Kapitel 9

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Quest: Turm der Erfahrungen (Ebene 1)

Beschreibung:
Der Schlüssel zur nächsten Ebene des Turms befindet sich in einer Basis in diesem Wald. Finde sie und hole dir den Schlüssel. Es werden verschiedene Arten von Gegnern versuchen dich aufzuhalten. Desto mehr von ihnen du besiegst, desto höher wird deine Belohnung.

Verbleibende Zeit: kein Zeitlimit

Belohnung:
Schlüssel zur zweiten Ebene des Turms der Erfahrungen; 30 Statuspunkte; 10 Münzen pro niedergeschlagenem Gegner

Bestrafung: ----

Viel Erfolg

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Ich frage mich was für Gegner das wohl sein werden. Werde ich gegen Menschen kämpfen? Oder sind die Gegner so eine Art Kampfroboter.

Ist jetzt eigentlich auch egal, Hauptsache ich mache sie alle platt um den größtmöglichen Gewinn rauszuschlagen. 10 Münzen pro Gegner kann nämlich entweder richtiger Mist sein, wenn die Gegner sehr schwer zu besiegen sind, oder aber verdammt OP wenn es viele Schwache sind.

Hoffen wir mal auf das Letztere. Ich stehe auf und lasse meinen Blick noch einmal über die ganzen Bäume schweifen, die mich förmlich zu umzingelt scheinen, diesmal auf der Suche nach den Gegnern die das System erwähnt hatte.

Ohne Erfolg, ich kann nichts entdecken das sich auch nur Ansatzweise bewegt. Ich fange an ein paar Schritte zu tun, dieser Schlüssel wird sich ja nicht von alleine finden.

Ich laufe in keine bestimmte Richtung, da sowieso alles gleich aussieht und halte Ausschau nach irgendetwas ungewöhnlichem, das mir zeigen könnte wo die Basis mit dem Schlüssel liegt.

Nachdem ich 30 Minuten, die sich angefühlt haben wie 2 Stunden, ziellos durch den nie enden wollenden Wald gewandert bin fange ich frustriert zu werden. "Wollt ihr mich eigentlich verarschen? Ich laufe hier schon eine halbe Ewigkeit herum und habe nichts anderes als diese Verdammten Bäume gefunden!" Um zu zeigen wie Scheiße ich das alles finde brettere ich meine Faust in den Baum der mir gerade am nächsten steht. 

Der kann ja eigentlich auch nichts dafür, aber warum musste er genau hier wachsen? Ich meine, gibt es nicht viele andere schöne Plätze an denen man wachsen kann? Hier war jedenfalls ein ganz blöder Platz, denn ich konnte langsam keine Bäume mehr sehen.

Ein lautes Ächzen kommt von dem Baum, dem ich meine Faust in die Rinde gerammt habe. Ein wenig zu laut wenn man mich fragt.

Im Zeitlupentempo hebe ich meinen Kopf, eine böse Vorahnung in meinem Kopf herumschwirrend.

Leider habe ich mit meiner Vorahnung recht behalten. Zwei riesige, in den Stamm des Baumes eingebettete Augen blitzen mich wütend an. "Auu" vernehmen ich eine kratzige Stimme, die von dem geschlagenen Baum zu kommen scheint.

Jetzt redet der auch noch, waren die Augen nicht schon genug?

"Ähm, Mister Baum, ich wollte dich wirklich nicht schlagen.... Okay vielleicht wollte ich dich schon schlagen aber da wusste noch nicht das du.... äh... so lebendig bist?" stammele ich vor mich hin.

Ich meine, als ob ich mich mit einem Baum anlegen will. Hast du jemals gegen einen Baum gekämpft? Genau, ich auch nicht und ich hatte auch nie wirklich vor es auszuprobieren, aber heute ist anscheinend der Tag gekommen an dem ich genau das tun werde.

Mister Baum sieht nämlich nicht gerade besänftigen von meiner Erklärung aus. Er sieht wenn möglich sogar noch wütender aus.

Ich gehe vorsichtshalber schon einmal ein paar Schritte zurück, denn ich höre ein knarzen und das Rauschen von Blättern. Es hört sich ganz so an als würde der Baum ausholen um mir eine zu verpassen.

Ich vergrößere meinen Sicherheitsabstand noch einmal um einen Schritt und schon verfehlt mich ein dicker Ast um Haaresbreite. Nur ein paar Blätter Streifen mich noch.

Vor Schreck kippe ich fast nach hinten über, aber Gewinne mein Gleichgewicht dann doch noch zurück. Was ein Glück, es wäre schon verdammt peinlich gewesen jetzt auf meinen Hintern zu fallen.

Noch ein wenig benommen von dem Fakt das mir gerade fast ein Baum die Schelle meines Lebens verpasst hat, drehe ich mich einmal im Kreis um die Lage zu checken und mich wieder zu orientieren.

Wahren die Bäume vorher schon so nah an mir dran? Oder haben die sich jetzt auch noch bewegt? "Waruum hast duu Garrryyy geeschlaagen?" ruft eine neue Stimme, die mindestens genauso kratzig und knarzend ist wie 'Garry's'.

Diesmal kommt sie von rechts und ich drehe mich sofort zur Stimme um. Sie kommt von einer großen Buche, zumindest glaube ich das es eine Buche ist, ich hab mich mit Baumarten noch nie richtig beschäftigt.

"Es tut mir ja wirklich leid. Ich wollte ihn nicht schlagen." sage ich rasch. Vielleicht lässt sich die Buche besser besänftigen als Garry. Sie wurde ja nicht geschlagen.

Aber sie ist mindestens genauso wütend und stürzt sich jetzt mit einem schrillen Kampfschrei auf mich.

Auch die anderen Bäume, Harry eingeschlossen, der sich anscheinend wieder aufgerichtet hat, bewegen sich ächzend auf mich zu.

Ein Ast reißt mich fast mit sich nach oben zum Himmel. Und schon kommt der nächste auf mich zu. Ich weiche im richtigen Moment aus und schlängele mich durch den gefährlichen Wirbelwind an herabsausenden Ästen, der auf mich niedergeht.

Fieberhaft Suche ich nach einem Weg irgendwie gegen die Bäume anzukommen. Haben sie irgendeine Schwachstelle mit der ich sie aushalten könnte?

Ich bräuchte irgendeine Lichtung oder so, da könnten sie, durch die Wurzeln, die sie im Boden festhalten, nicht an mich rankommen. Aber eine Lichtung ist weit und breit nicht in Sicht.

Warte, was wenn ich...

Das könnte eventuell funktionieren.

Naja, aber es ist auch nicht grade ungefährlich.

Ach egal, das hier ist so oder so gefährlich und wenn ich jetzt nichts mache bin ich in ein paar Minuten zu 100% rotes Püree am Stamm eines Baumes.

Ich renne mit voller Geschwindigkeit auf den Baum zu, der mir an nächsten steht und schnappe mir einen der Äste.

Ich ziehe mich an dem Ast hoch und kletterte immer weiter der Baumkrone entgegen. Der Baum hat leider auch schon gemerkt, dass da was an ihm hochklettert und fängt an wild mit den Ästen herumzufuchteln um mich abzuschütteln.

Aber so leicht lass ich mich nicht runterwerfen. Mit ganzer Kraft presse ich mich an den Ast auf dem ich gerade bin. Ganz vorsichtig kletterte ich immer weiter nach oben.

Nur noch ein paar Meter dann habe ich es geschafft. Ich greife mit meinem einen Arm nach dem nächsten Ast und klammere mich mit dem anderen fest an den Baum, der immernoch nicht stillhalten will.

Ein besonders starker Ruck geht durch den Baum und ich verliere fast das Gleichgewicht. Vor Schreck halb tot hänge ich die nächsten paar Sekunden am Ast.

Bevor ich es wirklich mitbekomme, falle ich schon mit der nächsten plötzlichen Bewegung meines Astes, in die Tiefe, die ich so mühsam hochklettert war.

Ich versuche verzweifelt noch einen der Äste zu erwischen, an denen ich in rasender Geschwindigkeit vorbeirausche.

Verdammt, ich fuchtele doch nur mit meinen Armen in der Luft rum, da erwischt ich doch sowieso nichts außer vielleicht ein paar Blätter.

Da, meine Hand stößt aud was hartes. Blitzschnell greife ich mit beiden Händen nach dem harten etwas und klammere mich mit aller Macht daran fest.

Ein Ast, meine Rettung.

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1162 Wörter

Danke fürs Warten. Dieses Kapitel war ne schwere Geburt.

Langweile ( Tokyo revengers x femOc )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt