《 24 》

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Alles war perfekt, zu perfekt

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Alles war perfekt, zu perfekt. Ich fühlte mich, wie als würde ich auf Wolken schweben, denn das war es auch, wovon ich träumte. Flauschige, warme Wolken, die mir Geborgenheit schenkten und mich sanft durch den Himmel trieben. Wäre da nur nicht auf einmal dieses nervige Piepen...

Ein unzufriedenes Gemurmel entwich mir, bevor ich meine Hand auf den Nachttisch schmetterte, wo ich mein Handy immer ablegte. Dieses Mal traf ich aber nicht das harte Gehäuse des Geräts, sondern etwas weiches.

"Ahh!", zischte plötzlich etwas.

Wie von der Tarantel gestochen schreckte ich hoch und setzte mich kerzengerade hin, wobei ein Arm, der auf meinem Oberkörper gelegen hat, herunterrutschte. Im schwachen Licht der bald aufgehenden Sonne und meiner Schreibtischlampe erkannte ich Kilian, der sich mit der anderen Hand die Nase hielt.

"Oh nein, habe ich dich getroffen?", fragte ich unnötigerweise und berührte ihn fürsorglich an der Schulter.

"Deine Hand hat sich angefühlt wie ein fucking Stein!", beschwerte er sich  hinter vorgehaltener Hand.

"Sorry", entschuldigte ich mich und visierte mein Smartphone an, das neben Kilian auf dem Fleck lag, auf dem ich es vermutet hatte und einfach nicht verstummen wollte. Mir kam es eher so vor, als würde es mich provozieren wollen, indem es immer lauter wurde. "Und dafür auch", fügte ich hinzu, während ich mich über ihn lehnte oder besser gesagt auf ihn schmiss und meinen Arm danach ausstreckte. Ein Stöhnen entwich ihm, nachdem ich mit meinem ganzen Gewicht quer auf ihm gelandet war.

Ich tastete die Ablage ab und lehnte mich noch ein paar Zentimeter weiter vor, was jedoch ein Fehler war, denn ich rutschte geradewegs auf den Boden und kam mit einem dumpfen Aufprall darauf auf. Daraufhin prustete Kilian laut los und lugte über die Bettkante nur, um mich grimmig in der Ecke sitzen zu sehen.

Während er sich von seinem Lachflash erholte, schaltete ich endlich diesen dämlichen Wecker ab und schnappte mir meine Sachen, um mich im Bad umzuziehen. "Wir müssen in vierzig Minuten in der Schule sein." Dieser Satz kam mir weniger bizarr vor als gedacht. Ich hatte mich bereits an den Gedanken gewöhnt, dass er in meine Schule ging, weil es im Traum auch der Fall gewesen ist. Nur dass er in meiner Klasse saß, war noch etwas befremdlich.

"Wir fahren mit meinem Auto also lass dir Zeit."

~

"Gut geschlafen?", Kilian schenkte mir schmunzelnd einen Seitenblick, während er seinen Autoschlüssel in das Zündschloss steckte und den Motor aufheulen ließ.

"Besser als sonst", gab ich zu ohne meine Augen von den Nachbarhäusern abzuwenden. Einer unserer Nachbarn - ein älterer Herrn - bewässerte schon um halb 8 seinen Garten. Ich würde wohl nie verstehen, warum Rentner schon in der Früh mit Hausarbeiten begannen...

"So ist das halt, wenn ich daneben liege."

Mein Blick sprang zu meinem Begleiter und als ich ihn immer noch schmunzeln sah, musste ich belustigt den Kopf schütteln. "Nein, so ist das, wenn ich vom Himmel träume."

Fallen Twice ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt