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"Ist Aliah zu Hause?", drang Kilians Stimme zu mir durch

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"Ist Aliah zu Hause?", drang Kilians Stimme zu mir durch. Was zum Teufel hatte er zu dieser Uhrzeit noch hier zu suchen?

"Natürlich! Komm doch rein, sie ist oben", lud Mom ihn ein, wobei sie viel zu enthusiastisch klang, wenn man bedachte, was für ein Wesen sie da gerade mit offenen Armen in unserem Haus empfing. Ein Wesen, das ihre Tochter sogar gefährden konnte, wenn es nur wollte. Sie war wirklich angetan von ihm, aber das konnte man ihr nicht verübeln, denn sie hatte ihm zu verdanken, dass sie nicht beide ihrer Töchter verloren hatte. Außerdem hatte sie in den vier Monaten, in denen ich im Koma lag genauso wie ich seine Engelseite kennen und lieben gelernt. Wüsste sie jedoch, was er nun war...

Sobald ich Schritte auf der Treppe vernahm, schloss ich lautlos die Tür, verriegelte sie und lehnte mich mit pochendem Herzen dagegen.

Ein Klopfen direkt an meinem Hinterkopf ließ mich ertappt zusammenfahren. "Lia, ich weiß, dass du dort bist. Deine Nervosität habe ich sogar von unten gespürt", sprach er leise, aber deutlich genug, dass ich es verstand.

Fuck! Ich ließ die Schultern sinken. Diese Verbindung zwischen uns ging mir immer mehr auf den Geist. Zur Abwechslung startete ich einen neuen Versuch auch mal seine Gefühle aufzufassen, doch als sich dabei aus dem Nichts eine merkwürdige Kälte um mein Herz legte, ließ ich es umgehend sein und konzentrierte mich lieber auf das, was ich sagen wollte. "Was machst du hier?"

"Würdest du bitte die Tür öffnen, damit wir uns wie normale Menschen unterhalten können?"

Ich schnaubte. "Du bist kein Mensch." Dennoch tat ich, worum er mich so höflich gebeten hatte und merkte keine Sekunde später, dass das ein Fehler gewesen ist. Nicht ohne Grund hatte ich mich hinter dem Stück Holz versteckt. Es fiel mir so viel schwerer mich zu konzentrieren, wenn er unmittelbar vor mir stand. Meine Wut und Sturheit waren die einzigen, die mich in seiner Nähe klar denken ließen, doch jetzt war ich weder aufgebracht noch sah ich mich dazu gezwungen, meinen Stolz zu verteidigen. Mein Blick ging unbeabsichtigt auf Erkundungstour - von dem kleinen Stück des Tattoos, welches unter dem schwarzen Shirt verschwand, bis hin zur hellen ripped Jeans. Ich schluckte, als ich von den hochgeschobenen Ärmeln eines weinroten Flanellhemdes und den nackten Armen hoch in sein Gesicht sah, welches wie früher seitlich von einer einzigen chaotischen Haarsträhne bedeckt wurde. Sein Schmunzeln verwandelte sich in ein Grinsen, als er mein Glotzen registrierte. Das war das, was ich gebraucht hatte. Diese kleine Veränderung seiner Mimik verwarf mich in den Verteidigungsmodus, sodass ich mich endlich etwas zusammenreißen und die Arme vor der Brust verschränken konnte.

Statt eine blöde Bemerkung abzugeben, die ich jetzt eigentlich von ihm erwartet hätte, sprach er etwas ganz anderes an. "Ich muss sagen, die hellgrüne Farbe steht dir, aber dieser Pullover verdeckt leider mein ganzes Kunstwerk."

Pff. Kunstwerk? Er meinte wohl eher Verunstaltung in Form von hässlichen Blutergüssen. "Das ist auch Sinn und Zweck dieses Pullovers."

Einige Sekunden, in denen ich nichts aus seiner Miene herauslesen konnte, sah er mich schweigend an, bevor er die Bombe platzen ließ. "Willst du mit auf eine Party?"

Fallen Twice ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt