Manchmal überlege ich mir, wie es denn so ist, tot zu sein. Vorallem Abends, wenn Swiss in seinem Bett liegt und ich in meinem Zimmer an meinem offenen Fenster sitze, und einfach nachdenke.
Nachts kann ich am besten denken. Ich sitze dann immer am Fenster, einfach aus dem Grund, dass ich meinen besten Freund nicht wecken will, da er sich zu viele Sorgen machen würde, würde ich Nachts nach draußen gehen.
Ich verstehe das, denn als mein bester Freund ist Swiss natürlich aufgefallen, dass ich sehr zu depressiven Gedankengängen neige, und selber auch an Depressionen litt.
Mittlerweile geht es mir viel besser. Swiss, sowie auch viele andere Freunde haben mir geholfen. Seit einigen Monaten, konnte ich ehrlich lächeln. Doch Abends kommt teilweise wieder alles hoch.
Wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass ich Nachts alleine bin und ich viel Zeit zum Nachdenken habe. Meistens schreibe ich diese Gedankengänge dann in ein Tagebuch.
Swiss meinte es hilft. Ich schreibe jeden Abend ein paar Zeilen in dieses Tagebuch und wenn ich mal ohne den jüngeren unterwegs bin, liest er sich diese Zeilen durch. Böse bin ich ihm deswegen nicht. Ich hatte ihn mehr oder weniger gebeten, dies ab und zu zu tun, da er so meine Ansichtweisen besser verstehen kann.
Er spricht mich nie direkt wegen diesen Zeilen an. Er liest sie sich jediglich durch und denkt dann darüber nach. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.
Swiss ist der beste Freund, den ich mir hätte wünschen können. Er ist immer für mich da und hat mich nicht aufgegeben, als ich ihn am meisten gebraucht habe. Doch Abends ist er eben in seinem Zimmer am schlafen und ich sitze alleine an meinem Fenster. Ich bin meinen Gedanken quasi ausgeliefert.
Ich denke dann viel über den Tag nach. Was hätte ich anders machen können? Hätte ich mehr Leuten ein Lächeln ins Gesicht zaubern können? Hätte ich Swiss noch deutlicher zeigen können, wie dankbar ich ihm für jeden weiteren Tag bin, den ich mit ihm verbringen kann?
All diese Fragen und noch viele mehr plagen mich Nachts und halten mich wach. Man sagt ja auch immer, dass frische Nachtluft dazu anregt, seine Gedanken ordnen zu können. Deshalb sitze ich wohl jeden Abend aufs neue an meiner Fensterbank und lasse die Beine baumeln.
Heute denke ich viel mehr nach als sonst. Es ist mittlerweile 03:39 Uhr, was mir mein Handy verriet, welches ich kurz angeschalten hatte. Ich bin schon wieder viel zu lange wach. Swiss und ich sind schon vor fünf Stunden in unsere Zimmer gegangen, um zu schlafen und seit dem sitze ich hier am Fenster und denke nach.
Wie es denn so sein würde, tot zu sein. Viele würden mich ja nicht vermissen. Vielleicht Swiss und die Band, vielleicht auch ein paar mehr oder gar keiner. Wer weiß?
Ich verbrachte noch mindestens eine Stunde damit, über alles mögliche nachzudenken. Wer mich vermissen würde und ob mich überhaupt jemand vermissen würde.
Doch letzteres konnte ich beantworten. Swiss. Er ist der Grund, warum ich überhaupt noch auf diesem Planeten verweile. Er hat mein Leben wieder Lebenswert gemacht und mir gezeigt, wie toll das Leben sein kann.
Dank ihm konnte ich wieder fröhlicher sein. Ich habe Gefühle wieder zugelassen. Ich bin wieder öfters unter die Schwestern und Brüder gegangen und habe neue Freunde kennengelernt. Ich bin ihm für so vieles dankbar.
"Warum bist du noch wach?" murmelte ein verschlafener Swiss gegen meinen Rücken, da er mich von hinten umarmte. War ich so tief in Gedanken, dass ich dies nicht einmal mitbekam? "Nachdenken." meinte ich nur knapp und seufzte leise, ging weg vom Fenster und klappte dieses an.
"Aber viel wichtiger. Warum bist du wach?" fragte ich ihn in einer sanften und ruhigen Tonlage. "Ich bin wach geworden, weil ich Durst hatte. Deine Zimmertür stand offen und ich habe dich am Fenster sitzen sehen, deswegen bin ich reingekommen und hab dich umarmt. Ich habe mir Sorgen gemacht." murmelte er und sah mir in die Augen.
"Du brauchst dir keine Sorgen machen. Ich sitze hier jeden Abend und denke nach." erklärte ich ihm und nahm ihn daraufhin in den Arm. "Ich weiß aber nie so lange.." nuschelte er gegen meine Schulter.
"Ich verspreche dir, dass ich nicht lüge, wenn ich sage, dass es mir gut geht. Und weißt du warum? Weil ich einen so tollen besten Freund habe wie dich." sagte ich leise in sein Ohr und merkte, wie er etwas lächelte. "Komm lass uns schlafen. Morgen wirds anstrengend." fügte ich noch hinzu und Swiss nickte.
Zusammen legten wir uns in mein Bett. Er kuschelte sich an mich und ich legte meine Arme um meinen besten Freund. So schliefen wir dann auch zusammen ein und wachten genau so wieder auf.
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◑|Starry night|◐ °Swiss/Rain°
Fanfiction"Warum bist du noch wach?" murmelte ein verschlafener Swiss gegen meinen Rücken, da er mich von hinten umarmte. War ich so tief in Gedanken, dass ich dies nicht einmal mitbekam? "Nachdenken." meinte ich nur knapp und seufzte leise, ging weg vom Fens...