10. Die Erkenntnis

144 14 2
                                    

Katys Sicht:

Da löste ich mich aus meiner Starre und begann zu schreien. Ich schrie und schrie und brach schließlich zusammen. "Ist sie tot?" Hörte ich eine  Stimme, irgendwo weit entfernt. "Nein, sie ist zusammengebrochen," sagte jemand anders. Und da überfiel mich die Erkenntnis mit einem Mal wieder und ich wünschte ich würde zurück in ein Traumland gleiten und alles vergessen. Ich konnte nicht fassen was ich gesehen hatte. Mein Kopf konnte sich keinen Reim darauf machen und auch ansonsten kam es mir so unwirklich vor.

Langsam öffnete ich meine Augen und sofort kamen Jacob und William zu mir gerannt. " Ist alles okay bei dir? Was ist den los" fragte mich Jacob besorgt und kniete sich neben mich. William stand nur daneben und betrachtete das Wrack. " Warum ist hier mitten im Wald ein Wrack? Weiß irgendwer von euch ob in den letzten Jahren ein Flugzeugabsturz auf einer Insel war?" fragte William. Jacob schüttelte nur schweigend den Kopf und richtete seinen Blick wieder auf mich. In seinen Augen sah man Verwirrung und Besorgnis.

Ich konnte jedoch nicht antworten, da sich ein Klos in meinem Hals gebildet  hatte. Ich versuchte ruhig zu atmen, um nicht gleich wieder los zu weinen.  Alles fühlte sich so unecht, so wie in einen schlechten Albtraum an. Nein dachte ich immer wieder. Mein Kopf hat mir einen Streich gespielt, es kann gar nicht sein. "Katy was ist los mir dir? Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen?", fragte Jacob erneut. Ich konnte ihm jedoch nicht antworten und zeigte nur auf das Wrack. "Ja ich weis. Es ist schrecklich.", sagte Jacob leise. "Wie kann man nur so etwas machen?" flüsterte er nur noch.  Und mit einem Mal wusste ich, dass das nicht Einbildung  war und ich das alles nicht nur geträumt hatte. Und da überwältigten mich meine Gefühle und ich konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. In Strömen flossen sie über meine Wangen und ich wollte einfach nur aufhören zu fühlen. Dieser unendliche Schmerz soll aufhören . All die Jahre in denen ich ihn verdrängt hatte, die ganzen unverarbeiteten Gefühle stiegen mit einem Mal in mir hoch und der Schmerz war unerträglich.  Ich konnte es nicht fassen, all die angestaute Wut und Verzweiflung kam mit einem Mal in mir hoch und ich wollte jemandem weh tun, damit der den gleichen Schmerz fühlt wie ich  in den ganzen Jahren zuvor.

Die Insel * wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt