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Die Nacht erwies sich als noch unruhiger als ich erwartet hätte

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Die Nacht erwies sich als noch unruhiger als ich erwartet hätte. Wenn ich raten müsste, wie lange ich insgesamt geschlafen hatte, würde ich auf nicht mehr als drei Stunden tippen. Mir gingen die furchtbarsten Szenarios durch den Kopf. Alles, was nur passieren könnte und weit darüber hinaus.

In der Schule merkte Kilian netterweise nicht nur an, wie schlimm ich aussah, sondern fühlte meine Aufregung und leichte Angst, die ich den ganzen Tag mit allen Mitteln versuchte vor ihm zu verbergen. Dazu gehörten ganz viel Ablenkung und volle Konzentration auf den Unterricht, was in meiner Verfassung das schwierigste überhaupt war. Die Stunden zogen sich deshalb nur so hin. Vor allem in den Pausen konnte ich nicht anders als still auf meinem Platz zu sitzen und meine Gedanken um das bevorstehende Ereignis kreisen zu lassen, solange Kilian nicht mit mir sprach und an seinem Handy hing.

Der blonde Junge von gestern ließ sich in der Tat nicht mehr blicken und hätte laut Lehrer aus unbekannten Gründen die Schule verlassen, was mir recht war. Ob er nun hier ist oder nicht - wenn alles schief läuft, bin ich auch nicht mehr hier.

Sofort gab ich mir gedanklich eine Schelle. Hör auf darüber nachzudenken und so pessimistisch zu sein! Es wird alles gut gehen.

Auch wenn ich mir zu Beginn sehr sicher bei der ganzen Sache gewesen bin, nagten jetzt immer mehr Zweifel an mir. Das mit dem Buch und Naomis Schrift kam mir inzwischen so weit entfernt und wie Einbildung vor. Was ist, wenn ich doch falsch lag und das nicht echt gewesen ist? Oder wenn ich den Inhalt nicht richtig gedeutet hatte?

Lieber Gott oder Naomi oder wer auch immer, wenn ich auf dem falschen Weg bin, bitte gebt mir ein Zeichen, bat ich mit geschlossenen Augen.

"Sagst du mir jetzt endlich, was heute verdammt noch mal mit dir abgeht?", Kilian hielt es in der letzten Unterrichtsstunde wohl nicht mehr aus und warf den Stift, mit dem er eben noch geschrieben hatte ungeduldig auf sein Heft, ehe er ernst zu mir sah.

Ich schreckte aus meinem stummen Gebet und blinzelte ihn einen Moment einfach nur an. "Ich habe doch gesagt, dass es nichts ist, was ich dir erzählen würde."

"Du wirst es mir aber erzählen, weil mich dein komisches Verhalten langsam auf die Palme bringt! So warst du noch nie drauf."

"Es geht dich nichts an und wenn du mich weiter ausfragst, werde ich gleich mit dem Bus fahren", drohte ich ihm.

"Aliah und Kilian, konzentriert euch auf die Aufgaben, sonst werdet ihr den Rest zu Hause erledigen!", fuhr unsere Geschichtslehrerin dazwischen, sodass ich ertappt den Kopf senkte. Als ich danach erneut zu Kilian sah, lagen seine Augen, die sich verdunkelt hatten immer noch auf mir. Ich wusste, dass ihm das alles nicht gefiel und schon gar nicht, wenn er nicht das erzählt bekam, was er wissen wollte. Ich durfte es ihm aber nicht sagen, weil sonst der ganze Plan dahin wäre. Er würde es nicht zulassen.

Die Fahrt in seinem Auto verlief genauso ruhig, wie der gesamte Schultag, bis er die Stille irgendwann durchbrach. "Ich will jetzt wissen, was los ist. Ist irgendwas zu Hause passiert?"

Fallen Twice ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt