E02 - Die singenden Gletscher von Asuri | Teil IV

16 5 32
                                    

Elio, Phoenix und Coon fanden sich in einem riesigen steinernen Halle wieder. An der Decke hingen schwere Kronleuchter, die den Geruch von Petroleum verströmten und aus Messing oder Gold gefertigt sein mussten. In der Mitte war ein großer Tisch zwölf Stühlen davor. Der Tisch schien aus schwarzem Gusseisen gefertigt zu sein, genauso wie die Stühle. Dahinter stand verweist ein alter Thron. Ebenfalls aus Gold und Eisen.

Rotaro, so hieß der Sprecher, hatte sie mit in das Haus genommen, dort waren sie in den Keller gegangen und hatten ein Netz von Katakomben erreicht in dem Elio allein verloren gewesen wäre. Schlussendlich hatte er sie in die Halle eskortiert und hatte dann nach verschiedenen Leuten geschickt. Seitdem warteten sie. Nach und nach strömten mehr Pulari in den Raum. Der erste von ihnen war schwarzhaarig und trug eine Augenklappe und wurde von Rotaro als Foru vorgestellt. Danach kamen binnen fünf Minuten mehrere auf einmal und Elio verlor den Überblick. Sie alle nahmen an dem Tisch Platz. Nur der Sprecher und sie standen noch. Zuletzt betrat ein stattlicher Pulari den Raum mit roten Haaren, er verzog misstrauisch sein Gesicht und setzte sich.

„Meine Herren", sagte Rotaro und hob die Hände. „Danke für Euer schnelles Erscheinen. Ich darf euch zwei Reisende vorstellen." Er deutete auf Phoenix und Elio. „Das sind Phoenix und Elio. Sie kommen wie einst unsere Väter von den Sternen."

Die Pulari murmelten eine Begrüßung und nickten ihnen zu.

„Und was soll das Ganze?" Der Rothaarige Pulari hatte einen gewaltigen Vollbart und hob nun den Kopf, um sie streng zu mustern. „Wir haben keine Zeit, das weißt du genau! Ich werde an den Maschinen gebraucht! Also was wollen diese Reisende?!"

Barrum, bei aller Ehre", sagte Foru nüchtern. „Auch wenn du dich gerne aufspielst, so wissen wir alle, dass du genauso wenig von dem hier verstehst, wie wir alle."

„Das ist Blödsinn!", erwiderte Barrum und spuckte dann verächtlich auf den Boden neben ihn. „Thanin hat mir die Ehre erwiesen. Ich wurde angelernt, nicht du, alter Mann!"

„Und du jagst uns noch alle in die Luft", erwiderte Foru. „Ich schlage also vor, dass du uns noch etwas Aufschub gewährst und dir anhörst, was sie zu sagen haben. Rotaro wird nicht ohne Grund nach den zwölf Zunftmeistern geschickt haben."

Foru sah zu dem Sprecher und signalisierte ihm, dass er ruhig fortfahren könne. Aber es war Phoenix der jetzt das Wort ergriff.

„Werte Meister", sagte er und deutete eine elegante Verbeugung an. „Es ehrt mich vor Euch sprechen zu dürfen."

„Hört schon auf mit dem Süßholzgeraspel!"

„Ruhe jetzt Barrum!", rief Foru schneidend und die anderen Pulari zuckten zusammen. „Es reicht!" Barrum biss auf seine Unterlippe und lief rot vor Wut an. Allerdings blieb er stumm. Foru nickte erneut Phoenix zu, der sich räusperte und dann weitersprach.

„Ich kam her, um meinem Freund die singenden Gletscher zu zeigen." Phoenix sah in die Runde und ließ das gesagte einen Moment wirken, ehe er dann mit kräftigerer Stimme und lauter fortfuhr.

„Ich weiß, dass ihr Probleme mit den Öfen habt. Und wir bieten Euch unsere Hilfe an, denn wie der Zufall so will, kenne ich eure Spezies. Ich habe sie vor langer Zeit selbst getroffen durfte Zeuge eurer zum Teil großartigen Technik werden. Ich kann versuchen euch helfen den Schmelzofen abzuschalten."

„Dann erfrieren wir", erwiderte ein anderer Zwerg, der neben Barrum saß, und sah ängstlich zu Phoenix. „Barrum meinte, wenn der Ofen einmal aus ist ..."

„... dann ist er aus", vervollständigte Barrum. „Dann fehlt uns die Hitze für die Stadt und bald schon wird hier wieder alles mit Schnee und Eis überzogen sein. Außerdem liegt das Problem nicht bei den Öfen, sondern ..." Der Zwerg verstummte.

Im Vortex aus Zeit und RaumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt