《 13 》

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Wie vom Donner gerührt stand ich stocksteif in der Küche und spürte, wie mir jegliche Farbe aus dem Gesicht wich

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Wie vom Donner gerührt stand ich stocksteif in der Küche und spürte, wie mir jegliche Farbe aus dem Gesicht wich. Das Blut rauschte mir in den Ohren, während ich mit weit aufgerissenen Augen den Ausweis anvisierte.

Shit.

Meine Mutter zog abwartend eine Augenbraue in die Höhe. Ich wollte etwas erwidern, aber ich wusste nicht was. "D-Das... Das ist nicht so wie du denkst", stammelte ich unbeholfen. Verdammt, wie sollte ich ihr eine Straftat erklären, die ich eigentlich nicht mal richtig begangen habe? Schließlich war es Hailey, die mir diesen Ausweis erstellen lassen und angedreht hat. Und das eigentlich nur, damit ich zu Kilian gehen konnte, um einen Versuch zu starten, ihm Vernunft einzureden, damit er nicht zu einem Dämon wird. Wie sollte ich ihr das erklären ohne das alles zu erwähnen?

"Nicht so wie ich denke?!", sie setzte sich an den Tisch und knallte mit ihrer flachen Hand den Ausweis darauf. "Du sagst mir jetzt sofort, woher du den hast und vor allem wofür du ihn benutzt!"

Ich zuckte bei ihrem harschen Ton zusammen und schluckte. So hatte ich mir diesen Vormittag eigentlich nicht vorgestellt. Mit schwitzigen Händen schob ich den Stuhl am anderen Ende des Tisches zurück und nahm darauf Platz. Ich hatte keine Zeit mir eine lückenfreie Lüge auszudenken und sah gerade keinen anderen Ausweg als es ihr zu erzählen. Alles.

Oh Gott, Hailey und alle anderen Engel vergebt mir dafür, dass ich ihr von eurer Existenz erzähle, bat ich stumm und sah verzweifelt an die Decke. Nun ja, von ihnen wusste eigentlich jeder, aber nur die wenigsten glaubten an sie. Das wird eine schwere Geburt...

"Ich fange am besten von ganz vorne an", sagte ich und knetete nervös meine Hände. Ihren penetranten Blick fühlte ich auf mir, auch wenn ich ihn mied und ausweichend meine Hände fixierte. "Als der Unfall passiert ist, wäre ich vermutlich auch gestorben", sehr guter Anfang, lobte ich mich ironisch und klatschte mir gedanklich auf die Stirn, "aber Kilian hat mich gerettet. Nicht so wie du denkst. Er hat mich so weit geheilt, dass ich es überleben würde, weil er ein Engel ist." Jetzt war es raus. Ich hielt die Luft an und kniff fest die Augen zusammen. Eine Weile kam nichts.

"Bist du jetzt auch noch betrunken?"

Ich stieß frustriert die Luft aus und sah in die skeptische und zugleich aufgebrachte Miene meiner Mutter. "Nein, bin ich nicht. Du musst mir glauben, Mom. Ich weiß, dass das verrückt klingt und ich an deiner Stelle würde mir auch nicht glauben, aber das ist so. Ich habe ihre Flügel gesehen. Kilian und Hailey sind beide Engel und haben mich, als ich im Koma lag in meinen Träumen besucht. Deswegen waren sie die ganze Zeit im Krankenhaus, deswegen kenne ich die beiden, obwohl ich sie vorher gar nicht gekannt habe, deswegen war ich plötzlich an Theo interessiert, denn er kam auch darin vor, aber das weißt du ja schon und deswegen war ich so verwirrt, als ich aufgewacht bin und gesagt habe, dass ich dachte, dass du gestorben wärst. Das ist nämlich das, was in meinem Traum passiert ist. Kilian und Hailey sind in meinen Kopf eingedrungen, um mir im Traum zu helfen, den Verlust von Naomi und andere Dinge zu verarbeiten, damit ich aufwachen kann. Dank ihnen bin ich früher aufgewacht, als ich es eigentlich wäre", endete ich schwer atmend und sah zu, wie sie sich an die Nasenwurzel fasste und diese rieb.

Fallen Twice ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt