7. Das Wrack

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Katys Sicht:

Am nächsten Morgen wurde ich von William wachgerüttelt. "Wach auf! Du sabberst!!" rief er mir zu und hielt mir ein Taschentuch entgegen um mich zu entsabbern. Erschrocken setzte ich mich auf und nahm entgeistert sein Taschentuch entgegen. "Ach sei doch still", meinte ich und war einfach nur froh, dass Jacob diese überst peinliche Aktion nicht mitbekommen hatte. Dieser kam gerade von einer Erkundungstour zurück. Er deute mit seiner Hand nach Osten und meinte: "Wenn wir in diese Richtung gehen, kommen wir weiter in das Landesinnere. Sollten wir jedoch nach Norden gehen, kommen wir wieder zum Strand zurück. Wenn wir uns beeilen, kommen wir noch zur Mittagsstunde im Zentrum der Insel an. Ich würde vorschlagen wir gehen jetzt los und halten nach Essen Ausschau. Bei der Erkundungstour habe ich ein Flussrauschen gehört. Dort können wir etwas trinken und ein Nachtlager aufbauen. Seit ihr damit einverstanden? " Stumm nickte ich ihm zu und rappelte mich auf. Insgeheim war ich echt froh, dass jemand das Kommando übernahm, da ich keine Ahnung hatte was wir als nächstes tun sollten. Auch William war damit einverstanden. " Ach ja hier! Diese Kokusnüsse können wir mitnehmen, damit wir bis dahin nicht verdursten." Er drückte sie uns in die Hand und ging nach draußen. Zusammen machten wir uns auf den Weg.

Schweigend gingen wir immer weiter nach Osten. Mittlerweile war es schon so heiß geworden, dass sich William sein T-shirt auszog und murrend hinter Jacob hinterher ging. Ich war das Schlusslicht und suchte die Umgebung nach Essen ab. Meine Laune war mitlerweile am absoluten Tiefpunkt. Ich war total mies gelaunt und mein Magen knurrte und meine Kehle war ausgetrocknet. Bei den anderen Beiden war es jedoch auch nicht besser. Man sah ihnen die Aufregung und die Strapatzen der letzten Tage an. Jakob ging stur und mit schnellen Schritten voran und rief nach Hilfe.

Von ihm habe ich gestern erfahren, dass er 16 ist und somit gleich alt wie ich.Er wollte mit seiner Klasse eine Sprachwoche in der Karibik verbringen. Und dass er keinen seiner Mitschüler seit dem Absturz gesehen hatte. Er hofft die ganze Zeit, jemanden Bekanntes anzutreffen. Wegen dem Amokläufer haben sie diesen Flug gewählt und sind damit ins Unglück geraten.

Jacob hat mir auch gesagt, dass William ebenfalls  16 Jahre alt ist und  mit seiner Familie an Bord gegangen ist. William hat einen Drang immer das zu sagen, was er gerade denkt, obwohl er das gar nicht will. Er merkt auch gar nicht, dass er andere so in unangenehme Situationen bringt oder vielleicht verletzt.  Außerdem redet er nicht viel. Das einzige was er will ist seine Familie zu finden. Und da wir bis jetzt noch keine Spur von anderen Überlebenden haben, macht ihn fertig.

Auf einmal blieb Jakob stehen und ich krachte mit voller Wucht in ihn hinein. Schnell entschuldigte ich mich und trat ein paar Schritte zurück. William war gerade damit beschäftigt sein Schuhe zuzubinden und hatte es gar nicht bemerkt. Vor uns bäumten sich riesige Bäume mit Bananen auf. Vor Freude schrie ich auf. "Wir sind gerettet! Wir müssen nicht verhungern". Vor Freunde umarmte ich Jacob und hüpfte auf und ab. Ich war schon lange nicht mehr so glücklich gewesen, Essen zu sehen.

Die Freude war jedoch von kurzer Dauer, da wir keine Ahnung hatten , wie wir diese ereichen konnten. Nun hatte auch William es mitbekommen und lief wie ein Wahnsiniger um den Baum herum und schrie " JAAA, BANANEN. Die kann man wirklich für alles verwenden und sind unsere Rettung" Nach seinem kurzem Freudentanz trat er wieder zu uns. " Wir haben jetzt nur ein Problem. Wie kommen wir da hoch?", fragte ich nebenbei. " Wir bauen uns eine Leiter aus diesem alten Wrack dort" antwortete William und deutete auf das alte, vermooste Wrack rechts neben uns. Unsere Blicke schossen in die Richtung in der William deutete. Vetwirrt, dass ich das riesiege Wrack nicht geshen hatte und lief auf das alte Flugzeug zu. Mich packte eine mir unbekannte Neugier und ich lief unkontrolliert immer weiter auf es zu.  Es könnte sein, dass dort Überlebende einen Unterschlupf gebaut haben. Hoffnungen kamen  in mir hoch und ich malte mir schon vor meinem Inneren Auge aus, wie wir alle gerettet werden und nach Hause kommen. Als ich jedoch das Wrack betrat, hielt ich den Atem an und konnte nicht einmal mehr schreien. Der Anblick der sich mir jetzt bot, war zu schrecklich, um ausgesprochen zu werden...

Die Insel * wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt