Kaum waren Curia, Gandalf und Pippin davongeritten, gingen Gimli, Legolas und Aragorn in die goldenen Hallen, um mit dem König zu sprechen.
Aragorn erzählte ihm, was sie durch den Palantir erfahren hatten und dass Minas Tirith ihre Hilfe brauchte.
Doch der König wollte davon nichts wissen. Ihnen war auch niemand zu Hilfe gekommen.
So bleib den verbleibenden Gefährten nichts anderes übrig, als darauf zu warten, dass Gandalf es schaffte, die Leuchtfeuer zu entzünden.
Nach dem Frühstück nahm Haldir Abschied und kehrte nach Lorien zurück.
Gandalf, Pippin und Curia ritten drei Tage und rasteten nur in den Nächten, sehr zum Leidwesen des Hobbits. Doch endlich hatten sie ihr Ziel erreicht.
Minas Tirith lag vor ihnen und bevor sie das Stadttor passieren konnten, kam ihnen ein Trupp berittener Soldaten entgegen.
Gandalf erkannte an ihrer Spitze Faramir, den Bruder Boromirs, und hielt ihn an.
„Faramir, Ihr solltet bleiben und die Stadt schützen. Die Armee Saurons ist bereits auf dem Weg hierher."
„Leider hat mein Vater andere Pläne für uns. Die Orks haben es auf Osgiliath abgesehen und wir sollen die Stadt halten", entgegnete Faramir und hielt seinen Blick auf Pippin gerichtet, welcher vor Gandalf auf Schattenfell saß. Gandalf bemerkte dies.
„Die ist nicht der erste Halbling, den ihr seht?"
„In der Tat nicht, Herr Gandalf. Vor wenigen Tagen erst, haben meine Männer zwei Halblinge in Ithilien aufgegriffen. Ihnen folgte eine merkwürdige Kreatur. Wir brachten sie nach Osgiliath, doch als die ersten Orks uns angriffen, ließen wir sie gehen", erklärte Faramir.
„Wisst Ihr wie sie heißen?", platzte es aus Pippin hervor.
„Sie sagten ihre Namen seien Frodo und Sam. Die Kreatur hatte den Namen Gollum. Kennt Ihr sie?", fragte Faramir.
„Sie sind Freunde in einer wichtigen Mission", antwortete Gandalf. „Konnten sie sich vor den Orks in Sicherheit bringen?"
„Ich konnte sehen, wie sie in den Wald liefen, in der entgegengesetzten Richtung und denke sie haben es geschafft zu entkommen. Doch nun müssen wir aufbrechen." Faramir nickte den dreien zu und führte seinen Trupp in Richtung Osgiliath.„Was ist dieser Gollum?", erkundigte sich Curia.
„Vor Bilbo besaß Gollum den einen Ring. Er behielt ihn zu lange und ist ihm verfallen. Sein Schicksal ist ebenso an den Ring gebunden, wie das aller Bewohner Mittelerdes. Nur möchte er ihn nicht zerstören, sondern besitzen. Und dies könnte ein Vorteil sein, denn er will nicht, dass der Ring zu seinem Gebieter Sauron zurückkehrt. Zudem war er schon einmal in Mordor und kennt den Weg. Gollum folgte uns schon durch die Minen Morias und so wie du, fragte mich auch Frodo nach ihm. Ich hoffe nur, Frodo steckt nicht zu viel Vertrauen in ihn", erklärte Gandalf, während sie langsam durch die Stadt ritten.
Kurz darauf standen sie vor der Königshalle und baten mit wichtigen Neuigkeiten um Einlass.
Gandalf legte Denethor die Lage dar und riet ihm dazu die Leuchtfeuer zu entzünden, um Hilfe zu rufen.
Allerdings sah Denethor in Gandalf keinen Berater mehr, sondern den Mann, der seinen geliebten Erstgeborenen in den Tod geführt hatte. Alle Ratschläge ignorierend, schickte er Gandalf und seine Begleiter aus der Königshalle.
Gandalf hatte jedoch nicht vor so schnell aufzugeben, sondern schickte Pippin den Felsen hinauf, um das Leuchtfeuer auf eigene Faust zu entzünden.
Curia und Gandalf warteten auf der Mauer, den Blick in die Ferne gerichtet, in welcher bald darauf ein zweites Feuer aufflammte.
„Amon Din wurde entzündet. Danach folgen Eilenach, Nardol, Erelas, Min-Rimmon, Calenhad und Halifrien. Ein Funken Hoffnung", murmelte der Zauberer.Curia lief über den Flur des Gasthauses, in dem sie sich einquartiert hatten, zu Gandalf und Pippins Zimmer.
„Entschuldige bitte die Störung, Gandalf, aber ich habe eine Frage, die mich schon länger beschäftigt und ich denke, du könntest sie mir beantworten", meinte sie.
Gandalf bat Curia herein, bot ihr einen Stuhl an und erkundigte sich, was sie auf dem Herzen hatte.
„Als wir in Edoras ankamen, hast du mich gebeten draußen zu warten, bis du König Théodens Geist befreit hattest. Warum sollte Saruman nicht wissen, dass ich mit euch reise? Auch Galadriel hatte mir vor meinem Aufbruch nahegelegt, mich keinem außer dir zu zeigen. Warum diese Heimlichtuerei und warum hätte ich euch nach der Schlacht in Helms Klamm nach Isengard begleiten können?"
„Galadriel hat dich nicht aufgeklärt?"
Curia schüttelte den Kopf.
„Dann werde ich dies wohl übernehmen müssen."
Gandalf setzte sich zu Curia an den Tisch und strich sich seinen Bart glatt.
„Du weißt, dass du zwar bei den Elben an den grauen Anfurten aufgewachsen bist, doch nicht von dort bist. Dir wurde gesagt du seist ein Findelkind, obwohl Galadriel weiß, wer deine Eltern waren. Sie waren zwei der letzten Valar, die in Mittelerde verweilten. Sie waren auf einer Reise mit dir, als Orks sie überfielen. Deine Mutter schaffte es mit dir zu fliehen, während dein Vater versuchte sie aufzuhalten. Sie erreichte Loriens Wälder und ließ dich zurück, lief selbst jedoch weiter, um die Orks von dir wegzuführen. Deine Eltern starben an diesem Tag und Galadriel glaubte, du seist sicherer, wenn du an den grauen Anfurten aufwächst, weit weg von der Stelle, an dem die Orks nach dir suchten. Doch sie hielt immer ein wachsames Auge auf dich. Du bist eine Tochter der Sterne. Eine Valaria. Und noch dazu die letzte Valaria in Mittelerde. Du hast den Segen der Valar auf deiner Seite und Galadriel hatte Angst, der Feind könnte dir etwas antun, wenn er wüsste, wer du bist. Deshalb solltest du unerkannt reisen und vor der Schlacht auch nicht von Saruman gesehen werden. Er mag ein Verräter sein, aber einst war er weise und gut. Er kennt viele Geheimnisse, die er am besten nie erfahren hätte. Doch jetzt sitzt er in seinem Turm, ohne Möglichkeit ihn zu verlassen oder Sauron weiterhin zur Seite zu stehen."
„Aber das kann gar nicht sein. Herrin Galadril muss sich geirrt haben. Ich kann keine Valaria sein. Das hätte doch sicherlich schon lange irgendjemand bemerkt. Außerdem, wenn ich unter dem Segen der Valar stehen würde, hätte sich mein Leben in den letzten Wochen bestimmt nicht komplett auf den Kopf gestellt", widersprach sie mit hängendem Kopf.
„Na, na. So schlimm wie es scheint, ist es auf den zweiten Blick gewiss nicht. Es wird einfach Zeit brauchen, damit sich alles klären kann. Und Galadriel hat sich nicht geirrt. Sie sah, dass du einen wichtigen Teil dazu beitragen wirst, unsere Mission erfolgreich abzuschließen. Aber sind die Dinge, die Galadriel sehen kann, selbst für sie nicht immer leicht zu deuten. Deine Abstammung spielt dabei jedoch eine wichtige Rolle", antwortete Gandalf. „Ich weiß, du hast in den letzten Tagen viel Aufwühlendes erfahren, nun auch noch diese Geschichte. Lass dich davon nicht zu sehr verwirren, du bist immer noch die gleiche, und solltest einen kühlen Kopf bewahren. Wenn diese Mission zu Ende gebracht ist, wird Galadriel dir bestimmt alles genauer erzählen können."
Die Türe ging auf und Pippin trat ein. Er hatte sich einen ganzen Berg Essen besorgt und sah nun kritisch zu Curia.
„Wenn ich gewusst hätte, dass du hier bist, hätte ich dir auch etwas mitgebracht."
Gandalf und Curia sahen sich an und lachten los.
Die Menge an Essen hätte ihnen beiden den ganzen Tag gereicht, doch das galt nicht für den kleinen Hobbit, mit dem großen Appetit.
Während Curia und Gandalf sich über Belanglosigkeiten unterhielten, vertilgte Pippin alles, was er sich besorgt hatte.
„Und nun ein Pfeifchen, zum Abrunden."
Dem schloss sich Gandalf gerne an und ging mit ihm auf den Balkon.
Curia folgte ihnen, trat ans Geländer und blickte in die Ferne. Gandalfs Worte gingen ihr durch den Kopf und sie hatte eine Menge Fragen an Herrin Galadriel.
Der Tag neigte sich dem Ende zu und es dämmerte bereits. Plötzlich war lautes Geschrei vom Stadttor zu hören.
Die drei sahen in Richtung Stadttor und erkannten, dass sich ein einzelnes Pferd der Stadt näherte.
Entsetzt bemerkte Curia mit ihren guten Elbenaugen, dass der Reiter mit einem Fuß im Steigbügel hing und vom Pferd mitgeschleift wurde.
„Faramir", flüsterte sie.
„Dann ist Osgiliath gefallen", schlussfolgerte Gandalf.
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Tochter der Sterne (Der Herr der Ringe FF)
ФанфикWiedervereint machen sich Aragorn, Gimli, Legolas und Gandalf auf den Weg nach Edoras. Doch kaum hatten sie den Fangorn hinter sich gelassen, sollte die Gruppe Zuwachs bekommen. Schnell, präzise und tödlich kämpft ihr neuer Begleiter an ihrer Seite...