Donnerstag und Freitag rasen so schnell an mir vorbei, dass ich mich frage, ob jemand geändert hat, dass ein Tag 24 Stunden hat. Vermutlich liegt es daran, dass ich die meiste Zeit mit Unterricht und lernen verbringe, nichts aufregendem. Das ganze hat auch eine gute Sache.
Louis hat mich für Freitag in einen Club eingeladen und jetzt ist schon Freitag und ich habe kaum mehr Zeit, mich von Sophie und Lovisa zu verabschieden, die mit Jaime und Maxim ebenfalls abends unterwegs sind, als ich aus der U-Bahn springe.
Es ist bereits halb elf und dunkel, worüber ich froh bin, denn die Mädchen haben mich in ein zugegeben schönes, aber enges und kurzes Kleid und hohe Schuhe gezwungen und ich wollte damit erst gar nicht in die Öffentlichkeit. Nicht, dass es doof aussieht, ganz im Gegenteil, ich finde mich sogar recht hübsch, aber trotzdem habe ich das Gefühl, mir kann jeder unter den Rock schauen, auch wenn dem nicht so ist. Solange ein Kleid oder Rock nicht bodenlang ist, denke ich das immer. Meine Macken und ich...
In einer Seitenstraße dringt die laute Musik aus dem Gebäude und der Bass gibt mir das Gefühl, der Asphalt öffnet sich gleich unter meinen Füßen. Eine lange Schlange hat sich vor der Doppeltür, die ins Innere führt, gebildet und unschlüssig stelle ich mich hinten an.
Louis meinte, er würde vor der Türe auf mich warten, aber weit und breit kann ich ihn nicht sehen. Dafür sehe ich viele andere Gestalten, die wie ich in der Schlange stehen. Aufgetakelt und vermutlich bereits angetrunken führen sie lautsstarke Gespräche mit ihren Freunden und ich darf unfreiwillig Zeuge von belanglosen Dingen werden.
Ich spähe zum tausendsten Mal auf mein Handy und hoffe, dass Louis mich erhört hat, aber nichts. Plötzlich umschlingen mich von hinten zwei Arme, die ich dank der Tattoos nur zu gut zuordnen kann. "Was stehst du denn hier, komm mit!", die Sprüche und Beschimpfungen der anderen ignorierend zieht er mich aus der Schlange, läuft an ihr vorbei und wir werden von dem bulligen Türsteher durchgelassen. Ob die danach ausgewählt werden, wie grimmig sie in jeder Situation schauen können, frage ich mich noch, bevor ich hinter Louis die bunt ausgeleuchtete Treppe hinunter in den Kern des Clubs gezogen werde.
"Hi!", grinst er mich an. Erst an der Bar ist er stehengeblieben, hat sich zu mir gebeugt und mir zwei flüchtige Küsschen auf die Wangen gehaucht. Ich muss mich auf seine Lippen konzentrieren, um bei der Lautstärke der Musik seine Worte zu verstehen.
"Hey", grinse auch ich, "Ich dachte schon, du hast mich vergessen." - "Wie könnte ich! Dich vergisst man doch nicht!", er reicht mir einen Cocktail, den er beim Barkeeper geordert hatte und wir stoßen an. "Tanzen?", schreit er mich über den Lärm an. "Tanzen!"
Noch mit den angetrunkenen Gläsern in der Hand kämpfen wir uns durch die schwitzende Masse. Die Musik ist zwar laut, aber gut und es fällt mir nicht schwer, meinen Körper etwas im Rythmus zu bewegen. Ich weiß nicht, was für Alkohol Louis mir gegeben hat, aber nach dem Zweiten spüre ich seine Wirkung bereits deutlich. Ich muss mich konzentrieren, den letzten Schluck nicht meinen Mittänzern oder mir selbst überzukippen, da nimmt Louis mir das Glas aus der Hand, stellt es mit seinem irgendwo ab und wir arbeiten uns noch weiter Richtung DJ-Pult vor.
Die vielen heißen Körper und der Geruch von Schweiß und Alkohohl in der Menge machen mir zwar keine Angst, aber ich bin trotzdem froh, dass Louis meine Hand genommen und nicht wieder losgelassen hat. Die ganze Zeit schon brüllt er mir Geschichten ins Ohr und wie sein Tag war und ich kann gar nicht anders als die ganze Zeit zu lachen. Was er ausstrahlt ist einfach ansteckend.
Irgendwann liegen seine warmen Hände auf meinen Hüften und wir tanzen so eng als wären wir eins, im selben Rythmus. Die Menge hat uns einfach zusammengedrückt und es ist gar nicht unangenehm. Louis ist ein guter Tänzer und ich hoffe sehr, dass er das auch über mich sagen würde. Sein Atem streicht über meine Haut und ab und zu treffen sich unsere Blicke und wir grinsen uns an.
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All The Love | Harry Styles | On Hold
FanfictionFünf Wochen Sprachkurs in London und was darüber hinaus alles passiert... Eigentlich steht die 18-jährige Mel kurz vor ihrem Abitur und darauf soll sie sich konzentrieren, aber plötzlich nimmt etwas anderes eine viel wichtigere Stellung in ihrem Leb...