Normalerweise war Rins Morgen laut und hektisch. Die Mönche waren alle schon auf den Beinen und wuselten in der ganzen kleinen Kirche umher. Allein im alten Wohnheim zu sein, war ungewohnt und schon fast zu still.
Yukio war vor ein paar Minuten gegangen und seitdem hörte er nur ab und an das Klappern von Küchenutensilien. Der Unterricht würde erst in etwas über einer Stunde beginnen. Als selbsternannter Langschläfer dämpfte dieser Fakt seine Laune drastisch, doch Rin wusste, dass er keinen Schlaf mehr finden würde.
Er kämpfte sich aus dem Laken und fuhr sich durch den dunklen Haarschopf, während er ausgiebig gähnte. Er verstand nicht, warum er fast zeitgleich mit der Sonne aufstehen musste. Er hatte gehofft, sich wenigstens auf seinen Biorhythmus verlassen zu können, doch selbst sein geliebter Schlaf ließ ihn im Stich. Grausame Welt...
Seine Morgenroutine war schnell erledigt und selbst das Gespräch mit dem Ukobach, welcher auf den Namen Krill hörte, verlief besser als gedacht!
Nach einigen Diskussionen.
Und einem Kochduell.
Und einem bestimmt unabsichtlichen Mordversuch...
Doch am Ende hatten sie Beide ihre Liebe zum Kochen bewiesen und sich gegenseitig anerkannt. Rin war sehr froh sein Hobby nicht aufgeben zu müssen und ging mit wesentlich besserer Laune zum Unterricht. Zumindest bis er die Schule betrat und er Shiratoris Lachen über den gesamten Korridor hören konnte. Er spürte, wie sich seine lächelnde Maske einen Moment zu einer Grimasse verzog, riss sich jedoch schnell wieder zusammen.
Besessen oder nicht, er konnte diesen Kerl einfach nicht ab! So unauffällig es nur ging, schlich sich der Halbdämon durch die Flure. Rin wusste selbst, dass er diesem Schnösel irgendwann begegnen würde. Auf kurze oder lange Sicht war das wahrscheinlich sogar unvermeidbar, doch Rin würde hoffentlich am Ende der Woche schon auf einem anderen Kontinent bei seinem Meister sein und müsste ihn nur kurzzeitig ertragen.
Nach einer kleinen Ewigkeit fand er seinen Klassenraum. Was fast an ein Wunder grenzte, da in dieser Schule nichts ausgeschildert war! Er bemerkte schnell, dass mindestens zwei weitere Exorzisten-Adepten mit im Raum waren. Er spürte es instinktiv. Es war wie ein feiner Hauch einer bunten Gewürzmischung, unter sonst nur gleichbleibenden Nuancen. Allerdings konnte Rin nicht genau bestimmen, wer diese Lehrlinge waren oder ob es noch mehr waren. Dafür waren schon zu viele Schüler im Raum.
Noch während der ersten Stunden, bemerkte Rin einen drastischen Unterschied zu dem Unterricht in der Mittelschule. Es war viel Wiederholung dabei, doch die Lehrer waren viel fordernder und strenger als seine Alten. Der Blauäugige kam jedoch gut mit und schrieb fleißig alles Wichtige auf. Er würde diese Herausforderung gerne annehmen, wenn auch nicht für lang.
Der erste Unterrichtstag verging wie im Flug. Erst als der Clown ihn nach dem offiziellen Unterricht abfing und Rin zum „Nachhilfeunterricht" schliff, schien die Zeit normal weiterzulaufen. Sie gingen zusammen in die unteren Stockwerke und hielten vor einer der unscheinbaren Türen. Rin würde definitiv nur noch seinen Portschlüssel nutzen, um dort hin zu kommen. Ansonsten würde er diese Tür nie wieder finden!
Als sich der dämonische Direktor in einen Hund verwandelte, um Rin zu seiner ersten Nachhilfestunde begleiten zu können, wunderte sich dieser nur noch bedingt darüber. Er ärgerte sich eher darüber, dass Kotaru ihm nie gesagt hatte, dass sich Dämonen auch in Tiere verwandeln konnten. Er wollte das auch können!
Zusammen mit seinem älteren Hundehalbbruder betrat Rin das Klassenzimmer. Zuerst bemerkte er die Blicke der sieben anwesenden Schüler. Abschätzend, teilweise arrogant. Es waren weniger Exwire als Rin erwartet hatte. Als zweites bemerkte er, dass es keine Fenster gab und seine einzige Fluchtmöglichkeit die Tür wäre. Zudem war dieser Raum die reinste Ruine war.
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Broken trust (Blue Exorcist FF)
FanfictionKinder sehen die Welt anders als Erwachsene. So auch Rin Okumura. Ein neunjähriger, neugieriger Junge ohne eine Ahnung von der weiten, und vor allem gefährlichen, Welt. Was passiert also wenn er die Lüge seiner Existenz erfährt und jede Person in se...