Schnee und Glut (Geten x Dabi)

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"So mancher sagt,
Die Welt vergeht in Feuer,
So mancher sagt, in Eis.
Nach dem, was ich von Lust gekostet,
Halt ich's mit denen, die das Feuer vorziehn.
Doch müsst sie zweimal untergehen,
Kenn ich den Hass wohl gut genug,
Zu wissen, dass für die Zerstörung
Eis auch bestens ist und sicher reicht."
- Robert Frost


️Kein sexueller Inhalt in dieser Story, just feelings!⚠️


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Eis und Feuer. Feuer und Eis. Zwei Naturgewalten, mächtig und unerschütterlich. Dazu erschaffen, Freude und Leid zu bringen und in einem ewigen Kampf der Konkurrenz miteinander zu existieren.

Geten verabscheute die Wärme. Er war mit dem Eis, der Kälte geboren wurden. Sie war es, die ihn am Leben erhielt und ihm Stärke verlieh.

Dabi, ihm war das Feuer, die Hitze in die Wiege gelegt wurden. Es war der Grund seiner Existenz, seine Bestimmung. Sein Schicksal. Und dennoch war es die Kälte, nach der er sich, nach einem langem Tag der Flammen und Schmerzen, sehnte. Die ihn von Neuem belebte und seine ausgezerrte, gequälte Gestalt zwang, weiterzumachen, niemals aufzugeben.

Er brauchte die Kälte. Das Feuer war seine Bestimmung, doch nur sie hielt ihn am Leben. Manch einer mochte es sich vielleicht nicht eingestehen, doch genau so sehr, wie die Wärme die Kälte brauchte, brauchte die Kälte die Wärme.

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Das Blut rauschte in seinen Ohren, Adrenalin pumpte durch seine Venen.

Der Wind tobte ungestüm über die kahle Landschaft und trieb ihm Glut und Asche ins Gesicht. Er streckte seinen Arm aus und feuerte eine weitere Flammensalve auf ihre Gegner ab, welche den Kampf schon längst aufgegeben hatten. Erbärmlich riefen sie um Hilfe, liefen so weit ihre wackligen Beine sie trugen oder krochen blutend über den brennenden Boden. Ein verzweifelter Schrei nach Gnade drang in sein Ohr. Seine Miene versteinerte sich und eine weitere Feuerladung schoss aus seiner qualmenden Handfläche. Gnade! Als würde in dieser Welt etwas, wie Gnade existieren ...

Sein Blick wanderte in die Ferne und er spürte, wie das Adrenalin wich und dieser alles einnehmenden Erschöpfung in ihm Platz machte. Sein Körper war taub und müde. Ein schmerzhaft vertrautes Gefühl.

Im Hintergrund entdeckte er einen Berg aus weiß umd hellblau. Ein Wall der Kälte und Verdammnis. Ganz auf seiner Spitze thronte eine kleine Gestalt, eingehüllt in einen breiten Wintermantel, aus dessen Schwärze man nur zwei grell leuchtende Augen aufragen sah. Wie der Kommandant einer Armee stand er dort oben, streckte seine kalten Hände aus und befehligte seine Untertanen aus Eis und Frost.

Je länger er zusah, desto mehr spürte Dabi, wie ihm schummrig vor Augen wurde. Die Hitze begann ihm zu Kopf zu steigen, die Flammen langsam sein Inneres zu vertilgen. Er taumelte, fiel ungrazil auf seinen Rücken und landete mitten in der Zerstörung seines eigenen Feuers.

Das letzte, was er sah, war, wie sich eine kleine Schneeflocke auf sein Gesicht legte. Dann wurde alles schwarz.

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Geten hatte nichts für jemanden, wie Dabi übrig.

Er war unhöflich, impulsiv und hatte einen Charakter, wie ein verdorbener Fisch. Seit sich ihre Wege zum unglücklichen ersten Mal gekreuzt hatten, wollte er nichts lieber, als diesem Kerl eine Faust aus Eis mitten in seine selbstgefällige Fratze zu schläudern. Irgendjemand musste diesem Gör seine Grenzen zeigen, sonst würde alles in einer reinen Katastrophe enden, da war er sich sicher. Shigarakis Entscheidung, ihn und den Pyromanen, aufgrund ihrer sich ausgleichenden Fähigkeiten, im Kampf zu Partnern zu machen, war schlimm genug. Sie sollten sich unterstützen und einander helfen. So als würde sich auch nur einer von ihnen daran halten ...

BOTTOM DABI ONESHOTSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt