《 17 》

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Das Buch und die Bettdecke verschwammen vor meinen Augen und mein Herz pumpte so schnell das Blut durch meinen Körper, dass mich ein leichtes Schwindelgefühl überkam

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Das Buch und die Bettdecke verschwammen vor meinen Augen und mein Herz pumpte so schnell das Blut durch meinen Körper, dass mich ein leichtes Schwindelgefühl überkam.

Das war unmöglich.

Als die Tränen direkt auf die Seiten des Buches tropften und sich meine Sicht dadurch klärte, waren die Markierungen und die ebenso knallgelben Wörter verschwunden als wären sie nie dagewesen.

Ich konnte mir das doch wohl nicht eingebildet haben, oder? Dafür würde meine Fantasie nicht reichen. Mit zitternden Fingern strich ich über das Papier, wo vor wenigen Sekunden noch die Worte in Naomis Schrift gestanden haben. Als ich zu der Textstelle sah, die markiert gewesen ist, las ich sie immer wieder und wieder.

"Lora, er ist trotz Fluches ganz vernarrt in dich und würde dir immer folgen. Egal wohin du auch gehst. Selbst wenn du zwischen Leben und Tod schweben solltest, würde er dich in diese Welt begleiten. Schreite voraus und bringe ihn nach Hause. Dort wird man ihm helfen."

Ist das ein Hinweis der Engel gewesen oder war das wirklich Naomi? Vielleicht hatte ich mir das doch eingebildet, aber was ist, wenn nicht? Was ist, wenn darin wirklich etwas stand, was mir weiterhelfen könnte?

Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren, als ich mich gerade hinsetzte und versuchte, mir daraus einen Reim zu ziehen. Man könnte diese Situation mit Lora und Henry in der Geschichte sehr gut auf Kilian und mich übertragen - das würde schon mal mehr oder weniger hinhauen. Kilian war genauso wie Henry nicht mehr er selbst und das nur, weil er mir geholfen hat und für mich auf der Erde geblieben ist. Sie beide haben sich für eine Person geopfert, die ihnen etwas bedeutete.

Ich fing mit der einfachsten Sache an, die für mich am meisten Sinn ergab. Schreite voraus und bringe ihn nach Hause. Dort wird man ihm helfen.

Der Himmel. Wenn es einen Ort gab, wo man ihm helfen konnte, dann war es der. Abgesehen davon, war es ohnehin sein Zuhause. Ich sollte vorausschreiten, damit er mir dort hin folgt? Ich meine, er folgte mir ja sogar bis in die Schule, aber in den Himmel...? Das war was ganz anderes - dort hin wollte er nicht.

Und wie sollte ich bitte in den Himmel kommen? Ich war bloß ein Mensch.

Allmählich nahmen meine Gedanken eine Form an und je mehr ich über all das nachdachte, desto aufgeregter wurde ich. Selbst wenn du zwischen Leben und Tod schweben solltest, würde er dich in diese Welt begleiten.

Das wäre vielleicht eine Möglichkeit als Mensch dorthin zu gelangen, aber wie schwebte man zwischen Leben und Tod? Als ich im Koma lag, war es praktisch genau das und doch, war ich nicht für eine Minute im Himmel, sondern hatte vier Monate lang geträumt. Sich lebensgefährlich zu verletzen, grenzte eher an Tod und war nicht nur schmerzhaft, sondern birgte auch ein viel zu hohes Risiko mit sich. Damit war ich also in einer Sackgasse angekommen.

Vielleicht hätte Hailey eine Idee, ging es mir durch den Kopf. Da ich aber wusste, dass sie mir nicht weiterhelfen würde, wenn ich ihr geradeheraus sagen würde, worum es ging, musste ich mich zu Beginn vorsichtig herantasten ohne zu viel preiszugeben. Das war etwas, was nicht einfach so am Telefon abgesprochen werden konnte. Ich musste zu ihr.

Fallen Twice ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt