《 19 》

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"Vergiss die Briefe unter meinem Kissen nicht", erinnerte ich meine beste Freundin eindringlich

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"Vergiss die Briefe unter meinem Kissen nicht", erinnerte ich meine beste Freundin eindringlich.

"Die wirst du mit mir gemeinsam verbrennen, nachdem ich dich wieder zurückgebracht habe. Und das alles erst, nachdem ich dir für diese ganze Idee eine übergehauen habe."

Ich brachte ein klägliches Lächeln zustande. "Ich freue mich schon drauf."

Sie atmete tief durch und schloss kurz die Augen, ehe sie sich ihre braunen Haare über die Schulter warf. Mittlerweile waren sie lang genug geworden, dass sie das überhaupt mit ihnen machen konnte. "Bereit?"

Mit fest zusammengebissenen Zähnen nickte ich, obwohl ich alles andere als bereit war, mich kurzzeitig von meinem Körper zu verabschieden. Ich hatte Angst, dass wenn ich antworten würde, sie das leichte Zittern in meiner Stimme heraushören würde.

Sie streckte eine Hand nach meinem Kopf aus, um mich zum Einschlafen zu bringen, doch noch bevor sie mich erreichen konnte, fiel mir etwas ein. "Warte, was ist, wenn ich nicht in den Himmel komme, sondern in die Hölle?" Meine Stimme war doch kein so großer Verräter wie gedacht, sie gab nicht viel von meiner Gemütslage preis. Einzig und allein die schnelle Geschwindigkeit, mit der die Worte über meine Lippen kamen, zeugte von Aufregung.

"Du kommst nicht in die Hölle", beteuerte Hailey daraufhin ruhig.

Kaum dass sie ihre warme Hand auf meine Stirn gelegt hatte, schlug ich sie hektisch weg. "Warte, warte! Als ich klein war, habe ich die Barbiepuppe meiner Schwester im Garten vergraben, weil ich neidisch war, dass sie die zum Geburtstag bekommen hat und ich ein Buch", sprudelte es wie ein Schwall aus mir heraus. "Sie hat zwei Tage geheult", setzte ich kleinlaut nach, als ich Haileys belustigten Blick bemerkte.

"Du kommst in den Himmel", sagte sie mit fester Stimme und viel Überzeugung darin.

"Oh und ich habe-"

"Sehe ich aus wie ein Priester im Beichtstuhl? Ich weiß doch, wo dein Platz ist, auch wenn es dafür noch viel zu früh ist, aber lass uns jetzt anfangen, bevor Kilian gleich meine Bude stürmt oder ich mich umentscheide."

"Okay, okay. Ich halte ja schon die Klappe... Aber wenn unser Plan nicht aufgeht, wirst du mich doch irgendwann im Himmel besuchen, oder?", fragte ich vorsichtig, weil ich befürchtete, dass sie mir gleich eine schallern würde, wenn ich weiter ihre Nerven strapazierte, die auch so zum Zerreißen gespannt waren.

"Er wird aufgehen. Ich werde alles daransetzen, versprochen", entgegnete sie mit seriöser Miene, was mich ein klein wenig aufatmen ließ, aber meinen Schweißausbruch und Herzrasen nicht im Geringsten abstellte. "Jetzt?"

Gott, bitte hilf mir.

Ich nickte ein weiteres Mal, auch wenn die Angst meine Kehle zuschnürte und ich am liebsten aufspringen und so viel Abstand zwischen die Hand der Brünetten und mich bringen wollte wie nur möglich. Allerdings fielen mir schon nach wenigen Sekunden schläfrig die Augen zu, sodass ich nicht mehr die Gelegenheit hatte, länger darüber nachzudenken.

Fallen Twice ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt