6. TOTEN

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Isabelles Sicht:

"Ahh", mein Rücken schmerzt, dachte ich mir. Mein nächster Gedanke war, wo bin ich. Als erstes dachte ich, ich sei vielleicht Tod. Vorsichtig versuchte ich meine Augen zu öffnen. Irgendetwas bohrte sich in meinen Rücken und ich konnte mich nicht befreien. Panisch versuchte ich mich an die letzten Stunden zu erinnern. Auf einmal durchlebte ich alles vor meinem inneren Auge. Die Verabschiedung meiner Familie, der Amoklauf und der Flugzeugabsturz. Langsam drehte ich meinen Kopf und musste feststellen, dass ein Flugzeugsessel auf mir lag. Mit alles Kraft versuchte ich mich zu befreien. Je mehr ich mich bewegte, desto schmerzhafter wurde die Lage. Mit meiner letzten Kraft schrie ich um Hilfe, mit wenig Hoffnung auf Rettung. Ich schloss erschöpft meine Augen und lies meinen Kopf zurück auf den Sand fallen. Was meine Famiele wohl gerade macht? Ob sie schon wissen, dass mein Flugzeug abgestürtzt ist? Ob sie mich suchen werden? Ob es andere überlebende gibt? Ich hatte so viele unbeantwortete Fragen und keiner der mir Antworten wollte. Von dem vielen Nachdenken bakam ich Kopfschmerzen und versuchte an nichts mehr zu denken.

Auf einmal löste sich der Schmerz und ich dachte, ich bin also doch tod und so fühlt es sich also an zu sterben. "Hey, kannst du mich hören?", fragte mich ein Stimme. "Ich bin im Himmel", sagte ich. Ich stand auf und sah mich um Plötzlich wurde mir schwindlich. Meine Beine gaben nach und ich landete in zwei starken Armen die mich hielten. Langsam sank ich zu Boden und dort saß ich bis meine Sicht wieder klar wurde. Alles sah noch genau so aus, wie vor fünf Minuten. "So sieht also der Himmel aus", dachte ich mir. "Ich bin im Himmel," begann ich zu schreien und stand auf. Ich breitete meine Arme aus und versuchte davon zu fliegen, was mir im nachhinein am peinlichsten war. "Ich kann fliegen," schrie ich. Ich hüpfte im Kreis und meinte wirklich, dass ich gleich abheben und davon schweben würde. Zum Glück wurde ich von meinem Retter wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. "Du bist nicht im Himmel und ich weiß auch nicht wie du auf die absurte Idee kommst", sagte auf einmal eine Stimme hinter mir. "Ohh doch",antwortete ich beschwörend. "Gleich kommen die Engel." Mein mir gegenüber schüttelte jedoch nur den Kopf und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. "Ich weiß nicht wie sehr du dir den Kopf gestoßen hast? Aber es muss doch ziemlich hart gewesen sein, wenn du der Meinung bist, wir sind im Himmel. "Verdutzt sah ich ihn an und sah auf das Meer. Da sah ich es. Das Flugzeug war ein einziges Wrack. Es stiegen noch Rauchschwaben auf. Da begriff ich, dass ich hier nicht im Himmel war und war kurz vor einer Panikattacke. Langsam sank ich auf die Knie und begann zu hyperventilieren. Mit Tränen in den Augen sah ich meine Retter an. Er war einfach nur sexy. Schnell wischte ich mir meine Tränen weg und starrte ihn mit offenem Mund nur noch weiter an. Seine Haut war gebräunt und das T-shirt war zerrissen . Darunter sah man seinen Sixpack. Seine Haare waren braun und standen ihm zerzaust vom Kopf ab. Er hatte einen leicht verdutzen abar niedlichen Gesichtsausdruck." Ist alles wieder ok bei dir?", fragte er mich vorsichtig. " Ja. Entschuldigung! " nuschelte ich und richtete meinen Blick auf den Sand. Diese gesamte Aktion war mir so was von peinlich. Der dachte sicher ich sei total danben und gehöre in die Psychatrie. Er kam zu mir und streckte mir die Hand hin. Ich ergriff sie und lies mir von ihm hochhelfen.

***

Naa toll gestrandet auf einer einsamen Insel und die einzige überlebende ist ein Mädchen das nicht mehr klar bei Sinnen ist, die denkt sie ist im Himmel. Das kann ja heiter werden. Ich hoffe, dass sie sich zusammenreist und nicht einen auf Püppchen macht. So eine eingebildete Zicke kann ich echt nicht gebrauchen. Aber mal sehen vielleicht gibt es ja doch noch Wunder und sie ist ganz ok und wir kommen heil von der Insel herunter.

***

Zusammen machten wir uns auf den Weg in das Innere der Insel. "Wie heißt du eigentlich?" fragte ich ihn. " Sam und du?", fragte er. "Isabelle" antwortete ich ihm verlegen. " Wir sollten uns langsam auf die Suche nach einem Unterschlupf machen und wir brauchen noch was zu Trinken und zu Essen langsam kann ich nicht mehr klar denken. Es ist soo heiß. Außerdem wird es schon bald dunkel." sagte er. Dabei sah er ziemlich sexy aus. Doch bevor ich ihm antworten konnte, hörten wir ein Geräusch. Wir zuckten beide zusammen und sahen in die Richtung, in der wir das Etwas vermuteten. Es kam vom Wasser und rannte in unsere Richtung. Als Erstes standen wir wie gebannt da, doch als wir sahen, was da auf uns zu kam, überkam uns das Grauen. Vier verstümmelte Menschen. Überall im Gesicht hangen Hautfetzen herunter. Sie hatten pechschwarze Pupillen und ihr Mundwinkel waren nach oben gezogen. Es sah aus als würden sie durchgehend Lachen. Sie gaben in unregelmäßigen Abständen würgende Geräusche von sich. Die Füße der Kreaturen musste ich zu meinem Entsetzten feststellen, waren nicht mehr vorhanden. Auf ihren Knochen versuchten sie uns zu erreichen. Einem fehlte sogar ein Auge. An dieser Stelle pragte ein tiefes Loch. Überall war Blut und es stank nach Verwesung. Erschrocken hielt ich den Atem an. Ich musste mich zusammenreisen um mich nicht hier und jetzt zu übergeben. Verzweifelt schaute ich zu Sam, doch dieser sah auch nur erschrocken und angewiedert auf die Kreaturen. Die Gestalten kamen auf uns zu, bessergesagt sie humpelten und wir bewegten uns keinen Zentimeter.

Sam packte mich am Arm und zog mich weiter in den Wald hinein. Die Kreaturn jedoch folgten uns und ließen sich nicht abschütteln. Mittlerweile war es stockdunkel. Ich lief so schnell ich konnte. Immer meine Augen nach vorne gerichtet, um nicht in einen Baum hinein zu laufen, rannte wir durch den Wald. Mein Atem ging stoßweise. Und ich dachte mir, wann dieser Albtraum endlich ein Ende hat. Es war als wäre ich in einem schlechten Horrofilm gefangen. Hinter uns hörten wir Schritte und ein teuflisches Lachen. Auf meinem Arm bildet sich eine Gänsehaut. Wir liefen immer weiter, die Verfolger ließen sich jedoch nicht abhängen. Meine Füße wurden immer schwerer und es bildeten sich Schweißperlen auf meiner Stirn. Ich brauche dringend Wasser. Meine ganze Kehle brennt höllisch. Neben mir hörte ich Sam keuchen und die Kreaturen holten uns immer schneller ein. Ich drehte mich um, um zu sehen, wie viel zwischen uns und den Gestalten Platz war und stolperte....

Die Insel * wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt