Tobiizu: ,,Ein paar Gläser Sake... und ein ungewolltes Tattoo"

Part 20

Hoshis Sicht:

Nach einer Weile in der ich Hand in Hand mit Papa gelaufen war, waren wir wieder am Senjuanwesen und gingen schnell rein. Tou-san legte den immer noch schlafenden Tenshi sanft aufs Sofa und deckte ihn vorsichtig zu. Ich sah zu Papa hoch und kuschelte mich an ihn. Er lächelte, nahm mich sanft hoch und flüsterte Tou-san zu: ,,Kannst du Tenshi in sein Bett bringen? Ich mache das dann mit Hoshi?". Tou-san nickte und nahm Tenshi ganz vorsichtig wieder hoch. Während Papa mich zu meinem Zimmer trug, fielen mir langsam aber sicher die Augen zu...

~In Hoshis Traum~

Ich liege entspannt auf einer saftig grünen Wiese und lasse das warme Sonnenlicht meine Nase kitzeln. Doch gerade als ich dabei bin, einzudösen, höre ich ein leises Schnüffeln, dann erscheint ein pelziger hundeartiger Kopf in meinem Blickfeld. Überrascht drehe ich den Kopf und sehe direkt in bernsteinfarbene hell leuchtende Augen. ,,Sei gegrüßt Kleine, ich nehme an, du kennst mich nicht?", fragt die Kreatur sanft. ,,Nein, wie denn auch?", antworte ich verwirrt. Das Tier schnüffelt kurz an meiner Hand und stößt dann ein kehliges Bellen aus, das ich seltsamerweise verstehe. ,,Mein Name ist Goldauge, ich bin ein Wolf. Um genau zu sein, ist diese Wiese hier die Seele deines Vaters Hashirama. Und ich bin sein Seelentier. Sein spiritueller Begleiter. Woher hat Hashirama deiner Meinung nach so eine Ausdauer?". Ich muss lächeln. ,,Davon, dass sein Seelentier ein Wolf ist?". ,,Genau.", erwidert Goldauge freundlich. Seine Augen glänzen sanft während er mich ansieht. ,,Bevor ich es vergesse, es gibt jemanden, der mit dir reden möchte.", knurrt er leise und deutet mit der schlanken Schnauze zwischen die Bäume, wo nun eine Frau erscheint. Ihr glattes silbriges Haar und ihre rabenschwarzen Augen funkeln im goldenen Sonnenlicht. Wer ist das nur?! Diese Frage wird beantwortet. Die Frau beginnt zu sprechen. ,,Ich bin deine Großmutter, die Mutter Hashiramas. Ich habe lange gewartet bis jetzt. Jahrelang. In dieser Zeit wurde mir klar, was mein ältester Sohn erreicht hat. Er hat Frieden geschaffen und den Krieg beendet. Und sogar Kinder geboren. Letzteres schafft außer ihm und seinem jüngeren Bruder Tobirama, also meinem zweitältesten Sohn, niemand. Ich habe nun die Chance, dir etwas mitzuteilen.". Sie lächelt mich an und hockt sich vor mir hin. ,,Was denn?", frage ich neugierig. ,,Hashirama und Madara nannten dich und deinen Bruder nicht umsonst so. Dein Name bedeutet Stern und Tenshis bedeutet Engel. Wenn man eure Namen zusammenfügen würde, würde Tenshi no Hoshi, also Stern der Engel oder Hoshi no Tenshi, also Engel der Sterne entstehen.", erwidert meine Großmutter lächelnd und ich sehe sie überrascht an. Sie kichert. ,,Verzeih, ich habe vergessen, meinen Namen zu nennen. Ich heiße Sarana Senju.", gluckst sie. Sarana, Sarana, der Name kommt mir bekannt vor... Nach etwas Überlegen fällt es mir ein: Jemand von den Senju erwähnte einmal diesen Namen und Papa und Onkel Tobirama sind völlig ausgeflippt. Papa schrie die Person sogar an. Die Worte der Person waren folgende gewesen: ,,Ich bin froh, dass diese Sarana Senju nicht mehr lebt, die hat den ganzen Clan beinahe abgeschlachtet!". Aber wie nur? Vorsichtig gehe ich zu Sarana hinüber und umarme sie. ,,Hast du wirklich einmal fast den ganzen Clan ausgelöscht? Bitte sag mir die Wahrheit.", murmele ich in ihren nach Blumen und Flieder duftenden Kimono. Sarana seufzt, dann antwortet sie: ,,Ja, aber nur fast. Ich war zu Lebzeiten ein Jinchuuriki, ein Gefäß für eine der neun Schwanzbestien. Es war der Einschwänzige, ein Marderhund namens Shukaku, der in mir versiegelt war. Die meisten Senju hassten mich, aber dein Papa Hashirama und dein Onkel Tobirama nicht. Sie sahen mich als ihre Mutter, weswegen sie auch verachtet wurden. Nach dem Tode meines Mannes Butsuma wurde Hashirama als ältester Sohn Clanführer und Tobirama war seines Bruders Assistent. Doch das währte nicht lange, denn eines Abends erreichte sie die Nachricht, dass ich von Kriegern des Uchihaclans gefangen genommen worden war und die Uchiha nun im Austausch für mich die Leiche Hashiramas forderten. Die meisten Senju meinten aber, dass ich sterben solle. Und leider kam es auch so. Dein Vater Madara und dein Onkel Izuna wollten mich eigentlich lebend an Hashirama und Tobirama übergeben, aber Setsuna Uchiha machte dem Vorhaben seines Anführers Madara einen Strich durch die Rechnung. Am Versammlungsplatz angekommen griff er mich an und rammte mir sein Katana durch mein Herz. Mit einem letzten Blick auf Hashirama und Tobirama und mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen hauchte ich mein Leben aus. Aber Angst vor dem Tod hatte ich nie, ich hatte nur Angst, meine beiden Söhne tot sehen zu müssen, was glücklicherweise nie passierte. So konnte ich in Frieden sterben. Bis heute erfreue ich mich an den vielen Eindrücken und Gefühlen, die sich in Hashiramas Seele verankern. Vieles sind Erlebnisse mit dir oder Tenshi, aber auch Zeit mit Tobirama, Madara und Izuna ist häufig dabei. Er verbindet mit euch Fünfen viele Gefühle. Mit dir beispielsweise verbindet er wilde Freude und unbändiges Glück. Er liebt dich als seine Tochter unglaublich. Es war ein Wunder wie du und Tenshi geboren worden seid. Und etwas möchte ich dir noch sagen: Du hast die Yin-Kraft des Uchihaclans und die Yang-Kraft des Senju-Clans. Dies ermöglicht es dir, Fähigkeiten zu erlangen, von denen andere nur träumen könnten.". Sarana lächelt mich an und ich erkenne die Ähnlichkeit zwischen Papa und ihr. Das Lächeln ist dasselbe, die sanften warm leuchtenden schwarzen Augen, die gleiche anmutige, flüssige Art, sich zu bewegen. Ich lächele sie an und kuschle mich genüsslich an sie. ,,Ach mein kleiner Stern...", flüstert sie lächelnd. Plötzlich tritt sie von mir weg und nickt mir noch einmal zu. Dann beginnt die sich langsam aufzulösen und sagt noch: ,,Glaube an dich selbst, vertraue deinem Herzen. Es wird dich auf den richtigen Weg leiten.". Dann war Sarana verschwunden und eine angenehme Dunkelheit umfing mich...

~Ende des Traumes~