Resi und Jake sind die ersten die im Zelt verschwinden, dann schließt sich Dylan an, der schon fast im sitzen eingeschlafen ist. Um ihn später nicht aufzuwecken gehen Seph und Brian mit.

"Ihr bleibt noch?", sagt Brian, als er sein leeres Bier in den Kasten stellt.

"Ich würde sagen solange wie das Feuer noch brennt, oder?" Jay sieht fragend zu mir.

Ich nicke nur einmal. "Ja genau.", und sehe gleich wieder zu Brian.

"Gute Nacht meine perwollweichen Fuchsschwänzchen!", ruft Dylan und alle fangen fassungslos an zu lachen. Brian verdreht die Augen und winkt ab, bis auch schlussendlich im Zelt verschwindet.

"Wie hältst du das nur schon so lange mit dem aus?" Dylan ist wahrlich ein Unterhaltungskünstler. Ich frage das zwar ironisch, aber Jay antwortet trotzdem darauf.

"Geduld und Spucke. Wir haben ihn uns schon zurecht geformt. Du hättest ihn mal zu Beginn erleben müssen."

"Um Gottes Willen, zum Glück ist mir das erspart geblieben.", scherze ich. Dann verstummt mein Lachen langsam und es wird ruhiger zwischen uns.
"Möchtest du noch eine Mische?" Ich halte das Gespräch schnell am laufen, bevor es unangenehm werden könnte.

"Ja bitte." Er reicht mir seinen Becher und ich raffe mich auf. Als ich rüber zu dem Klapptisch gehe, wo die Flaschen stehen, bemühe ich mich kaum einen Mucks zu machen, sodass die anderen einschlafen können. Denn in ihren Zelten ist schon Ruhe eingekehrt und die Lichter sind aus. Ich schaue von den Zelten weg zu unseren Bechern und schenke uns beiden nach. Mir einen KiBa, den ich damals das erste Mal auf meiner Abschlussparty getrunken habe und ihm einen Rum-Cola.
Damals unterhielt ich mich das erste Mal mit Dylan. Er war nett, sogar charmant, bis er mich küssen wollte. Jay verpasste ihm rechtzeitig einen Kinnhaken und schaffte es das zu unterbinden. Vielleicht war damals schon mehr zwischen uns, ohne dass wir es bemerkten.
Beide Mischen mache ich etwas leichter, da wir gestern auch schon genug getrunken haben und man sollte es ja nicht übertreiben. Ich hör mich an wie meine Mutter die Moralapostel. Auf dem Weg zurück muss ich mich konzentrieren, dass nichts überschwappt, da ich sehr großzügig beim einschenken war.
Kurz vor meinem Ziel übersehe ich dabei dummerweise eine große Wurzel und komme ins stolpern. Ich schaffe es nicht den Inhalt und mich zusammen auszubalancieren, weshalb die Getränke nicht nur mir, sondern auch Jay um die Ohren fliegen. Als ich mich wieder abgefangen habe sind die Becher leer, aber unsere Klamotten vollgespritzt.

"So eine kacke!", fluche ich und rieche an meinem Oberteil, welches nun einen sehr penetranten Geruch angenommen hat.
Jay hingegen fängt an zu lachen. "Hey, das ist nicht komisch!"

"Doch, es sah schon sehr witzig aus.", macht er amüsiert weiter. Er hält sich die Hand vor den Mund, um nicht noch lauter zu werden.

"Man die schönen Getränke!" Ich bin so ein Tollpatsch. Schöne scheiße, die Klamotten fangen an zu kleben. Genervt von mir selber ziehe ich mit das Shirt von meiner Haut ab und halte es nach vorne, sodass es mich nicht länger berührt.

"Sie es positiv, jetzt hast du gleich das Feuer mit gelöscht. Du kannst mir doch einfach sagen, wenn du auch schlafen gehen willst." Er feixt immer mehr, aber dann kommt auch ihm der eklige Geruch von Gin, Cola, Banane und Kirschlikör in die Nase und er verzieht angewidert das Gesicht. "Na los, wir gehen."
Ich stelle die Becher zur Seite und steige übertrieben großzügig über die Stolperfalle von Wurzel, um zum Zelt zu kommen.
Dort angekommen zieht sich Jay selbstverständlich die nasse Hose, samt Boxer von den Hüften, sowie das Shirt über den Kopf und schaut zu mir. „Was ist mit dir?"

Schnell sehe ich weg und an mir herab. Ich spüre wie mein Körper ganz hibbelig wird, nur schon von dem Wissen, dass er nichts mehr trägt. "Was soll mit mir sein?" Will er mir beim umziehen zu sehen? Ich kann mich nicht rühren, solange er sich nicht anzieht.

𝕍𝕠𝕟 𝕙𝕚𝕖𝕣 𝕓𝕚𝕤 𝕫𝕦𝕞 𝕨𝕚𝕣 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt