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Als ich eintrat, stand er mit dem Rücken zu mir gedreht nur in einer grauen Jogginghose vor seinem Schrank und verstaute frisch gewaschene Wäsche darin

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Als ich eintrat, stand er mit dem Rücken zu mir gedreht nur in einer grauen Jogginghose vor seinem Schrank und verstaute frisch gewaschene Wäsche darin. Mein Blick fiel unmittelbar auf die Rückenmuskulatur, die unter seiner Haut hervortrat - nicht zu stark und nicht zu wenig. Das perfekte Mittelmaß.

"Was ist?", fragte er kurz angebunden.

Fast hätte ich vergessen, warum ich eigentlich hier war, wobei ich es eigentlich auch so nicht wirklich wusste. Ich räusperte mich und riss mich von diesem Anblick los. "Ich wollte fragen, wie es dir geht. Ich meine, wie es dir wirklich geht."

"Das hat dich in den letzten Wochen doch auch nicht interessiert also warum jetzt die Frage?"

Ich senkte schuldbewusst den Kopf und spielte mit meinen Fingern. "Es hat mich immer interessiert, aber ich habe gedacht, dass es für uns beide besser wäre, wenn wir keinen Kontakt haben. Ich habe mich geirrt... Tut mir leid."

Ich hörte, wie er den Schrank schloss und sich mir zuwandte, wagte es aber nicht zu ihm aufzuschauen. Erst als er mir lange keine Antwort schenkte, war ich gezwungen, ihn irgendwann doch anzusehen. Meine Augen landeten aber statt auf seinen direkt auf dem schwarzen Zeichen, das seine Haut zwischen Hals und Brust zierte - genauso wie bei mir. Mit einem Mal war alles andere vergessen. Ich machte einen Satz auf ihn zu. "Das ist doch..."

"Die selbe Rune, die du hast", bestätigte er.

"Warum?", ich stoppte kurz vor ihm und widerstand der Versuchung, über die schwarzen Linien auf seiner Haut zu streichen.

"Ich musste deine Erinnerungen vom Traum an irgendwen binden, damit sie nicht verloren gehen. Du erinnerst dich nur, weil wir verbunden sind."

Langsam sah ich zu ihm auf. Ich konnte mir nicht vorstellen, was das bedeutete. Etwas sagte mir aber, dass es mehr bedeutete als ich mir in diesem Moment denken konnte. "Wir sind verbunden? Inwiefern?"

"Keine Sorge, das betrifft nur deinen Traum, alle anderen Erinnerungen gehören allein dir - von denen weiß ich nichts", er passierte mich, wobei sein männlicher Duft mir entgegen wehte und ließ sich breitbeinig in das königsblaue Laken sinken. "Es gibt aber eine Nebenwirkung."

"Was für eine Nebenwirkung?", wollte ich kritisch wissen und verengte die Augen zu Schlitzen. Ich rechnete mit nichts Gutem und war schon bereit, in den nächsten fünf Minuten an die Decke zu gehen. Immerhin hat er mir das alles selbst eingebrockt ohne mich irgendwie darüber in Kenntnis zu setzen.

Er deutete mit seinem Kinn auf das Bett, seine Augen fixierten mich eindringlich. "Setz dich." Nach einem Moment des Zögerns tat ich, was er sagte und ließ mich am Bettende im Schneidersitz nieder. "Die Nebenwirkung ist, dass wir starke Gefühlsregungen voneinander spüren können", erklärte er ohne mich anzusehen.

Nachdenklich starrte ich auf die Decke zwischen uns. Deshalb ist er also in den Situationen, in denen ich dringend jemanden brauchte immer sofort an Ort und Stelle gewesen. Und ich hatte mich schon gewundert, wie er das tat... "Ich denke aber nicht, dass ich deine schon mal gespürt habe."

Fallen Twice ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt