Chapter 19

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Wir ließen uns Zeit. Gingen es langsam an. Seit Swiss wieder zurück in unserer Wohung ist, geht es mir auch wieder viel besser.

Zwar bekam ich noch immer leicht Panik, wenn ich merkte, dass ich den Jüngeren wieder viel zu lange anstarrte und meine Gedanken in eine recht unheilige Richtung abdrifteten, aber ich konnte besser damit umgehen.

Die Gespräche mit Mountain haben mir da sehr geholfen.

Swiss und ich redeten sehr viel. Viel über die Dinge, die uns beiden die letzten sieben Monate durch den Kopf gingen. Es tat gut, ihn wieder bei mir zu haben.

Meine Gefühle zu ihm ließen jedoch nicht nach, im Gegenteil, sie wurden immer stärker. Aber ich ließ es zu. Ich ließ die Gefühle zu, und das ist ein großer Schritt für mich.

All die Jahre, die ich damit verbrachte, meine Gefühle zu unterdrücken oder gar zu überspielen. All die Jahre und endlich war ich mit mir im Reinen. Es machte mich um so glücklicher.

Copia war total froh, dass ich es endlich Geschafft habe. Ich kam aus meinem Loch, welches ich die ganze Zeit über nur immer tiefer gegraben hatte. Mir ging es endlich wieder gut.

Ich arbeitete an mir selber. Ging regelmäßig zu einem der Therapeuten, die in der Kirche tätig waren. Ich wusste, dass ich meine Depressionen nie loswerden kann, jedoch lernte ich, damit umzugehen und mir meinen Nutzen aus diesen zu ziehen. Ich ließ mich nicht mehr unterkriegen.

Heute war Filmabend angesagt. Etwas, was ich mit Swiss schon lange nicht mehr gemacht habe. Während er im Wohnzimmer einen Film raussuchte, stand ich in der Küche und bereitete Snacks vor.

Popcorn, Chips, Schokolade und Gummibärchen waren in verschiedenen Schüsseln und ich stellte diese auf den Kaffetisch vor dem Sofa.

Genauso stellte ich Energie-Drinks, Säfte, Wasser und ein paar Flachen Bier auf diesen, bevor ich mich neben meinen besten Freund setzte.

Dieser schnappte sich die Schüssel voll Gummibärchen und eine Flasche Bier, bevor er den Film startete.

Nach sechs Stunden waren alle Snacks und Getränke weg, mein Kopf lag auf der Schulter von Swiss und er hatte seinen Arm um meine Hüfte gelegt.

Als die Endcredits vom letzten Film liefen, standen wir beide auf. Ich räumte das schmutzige Geschirr in die Küche, während er im Wohnzimmer Musik anmachte.

Wir hatten einen kleinen Plattenspieler, welchen er benutzte. Die Musik rang leise durch die Wohnung und ich lächelte. Die Schallplatte war eine, die wir selber zusammengestellt hatten. Eine voll mit Songs, die wir beide mochten und uns an uns erinnerte.

Ich stellte mich in den Türrahmen zum Wohnzimmer und beobachtete meinen besten Freund, wie er die Decken und Kissen ordentlich auf dem Sofa ablegte und sanft zur Musik tanzte.

Wie sich seine Hüften zum Rythmus der Lieder bewegte und er leicht vor sich hin summte. Ich ging auf ihn zu, schlang meine Arme vorsichtig um seinen Körper und legte meinen Kopf auf seinem Rücken ab.

Mein Herz schlug schneller und ich hoffte einfach, das er dies nicht spürte. Er drehte sich langsam in der Umarmung um und legte seinen Kopf auf meinem ab. Mein Kopf lag nun auf seiner Brust und ich hörte sein Herz schlagen.

Es schlug genauso schnell wie meines. Konnte es sein? Nein, ich bildete mir das wahrscheinlich nur ein.

Wir standen eine Weile da und genossen einfach die Umarmung. Der Plattenspieler fing an, Life Eternal zu spielen.

Ich nahm meinen Kopf von Swiss' Brust und legte meine Hände auf seinen Schultern ab. Seine Hände legten sich auf meine Hüften.

Can you hear me say, your name, forever?
Can you see me longing, for you, forever?
Would you let me touch, your soul, forever?
Can you feel me longing, for you, forever, forever..

Wir fingen an, uns langsam durch den Raum zu bewegen. Wir hielten die ganze Zeit über Blickkontakt, während wir tanzten.

I know, the light, grows darker down below
But in, your eyes, it's gone before you know
This is the moment of just letting go
She said, if you had life eternal...

Swiss nahm eine meiner Hände und drehte mich, der Blickkontakt fiel nicht einmal. Als wir uns wieder gegenüberstanden, wickelten sich unsere Schwänze umeinander. Meine eine Hand auf seiner Schulter, die andere in seiner.

Can you hear me say, your name, forever?
Can you see me longing, for you, forever?

Ich fing an, leise mitzusingen, während wir durch unser Wohnzimmer tanzten. Ich habe mich lange schon nicht mehr so frei gefühlt.

"Would you let me touch, your soul, forever?", sang ich leise, direkt an Swiss gerichtet und wir blieben stehen. Beide seiner Hände wieder an meinen Hüften, während meine beiden wieder auf seinen Schultern lagen.

"Can you feel me longing, for you, forever, forever..", antwortete der Größere leise singend. Ich verlor mich in den Augen meines besten Freundes.

Mein Herz war am rasen, doch ich war erstaunlicherweise ruhig. Mein Fokus war komplett auf Swiss gerichtet, die Musik im Hintergrund hörte ich nicht mehr.

Unsere Köpfe kamen uns immer näher. Ich schloss sachte meine Augen. Dann passierte es. Unsere Lippen trafen aufeinander. Ich explodierte innerlich.

Der Kuss war sanft und voller Liebe. Einer seiner Hände fand den Weg zu meiner Wange, welche er vorsichtig hielt. Wir zogen den Kuss in die länge, genossen das Gefühl der Lippen des jeweils anderen auf unseren eigenen.

Wir lösten uns langsam aus dem Kuss. Ich öffnete meine Augen und lächelte Swiss an, meine Hand legte ich ebenfalls auf seine Wange und strich mit dem Daumen sachte über seine Wangenknochen.

Wir verloren uns erneut in den Augen des jeweils anderen, bevor unsere Lippen erneut aufeinander trafen. Ich legte all meine Liebe, die ich für den Jüngeren in mir hatte, in diesen Kuss.

"Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie lange ich auf diesen Moment gewartet habe.", flüsterte ich leise, nachdem wir uns erneut voneinander getrennt hatten.

Er legte seine Stirn gegen meine und lächelte. "Ich kann das nur bestätigen.", flüsterte er zurück, bevor er mich erneut küsste. "Ich liebe dich, Rain.", lächelte er. "Ich liebe dich auch, Swiss.", erwiederte ich.

If you had life eternal...

◑|Starry night|◐ °Swiss/Rain° Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt