brannte.

"Thes. Kommst du?", hörte ich einen aus meiner Gruppe. Ich drehte mich um und sah Jason Carver vor mir stehen.

Ich nickte stumm und folgte ihm. Die Suche nach Will bliebt jedoch erfolglos.

-

Nach einer Zeit der erfolglosen Suche, blickte ich auf meine Armbanduhr. Halb 10.

"Verdammt."

"Was ist? Hast du was gefunden?", Jason kam auf mich zu.

"Nein. Ich muss nur heim."

"Soll ich dich nach Hause bringen?"

"Nein, dass brauchst du nicht," versuchte ich ihn abzuwinken, da ich auf dem Rückweg noch einmal mit Hopper sprechen wollte, wenn ich ihn sehen sollte.

"Ein Kind ist verschwunden, du gl..."

"Will. Sein Name ist Will," unterbrach ich ihn.

"Will ist verschwunden, du glaubst doch nicht, dass ich dich dann alleine durch den Wald nach Hause gehen lasse. Was ist, wenn es dich diesmal erwischt?"

Ich seufzte genervt.

"Du lässt eh nicht locker, oder?", sagte ich und willigte ein, sodass er mit mir durch den Wald zurück zur Stadt ging.

"Ist dir kalt?", fragte er mich.

"Nein, alles gut."

"Sicher?"

"Jason," ich blieb stehen und drehte mich zu ihm um, "Es ist wirklich nett, dass du mich nach Hause begleitest. Aber nein. Ich möchte deine Jacke nicht. Ich möchte einfach in Ruhe heim gehen. Mir ist es wirklich egal, ob du mit kommst, aber können wir dann bitte aufhören miteinander zu sprechen? Es ist nichts persönliches. Ich bin gerade einfach nicht daran interessiert SmallTalk zu führen."

Er nickte stumm, dann brachte er mich nach Hause.

Nummer 013 (StrangerThings FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt