Uɢʟʏ Lᴏᴠe

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Ich sah ihn an, seine Augen glitzerten in der Mittagsonne. Seine goldenen Sommersprossen lagen wie sonnen Sprinkler auf seinen Wangen.
Seine blonden Locken wehten etwas in der leichten Brise, einzelne Strähnen fielen ihm vor die blauen Augen. Ein kleines kaum erkennbares Lächeln lag auf seinen rosafarbenen, Rosenblüten ähnlichen Lippen. Seine vollen schwarzen Wimpern wurfen Leuchte Schatten auf dein Gesicht, seine Gesichts züge waren entspannt und sanft.

Ich bewunderte ihn von der Seite, ich saß in unmittelbarer Nähe neben ihm. Seine Nase rünfte sich süß, als er wegen eines Witzes seiner Freunde lachen musste. Ich bewunderte seine Ausstrahlung, sein lächeln, seine Augen, die mich in einen unausweichlichen Bann zogen, seine unglaublich weichen Haare, seine Art und seine liebe, die er für andere Empfang.

Er war wie ein Traum, jemand, der unwirklich schien. Jemand wie er konnte nicht existieren!

Ich merkte, wie ich verliebt in seine Richtung lächelte, dieses verschwand aber innerhalb zwei Sekunden als eine kleines blondes Mädchen sich an seinen Hals schmeißt und ihm ihre Lippen stürmisch aufdrückte.
Ich sah, wie er seine Hände an ihre schmale Taille fallen ließ und sie näher an sich heranzog. Sie vergrub ihre Hände in seinen Haaren.

Ich senkte den Blick, ich wollte nicht sehen, wie er sie an ihrer Hüfte immer näher zu sich zog.

Ich drehte mich um, wollte den Pausenhof verlassen. Doch mein Blick wurde wie magisch zu dem küssendem paar zurückgezogen , ich stockte in meiner Bewegung, als sich mein Blick mit dem von Ben kreuzte. Er hatte nicht aufgehört, seine Lippen stürmisch gegen die von Marie zu pressen. Seine Augen allerdings borten sich in meine Netzhaut. Alles fühlte sich plötzlich wie in einer Zeitschleife, als würde die Zeit wollen, dass dieser Moment für ewig hielt. Ich spürte mein Herz wie wild gegen meinen Brustkorb hämmer. Das Rauschen meines Bluts übertönte die lauten Stimmen um mich herum. Meine Hände waren unangenehm feucht und mein Atem nur stoßweise.

Ich wusste nicht, was ich tat, ich verlor mich nur wie jedes einzelne Mal wieder in seinen Augen.

Ich vergaß die Zeit, ich vergaß, wie lange dieser Augenblick andauerte, ich vergaß mich.

Das laute dröhnen der Schulklingel ließ mich ruckartig den Blick abwenden. Etwas verloren und verwirrt sah ich mich um, ehe ich schnell in dem großen Schulgebäude verschwand.

Im ersten Moment stand ich noch auf dem Pausenhof, im nächsten saß ich neben meiner besten Freundin in einer unerträglich langweiligen Mathe Stunde.
Ich konnte mich nicht auch nur eine Sekunde lang auf die Formeln und den Buchstaben an der Tafel konzentrieren. Zu sehr zitterten meine Hände, zu sehr flimmerten diese blauen Augen vor meinen Hell auf. Ich wippte nervös mit meinem Fuß, strich mir die Haare aus dem Gesicht, zog mir die Pulloverärmel über die Arme und kratzte mit meinem Fingernagel über meine Jeans.

Es war seltsam, es war nicht mehr als ein kurzer Augenblick, in dem sich unsere Blicke gekreuzt hatten. Und doch fühlte ich diese angenehme Wärme meinen Körper durchfluten. Ich spürte noch immer diese plötzliche wärme, die meinen Körper entlang gekrochen ist und mein Herz zum Ausflippen gebracht hat.

Es war das erste Mal in den sechs Jahren der ich eher im Schatten und unsichtbar geblieben bin, dass er mich wirklich bewusst bemerkt hatte. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, aber so wie es aussieht, muss ich wohl doch nicht so verzweifelt verliebt sein. Irgendwann werden wir vielleicht sogar Freunde. Wer weiß?

Der Rest der Stunde verbrachte ich damit  meinen Kopf an die Wand gelehnt etwas zu dösen.

Kaum klingelte es zur Pause, sprangen alle meine Mitschüler von ihren Plätzen auf und stürmten auf den großen Pausenhof. Ich begab mich erst als alle anderen den Raum verlassen hatten aus diesem. Ich hatte aber keineswegs vor auf den Schulhof zu gehen, weswegen ich meinen Weg lieber in die Stadtbibliothek gleich nebenan leiten ließ.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 06, 2022 ⏰

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