Overprotective | 𝕂𝔸ℤ𝕌ℍ𝔸

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Bild: 星野昌 (pixiv)

Ja, ich habe mir Zeit gelassen damit, aber hier endlich die heiß ersehnte Kazuha-Story, gewünscht von Yaeemikoo278
(Während des Schreibens hat sich das alles manchmal nicht richtig angefühlt, irgendwie nicht Kazuha-like, deswegen hat es so lange gedauert. Ich bitte um Verzeihung.)
Viel Spaß!
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Meine Augen folgen dem feuerroten Ahornblatt, das sich vom Baum vor uns gelöst hat und sich nun vom Wind getragen seinen Weg sucht. Dieses Blatt erinnert mich an jemanden und wie von einem verborgenen Instinkt geleitet, werden meine Schritte eiliger.
Das Blatt beschreibt wirbelnde Kurven, gefolgt von ruhigem Gleiten, bis die nächste Böe es erfasst. Ich habe Mühe, ihm zu folgen. Aber sein extravaganter Tanz fasziniert mich auf eine Art, die sich nur schwer beschreiben lässt. Ich selbst hätte nicht die passenden Worte dafür, aber die Person, an die mich dieses Ahornblatt erinnert, ist auf diesem Gebiet bewanderter als ich und könnte ebendiesem Gefühl ohne Schwierigkeiten den richtigen Namen geben.

So in Gedanken über ihn versunken merke ich gar nicht, wie ich das Blatt aus den Augen verliere. Als ich zu mir komme, sehe ich es nicht mehr.

"He!", ruft Paimon hinter mir, "Was hast du es denn plötzlich so eilig, hm?"
Ich verlangsame meinen Schritt, damit sie aufholen kann.
Gott sei Dank haben wir schon einen Grad der Bekanntheit erreicht, an dem es keinen mehr stört, dass Paimon mitten auf den belebten Straßen nach mir schreit. Wäre ich immer noch fremd, hätte das ganz schön unangenehm werden können.
Zumal es hier, in Inazuma, immer noch strikte Regeln und Misstrauen gegenüber Unbekanntem gibt. Der Kampf gegen die andauernde Stagnation der Ewigkeit geht zwar nur langsam voran - aber er geht voran.

Ich bin ein bisschen stolz, dass ich so relativ sorgenfrei durch die Innenstadt von Inazuma schlendern kann. Das war vor einiger Zeit ja undenkbar. Dadurch ist mein eigentliches Vorhaben im Moment auch nur möglich. Hätte sich nichts geändert, wäre das Treffen gleich anders abgelaufen.

Ich grüße höflich Katheryne, als wir an ihrem Stand vorbeilaufen.
Wir lassen die Treppenstufen hinter uns und gehen weiter in Richtung des Tempels der Shogun.
Die Sonne steht bereits tief, färbt den Himmel und die Welt in leuchtendes Orange und Magenta. Besonders in Inzuma ist diese Zeit des Tages die Schönste, da die Farben mit den Dächern und blühenden Bäumen ringsum harmonieren.
Paimons Frage ist komplett in Vergessenheit geraten.

Meine Augen fahren suchend über die Gesichter der Menschen. Irgendwo muss er doch sein...

Gerade als ich jemandem winke, fällt mein Blick auf ein rotes Blatt.
Von wegen aus den Augen verloren! Da ist es!
Es liegt direkt vor mir. Doch in der Sekunde, in der ich mich bücke, um es aufzuheben, wird es davon geweht. Sofort bin ich hinterher. Dieses Mal entschwischst du mir nicht!

Paimon schaut mir verdutzt nach, denkt wahrscheinlich, jetzt habe ich den Verstand verloren, aber sie kommt ohne Widerworte mit mir mit.

Das Blatt führt uns einen Weg entlang, der hinter einem Haus entlanggeht. Wenn ich mich recht daran erinnere, kommt man von diesem Hinterhof zu einem der schönsten Plätze hier. Ganz am Rande der Stadt und auf der Karte schon fast unscheinbar liegt ein kleiner See. Die Anlage ist kunstvoll angelegt, mit lauter farbenfrohen Bäumen, einem herrlichen Blick auf den Palast, aber dennoch so abgeschottet vom Trubel der Stadt, dass angenehme Ruhe herrscht.

Wie passend, kommt es mir in den Sinn. Ich hätte es mir denken können.

Schon als wir um die Ecke biegen und das Haus unseren Blick auf den Teich nicht mehr versperrt, sehe ich von Weitem, dass ich nicht mehr weiter zu suchen brauche. Ich habe ihn gefunden.

𝔾𝕖𝕟𝕤𝕙𝕚𝕟 𝕀𝕞𝕡𝕒𝕔𝕥 𝕆𝕟𝕖𝕤𝕙𝕠𝕥𝕤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt