Windböen strichen durch die gewaltige Wolkenkratzer der Stadt Maxima. Die Fassade war aus blauem Glas und an den Seiten gab es immer wieder Ausbuchtungen auf denen Pflanzen wuchsen. Einige der Schlingpflanzen rankten sich um die Wände nach oben und auf den Plateaus der Dächer wuchsen ganze Bäume. Genau konnte Elio es von unten nicht sagen, aber er hielt es für Obstbäume. In seiner Vorstellung hatten die Menschen über ihren Wohnungen ganze Gärten.
Sie selbst standen am Ende eines Platzes mit einer Statue und vor ihnen erstreckte sich ein Marktgelände. Die Statue hinter ihnen war anders, als Elio erwartet hatte, denn anstatt aus weißem Alabaster (wie der Platz selbst) oder aus Bronze, war es schlichtweg ein Hologramm. Hätte Phoenix nicht erklärt, um was und wen es sich dort handelt, dann wäre er nie und nimmer selbst darauf gekommen. Es zeigte die Anführerin des ersten Kolonisierungsschiffes und die Begründerin der Hauptstadt Maxima. Sie hatte mittellange braune Haare, die ihr ruhiges Gesicht einrahmten und blasse blaue Augen. Auf dem Sockel hatte er ihren Namen lesen können. Hannah N. Connor.
„Willkommen auf dem Planeten Maxima", sagte Phoenix, öffnete die Hände in eine ausladende Geste und drehte sich einmal um die eigene Achse. Er sah auf seine Uhr. „Im Jahr 2347, nach deiner Zeitrechnung." Er streckte die Zunge heraus, leckte über seinen Zeigefinger und hielt ihn in die Luft, wie, als wollte überprüfen aus welcher Richtung der Wind kam. „Es scheint Frühsommer zu sein, sehr gut."
Phoenix genoss es eine Show abzuziehen und Elio war sich fast sicher, dass er es eher auf seiner Uhr abgelesen hatte, als es durch eine simple Geste zu erfühlen. Er ignorierte also die Geste, kam aber nicht umhin zu schmunzeln und mit den Augen zu rollen. „Hey, das habe ich gesehen", erwiderte Phoenix und grinste dann frech zu ihm.
„Ich weiß nicht, was du meinst", antwortete Elio und konnte nun auch nicht anders, als zu lächeln. Ehe Elio einen Einwand anbringen konnte, zog Phoenix ihn zu sich und küsste ihn. Elios Herz setzte für einen Moment aus und genoss die Nähe zwischen ihnen.
„Wie hast du das gemeint?", fragte Elio nachdem sie sich wieder von einander gelöst hatten. „Hast du nicht selbst die Zeit gewählt?"
„Das ist nicht ganz so leicht ... Sagen wir einfach: Das Wann es lässt sich nicht immer genau bestimmen, wie das Wo."
„Du machst mir ja Mut", erwiderte Elio. „Aber es ist alles in Ordnung, oder? Wir kommen noch zurück?" Er hasste sich dafür, dass er so unsicher und nervös klang. Ehrlicherweise musste er sich selbst zugutehalten, dass sein Kopf seit der Ankunft noch immer etwas abwesend war. Kaum hatte sich die Kugel in einem verlassenen Hinterhof materialisiert, war ihm flau im Magen geworden. Mit zitterten Händen hatte er den Gurt gelöst, während Phoenix die Tür geöffnet hatte. Dann war er nach draußen gestürzt und es war gekommen, wie es kommen musste. Er hatte sich übergeben. Mehrfach.
Nun spürte er Coons Kopf an seinem Bein reiben und ging in die Hocke, um den kleinen Xana zu streicheln. Er stellte sich auf seine Hinterbeine, legte seine Vorderpfoten auf Elios Knie und rammte seien Kopf leicht an Elios Kinn. Die Geste war unmissverständlich. Kopf hoch, großer Kumpel.
Etwas flimmerte in seinem Sichtfeld und bewegte sich, aber mehr als einen grauen Schemen konnte er nicht wahrnehmen. Als er dann den Kopf gedreht hatte, war dort nichts. Wahrscheinlich waren es einfach zu viele Eindrücke auf einmal. Elio schloss die Augen und atmete drei Mal tief ein und wieder aus. Er bildete sich einfach zu viel ein.
„Ist alles in Ordnung?"
„Ja ... Es ist nur ... Also ich glaube ...", antwortete er und öffnete die Augen wieder. Da war nichts, außer der Markt vor ihnen. Elio lockerte die Riemen seines Rucksacks und atmete tief durch, während Phoenix ihn fragend ansah und berührte ihn sanft an der Schulter. „Wirklich alles Okay, Elio?"
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Im Vortex aus Zeit und Raum
Ficção Científica[Band III Im Vortex aus Zeit und Raum] [Vorwissen ist nicht nötig] Nachdem nun Elios und Phoenix Reise nach Yaxitoc beendet ist, eröffnen sich den beiden endlich neue Möglichkeiten und so beginnt ihre Reise durch Raum und Zeit. Was gibt es auf dem M...