Aftercare | ℤℍ𝕆ℕ𝔾𝕃𝕀

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Bild: euqi_kun (Instagram)

Für die bezaubernde @Tanja1802560 hier der gewünschte Zhongli Oneshot ^^ Ich weiß, es hat etwas gedauert, aber jetzt bin ich wieder total im Game und kann öfter schreiben, es nimmt wieder Fahrt auf, Freunde! Enjoy~
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Die letzte Nacht war hart gewesen.
Er hatte ihr alles abverlangt, was sie hatte geben können.
Es war zugleich zermürbend und wunderbar gewesen; eine endlose, aber süße Folter.
Zhonglis jahrtausendelange Erfahrung machte ihn zu einem Liebhaber allererster Klasse. Niemand würde ihm jemals das Wasser reichen können. Er war wie eine Droge, von der man einmal probierte und nie wieder von ihr loskam.

Schon bei ihrem ersten Treffen in Liyue war ein gewisser Funke übergesprungen.
Zhongli mit seiner eleganten Art sich zu kleiden und zu reden und seiner unerschütterlichen Ruhe hatte einen bleibenden Eindruck bei Lumine hinterlassen. Umgekehrt hatte Zhongli in seiner langen Lebenszeit selten so eine fesselnde Person wie Lumine getroffen; ihr Mut, ihre Stärke und ihre Hilfsbereitschaft gepaart mit diesen strahlenden Augen und ihrer Energie und es war um ihn geschehen.
Nach anfänglichem Geplänkel des Näherkommens wurde es schließlich so ernst, dass Zhongli ihr einen seiner größten Liebesbeweise entgegenbrachte: einen verbalen Vertrag. Immerhin war er einst der Gott der Verträge, der große Geo Archon Rex Lapis, gewesen. Nichts ging ihm über die Einhaltung von Abmachungen. Also hielten sie vertraglich fest, dass sie den jeweils anderen bis ans Ende der Zeit zur Seite stehen, begleiten und schützen würden.

Zum Vertrag gehörten aber auch andere Elemente. Solche, die körperliches Vergnügen betrafen. So wie jenes gestern.
Zhongli hatte sehr hohe Ansprüche. Lumine war immer noch verwundert, dass sie diesen Ansprüchen überhaupt genügte. Natürlich war sie durch ihre Abenteuer ausdauernd, stark und fit, aber was Zhongli tat, erforderte so viel mehr als das, was sie ihm eigentlich geben konnte. Wenn er tagsüber ein ruhiger, besonnener Kerl war, so war er das komplette Gegenteil, wenn es dunkel wurde und sich eine heiße Nacht mit seiner Angebeteten anbahnte. Er hatte eine gnadenlose Seite, die sonst niemand zu spüren bekam. Und Lumine hatte sie bereits das ein oder andere Mal zu spüren bekommen, aber so heftig wie gestern war es noch nie gewesen.

Als sie langsam erwachte, brauchte sie die Augen nicht zu öffnen, um jedes einzelne Körperteil genauestens zu spüren. Alles schmerzte von der vergangenen Nacht. Ihre Knochen fühlten sich bleischwer an und sie war sich sicher, dass auch ihr Äußeres nicht vor Wunden verschont geblieben worden war.

Als sich etwas neben ihr regte, beschloss sie, doch einen Blick zu riskieren. Blinzelnd öffneten sich ihre Lider und sie blickte direkt in goldbraune Drachenaugen, die sie betrachteten.

Als sofortige Reaktion auf ihr verschlafenes Verhalten schlich sich ein sanftes Lächeln auf Zhonglis Gesicht.
„Guten Morgen, meine Göttin", brummte er und seine Morgenstimme, so tief wie die Höhlen von Enkanomiya, ließen Lumine eine angenehme Gänsehaut über die Arme laufen. Sie lächelte schwach zurück.
Zhonglis Zeigefinger fand seinen Weg zu ihrer Lippe und strich behutsam über die blutende Stelle, die sich daran befand. Er beugte sich zu ihr und gab ihr einen liebevollen Kuss, wobei er darauf achtete, die Verletzung nicht zu berühren. Lumine erwiderte den Kuss, rührte aber sonst keinen Muskel. Sie wusste, dass sie das bereuen würde.

„Wie fühlst du dich, meine Liebe?", hakte Zhongli gelassen nach.
Lumine wollte gar nicht antworten. Sie fürchtete sich vor der Reaktion des Mannes. Sie fühlte sich hundeelend, aber wollte nicht, dass Zhongli deswegen Gewissensbisse bekam. Denn für nichts in der Welt würde sie die Erlebnisse des gestrigen Abends eintauschen.
Statt also zu antworten, suchte sie nach einem Anhaltspunkt, um vom Thema abzulenken und fand ihn relativ schnell; ein Blick an sich hinunter genügte.
„Ich bin... sauber", stellte sie überrascht fest, „und trage meine Unterwäsche?"
Zhongli schmunzelte müde. Auf diese Diskussion hatte er sich die ganze Nacht gefreut.
„Du warst so erschöpft von unsrer... Session, dass du sofort eingeschlafen bist. Ich habe mir erlaubt, dich ein wenig zu waschen und dich anzuziehen, bevor ich ebenfalls schlafen gegangen bin", erklärte er.
Das von ihm erwartete Ereignis - Lumines feuerrotes Gesicht gepaart mit einem fassungslosen Ausbruch ihrerseits - ließ nicht lange auf sich warten.
„Du hast was?!", fragte sie alarmiert. Beinahe hätte sie sich vor Empörung aufgerichtet, aber gerade noch rechtzeitig drang der Fakt, dass ihr alles wehtat, zu ihrem in einen Nebel der Peinlichkeit gehülltes Hirn.
„Ich habe dich nur von Schweiß und... anderen Flüssigkeiten befreit", meinte Zhongli. Seine Mundwinkel zuckten. Es bereitete ihm einen Heidenspaß, Lumine so zu sehen.
„Du meinst... überall?!", hauchte sie geschockt.
Zhonglis dunkles Lachen ertönte. „Ach Lumine, meine Liebe. Mach dir bitte keine Gedanken deshalb. Ich konnte es nur nicht über mich bringen, dich die ganze Nacht so zu lassen."
Lumines Verlegenheit war ihr immer noch deutlich anzumerken.
„Ich habe nicht einmal was gemerkt...", murmelte sie irritiert.
Erneut musste Zhongli sich ein Lachen verkneifen. „Das ist auch besser so", meinte er sanft, „Hättest du etwas gemerkt, hättest du es mir wahrscheinlich zu verbieten versucht und es selbst machen wollen, was ich wiederum nicht zugelassen hätte - kurz: diese kleine unbedeutende Aufmerksamkeit wäre in Streit ausgeartet."
Lumine verzog das Gesicht. Es war ihr immer noch unangenehm.
Aber einen kleinen Kommentar konnte Zhongli sich doch nicht verkneifen: „So entkräftet und überstimuliert wie dein Körper war, hättest du es nicht einmal mitbekommen, wenn du aus dem Bett gefallen wärst...!"
Er war eben ein kleines bisschen stolz darauf, dass er einen so guten Job gemacht hatte, dass Lumine dermaßen fertig ins Land der Träume abgedriftet war, ohne um sich herum noch etwas wahrzunehmen.
Lumine schloss gequält die Augen. Sie spürte die Hitze der Peinlichkeit in ihre Wangen kriechen. Zhonglis leises, samtenes Lachen machte es auch nicht besser.
„Ich ziehe dich doch nur ein wenig auf", murmelte er zufrieden und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn, „Du weißt doch selbst, wie sehr ich dir verfallen bin. Du bist mir das Wichtigste auf der Welt... und es macht einfach ein wenig Spaß, dich zu ärgern. Sieh es mir nach. Im Gegenzug... darf sich deine kleine Freundin bei unserem nächsten Treffen wieder einmal darüber lustig machen, dass ich so uralt bin... oder dass ich das Geld nicht so wertschätze, wie ihr Sterblichen..."
Lumine musste nun doch lächeln.
„Da wird Paimon sich aber freuen", meinte sie amüsiert.

𝔾𝕖𝕟𝕤𝕙𝕚𝕟 𝕀𝕞𝕡𝕒𝕔𝕥 𝕆𝕟𝕖𝕤𝕙𝕠𝕥𝕤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt