Jealousy, Jealousy | 𝕋ℍ𝕆𝕄𝔸

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Bild: allenerie.artscrap (Instagram)
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Die starke Meeresbrise bringt mein Haar ganz durcheinander, als ich erwartungsvoll am Bug des Schiffes stehend auf unser Ziel schaue.
Der Hafen von Ritou ist zu dieser Jahreszeit ein besonders schöner Anblick. Die kleinen Fischerhütten sind umgeben von feuerroten und purpurnen Baumkronen, die Sakura auf dem höchsten Berg Inazumas heißt alle Besucher würdevoll und herzlich willkommen und schon von weitem kann ich den Palast der Shogun sehen, auf dessen Dächern sich die Frühlingssonne spiegelt.
Am Steg herrscht geschäftiges Treiben. Dennoch habe ich nur Augen für eine bestimmte Person.

Die Alcor hat noch gar nicht angelegt, da bahne ich mir schon meinen Weg durch die Mitglieder der Schiffscrew.
„Entschuldigung, ich müsste hier kurz durch, Verzeihung...", murmle ich und gebe mir Mühe, niemanden anzurempeln.
„Ja", meint Paimon fachmännisch, „Verzeihung, Entschuldigung, entschuldige bitte..." Dass sie über uns allen schwebt und so gar nicht erst Gefahr läuft, jemanden anzurempeln, ist ihr dabei ganz egal.

Die Crew läuft aufgeregt durcheinander. So ein riesiges Schiff wie die Alcor sicher in den Hafen zu bringen verursacht jedes Mal einen enormen Tumult - obwohl eigentlich jeder Handgriff perfekt sitzt.

Ich warte ab, bis das Schiff nah genug am Steg ist, dann nehme ich Anlauf und überbrücke den letzten Meter.
Ich höre Kapitän Beidou hinter mir schimpfen, aber jetzt kann mich nichts mehr halten.
Ich sprinte über die Holzplanken zu der Person, auf die ich so sehnlichst gewartet habe. Paimon hat Mühe, mit meinem Tempo mitzuhalten.

„Thoma!", rufe ich ihm freudestrahlend zu.
Sein Kopf schnellt in die Höhe. Als er mich sieht, springt er von der Holzkiste herunter, auf der er bis eben gesessen hat und winkt mir mit einem breiten Grinsen.
Bei ihm angekommen, werfe ich mich in seine ausgebreiteten Arme. Er schlingt seine Arme um meine Mitte und wirbelt mich herum, indem er sich ein paarmal um die eigene Achse dreht. Ich muss kichern. Es fühlt sich an, als würde ich fliegen.

„Aaaaw", macht Paimon gerührt.

Nach zwei oder drei Runden setzt Thoma mich wieder auf dem Boden ab. Weil mir ein wenig schwindelig ist, halte ich mich an seinen Unterarmen fest, um nicht zu taumeln. Er schmunzelt und beugt sich zu mir herunter. „Endlich", flüstert er und bringt mich zum Grinsen, bevor er sanft mit dem Zeigefinger mein Kinn anhebt und unsere Lippen miteinander vereint.

„Eeeew", macht Paimon angewidert.

Thoma lächelt in unseren Kuss hinein und zieht sich von mir zurück. Er dreht sich zu meiner nörgelnden Begleiterin um und zieht eine kleine Tüte aus der Innentasche seiner Weste.
„Aber, aber, Paimon", meint er tadelnd, „Meinst du etwa diese frischen, selbst gemachten Reisbällchen, die ich extra für dich mitgebracht habe?"
Er schafft es, ganze zwei Mal verlockend mit der Tüte vor ihrer Nase herumzuwedeln, bevor Paimon sie sich schnappt.
„Thoma", kreischt sie glücklich, „Das wär doch nicht nötig gewesen...!" Doch die letzten Worte gehen schon in ihrem Mampfen unter.

„Respekt", flüstere ich ihm anerkennend zu, damit Paimon es nicht hören kann.
„Damit sollte sie eine Weile beschäftigt sein", meint er augenzwinkernd, „Das gibt mir die Möglichkeit, dich angemessen begrüßen zu können...!"
Er legt seine Arme wieder um meine Hüfte und beugt sich zu mir, sodass unsere Nasenspitzen sich berühren, was mich zum Kichern bringt.
„Ich hab dich vermisst", flüstert Thoma mit liebevollem Blick.
„Ich dich auch", erwidere ich ehrlich und verschränke meine Arme in seinem Nacken. Das nimmt er als Aufforderung, die letzten Zentimeter zwischen unseren Lippen zu überbrücken und mich in einen sehnsüchtigen Kuss zu verwickeln.
Wie sehr haben mir sein Duft und seine Wärme gefehlt? Ich kann es nicht in Worte fassen. Und ebenfalls kann ich einfach nicht genug von ihm bekommen. Ich musste viel zu lange auf diese Zärtlichkeit verzichten.
Ich liebe es, wie süß er schmeckt.
Ich liebe es, wie sein Körper sich an meinen schmiegt.
Ich liebe seine starken Hände an meiner Taille.
Ich liebe ihn.

𝔾𝕖𝕟𝕤𝕙𝕚𝕟 𝕀𝕞𝕡𝕒𝕔𝕥 𝕆𝕟𝕖𝕤𝕙𝕠𝕥𝕤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt