Über den Wolken

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Unsere WG (Alexander, Oliver, Franco und ich) planten bereits seit einigen Monaten unseren lang ersehnten Sommerurlaub. Es gab nur ein Problem. Gebucht waren 10 Tage Türkei und wie kommt man dahin, na klar mit dem Flugzeug.Ich wollte es endlich schaffen meine Flugangst zu überwinden. Und hey, ich hätte ja schließlich zwei Ärzte dabei, sollen die mich doch ins Nirvana schießen, wenn es nicht klappen sollte. Und so rückte besagter Urlaubsbeginn immer näher. Eine Woche vorher saßen wir abends am Esstisch und begannen zu Abend zu essen." Alles gut bei dir Mara?" Fragte Alex plötzlich. "Ja wieso?", meinte Antwort wirkte anscheinend sehr genervt und unsicher. " Naja du rührst jetzt 5 Minuten lange deinen Tee um und dein Müsli ist mittlerweile zu einer homogenen Masse verschmolzen."Was sollte ich sagen, irgendwie ging es mit tatsächlich nicht besonders gut. Aber ich hatte keine Lust den Medizinern wieder Futter zu bieten, sodass ich einfach da saß und schwieg. In der kommenden Nacht plagten mich massive Albträume. Diese Phänomene gewannen von Tag zu Tag deutlich an Intensität. Zudem plagte mich eine anhaltende Übelkeit und Erbrechen.Natürlich konnte ich diesen Umstand vor den Männern nicht mehr verheimlichen, auch wenn ich eigentlich nur noch bei der Arbeit zu sehen war. Sonst verkroch ich mich fast durchgehend in meinem Zimmer." Hey Kleine, wie gehts dir." fragte Alex am Abend. " Ganz ok, ich kann nur nicht essen ohne mich zu übergeben. Bestimmt nur ein Infekt oder so."" Das glaube ich eher weniger, das weißt du selber doch auch ganz genau. Sag mal hast du eigentlich deine Periode bekommen?""Alexander Hetkamp, wenn du hinter meinen Symptomen eine Schwangerschaft vermutest liegst du mehr als daneben. Die Diagnose ist Ihnen misslungen Herr Doktor!"" Hey Mara entspann dich, das war nicht böse gemeint. Ich, nein wir, machen uns doch nur Sorgen. Zudem steht der Urlaub an, den wir ja alle sehr gerne genießen würden. Was hälst du von der Idee morgen mit in die Klinik zu fahren und ich stell dich einmal auf den Kopf? Wir nehmen Blut ab, machen ein Sono und dann gucken wir mal was dahinter steckt? Du hast in den letzten Tagen deutlich an Gewicht verloren, wir sollten wirklich schauen was los ist."So kam es, dass ich am nächsten Morgen mit Alex in die Klinik wanderte. Ich hatte bereits im Hinterkopf, dass eventuell meine Angst mein Problem darstellt, aber wer weiß, es konnte ja doch was körperliches sein. Als am Mittag alle Untersuchungen beendet und die Ergebnisse vorlagen waren wir keinen Schritt weiter in Sachen Diagnose. Sono und Labor waren soweit unauffällig, bis auf ein paar Mangelerscheinungen durch das Erbrechen. Alex Vorschlag einer Gastroskopie(Magenspiegelung) lehnte ich mehr als dankend ab." Du Alex, ich habe eine Vermutung, was das alles auslösen könnte. Bitte lach mich nicht aus."" Ach Quatsch, ich bin doch froh, wenn wir wissen was abgeht. Dann können wir dir hoffentlich auch helfen.""Na also, in 3 Tagen geht doch unser Flieger...." Und schon wurde ich von einem heftigen Würgen unterbrochen. Alexander reichte mir ziemlich zügig eine Nierenschale, worin ich mich direkt erbrach. In dem Moment schien ihm ein Lichtlein aufzugehen."Oh mein Gott Mara, deine Flugangst. Natürlich. Du hast Panik und das seit mehreren Tagen. Und wir Idioten Reden unentwegt vom Flug und Urlaub. Es tut mir so leid."" Da könnt ihr doch nichts für! Aber kann man was dagegen machen? Ich will mich ja nun ungern noch 3 Tage mit Medikamenten zudröhnen.""Naja viel Wahl hast du nicht, wir können ein paar Entspannungstechniken und ggf. Vomex verwenden. Oder wir sagen den Urlaub einfach ab!""Nein!! Auf gar keinen Fall! Ich möchte doch auch so gerne in die Sonne."" Na gut, für den Flug erhältst du von mir eine Ladung Tavor. Du sitzt dann zwischen Oli und mir, damit wir dich imBlick haben. Aktuell bekommst du nun erstmal Infusionen und Vomex, damit wir die Symptomatik in den Griff und deinen Flüssigkeitshaushalt ausgeglichen bekommen."In den kommenden drei Tagen päppelten mich die Herren auf und vermieden es über das Fliegen zu sprechen. Der Tag der Tage war nun gekommen und ich erhielt auf dem Weg zumFlughafen, welche von unserem Haus lediglich 25 Minuten betrug, zum allerersten Mal in meinem Leben von den Doktoren etwas zur Beruhigung."Hui, das ballert aber ganz schön.", Rutsche es mir am Gate hinaus. "Halt dich bitte an mich", meinte Alex liebevoll und half mir mich zu recht zu finden. Beim Einsteigen übermannte mich dennoch die Panik."Oli,Alex, mir ist schlecht. Ich bekomm keine Luft, irgendwas stimmt nicht.""Shhhhh, es ist alles gut, guck mich an... so ist es gut... tief ein und laaaaange ausatmen. Und nochmal.... Komm du weißt wie das geht.. Mara schön ein ...... und aus Atmen..".Während mich Alex zum Atmen animierte kontrollierte Oli meinen Puls und zog dabei eher besorgt die Augenbrauen in die Höhe."Ich befand mich irgendwann dermaßen im Tunnel, dass die Männer es schafften mich während der Atemanleitung ins Flugzeug auf meinen Platz zu lotsen. Für den Start hatten wir im Vorfeld eine Entspannungsübung trainiert, welche mir auch wirklich gut half. Auf Flughöhe bat ich Alex um eine weitere Dröhnung, da ich langsam aber sicher begann die Kontrolle zu verlieren. Die Männer hatten bis zur Landung wirklich alle Hände voll zu tun.Endlich in der Sonne angekommen begannen wir jedoch umgehend den Urlaub zu genießen. Das Thema Fliegen war primär bis zum Rückflug tabu, sodass ich das All-inclusive Paket auch wirklich in vollen Zügen nutzen konnte.

Diagnose Tollpatsch mit Symptom Dickkopf - ShortStoriesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt