Chapter 10

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Copia saß schon auf der Bank, als ich nach draußen kam. Mein Hautton war der eines normalen Menschen. Ich hatte helle, recht bleiche Haut, aber was will man anderes erwarten, meist war diese ja grau oder gar bedeckt, wenn ich nach draußen ging. Selten sah man meine Arme, aber das hatte auch seine Gründe.

Mein Gesicht war hinter meiner Maske verborgen, welche vorne eine art Mundloch hatte. Darunter befand sich eine art Tuch, welches meinen Mund und meine Nase bedeckte. Mein Schwanz war nicht zu sehen und meine Hände sahen aus wie die eines jeden Menschen.

Ich ging auf Copia zu und zog die Ärmel meines dünnen Pullis vorsichtig über meine Handballen. Das weiß eines Verbandes am linken Arm verschwand darunter. Papa fiel das auf, er stand auf, nahm meine Hand sachte in seine und krempelte den Pulli vorsichtig hoch.

Ich wurde etwas rot und schaute zu Boden. Meine Tränen hielt ich mir so gut es ging zurück. Er drehte meinen Arm sachte um und inspizierte den angelegten Wundverband, bevor er den Ärmel wieder darüber tat und meine Hände losließ.

Die ein oder andere Träne kullerte mir doch aus den Augen und er nahm mein Gesicht in seine Hände und strich diese weg. "Ich bin nicht böse auf dich, falls du dir das jetzt denkst. Ich wollte nur sichergehen, dass du alles richtig verarztet hast", sagte er sanft und schenkte mir ein kleines Lächeln.

"Wenn du möchtest, können wir in naher Zukunft mal nach neuen Methoden suchen, die dir helfen, deinen Selbstverletzungsdrang unter Kontrolle zu bringen. Ich werde dich aber natürlich nicht dazu zwingen, wenn du noch nicht bereit dazu bist."

"Das klingt gut.", brachte ich nur schwach aus mir und zusammen gingen wir eine Weile in Stille durch die Gärten. Plötzlich fing Copia an, leise zu lachen.

"Du hast Dew und Swiss ernsthaft erlaubt, Chaos zu stiften?", kam von ihm und ich schaute ihn lächelnd an. "Ja, dafür hab ich Aether aber versprochen, hinterher alles aufzuräumen."

Wir gingen weiter, redeten über dies und jenes. Über die bevorstehende Tour, neue Songideen und Bücher, welche wir gelesen hatten, um eine kleine Idee zu bekommen über was wir eigentlich redeten.

Als es dann langsam anfing, dunkel zu werden, beschlossen wir, nach drinnen zu gehen. Papa ging mit mir über die Keller rein um sich zu versichern, dass niemand verletzt wurde. Als wir kurz vor einem ungewöhnlich lautem Gemeinschaftsraum standen, schauten wir uns beide an und lachten leise.

Wir traten ein. Der Raum sah aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen. Überall lagen Kissen rum, deren Federinhalt überall im Raum verteilt. Tische und Stühle lagen kreuz und quer rum und dem Sofa ging es auch nicht mehr so gut.

Mitten im Raum stand ein verzweifelter Aether, um ihn herum sprangen Dew und Swiss, schreined und lachend. Als er mich sah, seufzte er dramatisch und rannte aus dem Raum. Der Arme. Ich werde wohl nacher mal zu ihm gehen.

Copia klatsche in seine Hände. "Genug Chaos für heute. Kommt doch mal kurz her." Die zwei Rabauken gehorchten und stellten sich neben Papa, während ich einmal mit dem Finger schnipste. Der Inhalt der Kissen war nun wieder vollständig in ihnen und die Löcher im Sofa waren auch weg.

"Ich wusste gar nicht, dass wir sowas können.", kam von einem sehr schockierten Dewdrop, voraufhin ich nur leicht lachte. "Tja, manchmal ist es wohl doch vorteilhaft, so viel zu lesen. Und jetzt kommt und helft mir, die Tische und Stühle wieder ordentlich hinzustellen."

Papa nickte mir zu, klopfte mir leicht auf die Schulter und verschwand. Dew, Swiss und ich räumten alles wieder so auf, wie es vorher aussah.

"Habt ihr noch irgendwo anders Randaliert oder nur hier?", fragte ich die beiden Ghouls und sie schauten sich an. Der Feuerghoul kratze sich verlegen am Nacken und der Multi-Ghoul wandte seinen Blick dem Boden zu.

◑|Starry night|◐ °Swiss/Rain° Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt