be with me

11. Party I.

Nachdem ich geduscht und mich rasiert hatte, stand ich planlos vor meinem Schrank. Ich hatte mich gerade für ein dunkelblaues Shirt mit leichtem V-Ausschnitt und eine dunkelgraue Jeans entschieden, als mein Handy klingelte.

Ich hastete zum Telefon und fiel fast über meine eigenen Füßen. Ohne zu überlegen nahm ich das Gespräch an.

"Hallo??" hauchte ich.

"Hey man hier is' Marc" meldete sich mein bester Freund.

"Oh .. Hey." Oh man, ich war echt .. enttäuscht. Dachte ich wirklich sie würde mich anrufen? Ich glaube das war eher nicht ihr Stil. Aber trotzdem, ein kleiner Teil in mir, hoffte immernoch auf eine Rückmeldung.

"Oh? Dein Ernst? Wen hast du erwartet? Naja ist ja auch egal, kommst du heute Nachmittag vorbei zum Aufbauen?"

"Ja klar.. hab ich dir doch in der Schule schon zugesagt." Manchmal war er doch vergesslich, vor allem wenn er nevös war.

"Ach stimmt ja.. voll vergessen. Sorry! Dann sehen wir uns ja nachher."

"Bis dann." Doch ich bezweifelte, dass er es gehört hatte. Wenn Marc eine Party schmeißt, dann ist er immer nervös, vor allem wenn es um seinen Geburtstag ging... Scheiße! Sein Geburtstag! Ich hab ihm garnicht gratuliert.

Ich stöhnte innerlich, weil ich wusste, dass er sich solche Kleinigkeiten sehr zu Herzen nahm. Doch ich hoffte, mein Geschenk würde es wieder rausreißen können.

Ich hatte ihm 2 Karten für eine 5-Stündige Quad-Tour gekauft und eine Flasche seines Lieblingswhiskeys. Er stand auf Quads und ich hatte mich nach dem letzten Gespräch ein wenig schuldig gefühlt, als er mir sagte, dass ich "dieses Mal" nicht wieder so wegdriften sollte und mit ihm reden solle. Ich glaubte, dass ihm die Zeit echt an die Nieren gegangen ist. Er ist zwar kein Typ dafür, sich zu beschweren oder rumzunörgeln, aber ein kleines Sensibelchen war er doch schon.

Da meine Eltern nicht zuhause waren, schloss ich alle Türen ab und machte mich auf den Weg zu Marc. Mit dem Rad war ich innerhalb von 10 minuten da.

Musik tönte bereits aus dem Garten, also ging ich ums Haus rum.

Janine stand in Shorts und Top vor einem kleinen Kühlschrank und räumte ihn ein. Ich erwischte mich wie ich ihren tiefen Ausschnitt schaute und blickte schnell suchend nach Marc. Hoffte das er nichts gesehen hatte.

"Hey du Schleicher!" Naja, Janine hatte mich jedenfalls gesehen.

"Hey, wo ist das Geburtstagskind?"

"Der ist gerade beim Nachbarn und holt noch Bänke und Tische ab. Der kommt gleich sicher wieder." Sie lächelte mich an und wand sich wieder den Getränke zu.

Ich ging zu ihr auf die Terasse und sah ein eingepaktes Pavilliondach.

"Janine, soll das hier auf der Terasse stehen?"

"Hm? Ja, ja genau. Lass mich dir helfen."

Nachdem das Dach auf der Terasse stand und ich einige Gartenstühle darunter gestellt hatte, kam Marc um die Ecke, unter jedem Arm eine Bank.

"Heeeeeeeeeey!" Er grinste schon wieder über beide Ohren.

Ich ging auf ihn zu und hielt ihm die Flasche Whiskey vor die Nase.

"Weil du ja jetzt offiziell Trinken darfst." Witzelte ich.

"Haha, ja danke.."

Ich sah ein wenig Enttäuschung in seinen Augen, also boxte ich ihm gegen den Arm und zog ihn in eine Umarmung.