Lösung

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Im Gegensatz zum Abend, herrschte bereits am frühen Morgen wieder Leben auf den Straßen von Paris. Für die Nacht hatte Jessica sich ein kleines Zimmer genommen, eher sie am Morgen sich direkt auf den Weg machte, um den Zirkus Arcanus zu finden. Den Mantel dicht an sich gedrückt, so lief sie gegen den Strom, bis sie an einen Marktplatz kam. Sie schaute sich um, versuchte Hinweise zu finden, doch das einzige was sie fand, war ein schwarzer Handschuh, der vor ihrer Nase tanzte. Sofort wurden ihre Augen groß und als sie nach dem Handschuh greifen wollte, wich dieser zurück. Sie wurde nervös, hatte bedenken, die Menschen würden das Spektakel bemerken. Sie griff erneut nach dem Stück Stoff und brummte leicht, als dieser nur provokant winkte. Er deutete auf eine Gasse. Wieder schaute sie sich um, doch schwebte der Handschuh zwischen all den Menschen durch, in die besagte Gasse hinein. Sie zögerte, doch folgte ihm. Nur wenige Meter in der Gasse, streckte der Handschuh sich nach ihr aus, als würde man ihr die Hand reichen. Sie blieb stehen, runzelte die Stirn. Er schüttelte sich aufdringlich. „Woher weiß ich, dass du mich nicht zum Ministerium bringst?“ Das ein Stück Stoff so viele Emotionen übermitteln konnte, war bemerkenswert. Sie musterte ihn und legte vorsichtig ihre Hand in seine, was sie auf ein Dach einer Kirche führte. Der plötzliche Ortswechsel kam ihr nicht gut. Sie schwankte, taumelte. Albus nahm ihre Hand, zog sie sachte zu sich und legte die Hände auf ihre Schultern. Im selben Zug ging sie eine Umarmung ein. Sie hatte ihn nicht erwartet, doch war erleichtert ihn zu sehen. Albus zögerte nicht und legte sofort die Arme um die junge Magierin. „Du bist groß geworden“, fing er das Gespräch an und musterte sie, als sie sich lösten. „Überspringen wir diese Art von Gespräch“ Sie schaute sich um. „Das war ziemlich auffällig“, beschwerte sie sich. „So ein Dach ist nicht viel unauffälliger“, fügte sie hinzu. „Uns wird keiner sehen“, beruhigte er sie und lächelte matt. „Ich habe dich hier nicht erwartet“, „Ich dich auch nicht. Solltest du nicht bei Newt sein?“, „Ich bin nicht an ihn gekettet“, „Das nicht, doch schickte ich dich mit ihm mit, da du sicher bei ihm bist. Jetzt sucht man nach dir“, „Spricht sich wohl schnell herum“, „Und ob. Schließlich treibt dein Vater auch wieder sein Unwesen. Man hat mich in Hogwarts aufgesucht und mich darum gebeten, gegen ihn etwas zu unternehmen“, „Aber du kannst nicht“, „Ich habe die Herrschaften gefragt, warum sie dich nicht fragen. Du bist die nächst mächtigste. Da erzählten sie mir, dass du als Gefahr eingestuft wurdest“, „Ein großes Missverständnis“, „Sie meinten auch, dass du deinem Vater bei der Flucht geholfen hast und fragten mich, ob ich dir dies zutrauen würde. Ich habe es verneint“ Albus musterte sie. „Jessica, du hast damit nichts zu tun, oder?“ Sie wandte den Blick von ihm ab und spielte nervös mit den Fingern. „Jessica“, seufzte er und schüttelte den Kopf. „Ich hatte keine Wahl. Er wäre auch ohne mich entkommen“, „Du weißt wie gefährlich er ist. Warum hast du das getan?“, „Selbst wenn ich es nicht getan hätte, würden sie mich wegsperren. So habe ich ihm geholfen und er war mir etwas schuldig. Ich suche einen Freund. Das Ministerium hat einen Kopfgeldjäger auf ihn angesetzt. Mein Vater sollte ihn finden und ihn vor Gefahren schützen“, „Und in den Händen deines Vaters ist er sicher?“, „Nein“ Sie schüttelte den Kopf. „Deswegen bin ich hier. Ich will ihn finden und ihn begleiten“, „Begleiten wohin?“, „Dorthin, wo wir sicher sind“, „Du sprichst von Sicherheit und denkst dabei an deinen Vater, nehme ich an“, „Er ist mächtig“, „Und nutzt dich aus“, „Niemand sonst könnte uns den nötigen Schutz gewähren“, „Du könntest mit nach Hogwarts kommen?“, „Und dann? Du kannst mich nicht beschützen“, „Ich habe es all die Jahre getan“, „Newt hat es all die Jahre getan“, korrigierte sie ihn. „Wegen mir hat er seine Freunde und Familie gemieden. Ich werde nicht zurückkehren, richte ihm das aus. Er soll mir für meine Fehler aber doch bitte verzeihen“, „Wir werden eine Lösung finden, denk. Ich sehe, wie du unter dem Einfluss deines Vaters leidest“, „Als könnte ich mich ihm nicht widersetzen“, „Kannst du das denn?“, „Natürlich“, zischte sie. „Du hast angst“, „Was weißt du schon“ Sie kehrte ihm den Rücken zu. „Er bedroht dich“, „Er hilft mir“, „Jessica-“, „Ich weiß was ich tu“ Sie sah wieder zu ihm. „Vertrau mir“, „Das tu ich“, „Dann richte das auch Newt so aus. Ich werde ihn nicht alleine stoppen können“.

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Das Gespräch hatte Jessica zum nachdenken angeregt, doch bevor sie ihre Zeit damit verschwand, hatte sie immer noch die Mission, den Zirkus zu finden. Mit einem Flugblatt in der Hand, hatte sie sich auf den Weg gemacht und fand den Zirkus Arcanus. Sie stand zwischen all den magischen Geschöpfen, die vor dem Zelt bereits warteten. Unter der Kapuze versteckt, verschaffte sie sich unauffällig zutritt. Während das Zelt von draußen sehr klein war, hatte man hier drinnen ausreichend Platz. Elfen liefen umher und trafen die letzten Vorkehrungen, bevor die große Show anfangen sollte. Jessica lief derweil am Show Platz vorbei und hinter die Kulissen. „Junge Dame, die Vorstellung hat noch nicht begonnen“ Sie prallte gegen den Wärter. Die Kapuze zog sie sich vors Gesicht, sah ihn nicht an. „Verzeihung“, murmelte sie. „Ich suche nur jemanden“, „Dann schauen Sie sich doch mal draußen um“ Als er sie an der Schulter packte und sie zum Ausgang geleiten wollte, schnipste sie und schielte zu ihm. Ein heller Nebel flog ihm um den Kopf und breitete sich in seiner Nase aus. Er blieb stehen. Auf seine Augen legte sich ein heller Schimmer. Er war abwesend. „Vielen dank“ Sie löste sich von ihm und schlug wieder die andere Richtung ein.

Es wirkte, als würde das Zelt gar nicht mehr aufhören. Rechts und links fand sie Kisten und Käfige, mit Kreaturen drinnen, aber auch Akteure, die sich noch fertig machten. „Ich denke nicht, dass Sie sich hier hinten aufhalten dürfen“ Während die meisten zugesehen hatten, wie sie durch das Zelt lief, entschied sich eine Akteurin dazu, sie darauf anzusprechen. Als sie sich umdrehte, stand vor ihr eine schmale Frau, in einem engen, blauen Kleid und schwarzen Haare, die zu einem zerzausten Zopf hochgesteckt waren. „Ich suche jemanden“, „Ich bin mir sicher, dass Sie diese Person hier nicht finden werden“, „Ich bekam die Information, dass er sich hier aufhält“ Sie griff in ihre Manteltasche. „Sagt Ihnen der Name Credence Barebone etwas?“ Dabei reichte sie der jungen Frau einen Fetzen eines alten Zeitungsartikels, auf welchem ein Bild von ihm abgedruckt war. Nagini trat näher und auch wenn der Name sie schon aufmerksam werden ließ, wollte sie sich mit dem Bild noch einmal versichern, sich auch nicht verhört zu haben. „Und Sie sind?“, fragte sie nach und gab das Bild zurück. „Jessica. Kennen Sie ihn?“ Nagini holte tief Luft. Den Namen hatte sie ebenfalls schon gehört. Ohne ein weiteres Wort, ging sie an ihr vorbei und forderte sie auf ihr zu folgen.

𝑭𝒐𝒓𝒈𝒊𝒗𝒆 𝑴𝒆 || ᵖʰᵃⁿᵗᵃˢᵗᶦˢᶜʰᵉ ᵗᶦᵉʳʷᵉˢᵉⁿ ᶠᶠWo Geschichten leben. Entdecke jetzt